Mit neuem Konzept aus der Insolvenz | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Mit neuem Konzept aus der Insolvenz

Bleibt ohne Restaurant: Hafenmeisterei (Foto: wb)
Bleibt ohne Restaurant: Hafenmeisterei (Foto: wb)
Bleibt ohne Restaurant: Hafenmeisterei (Foto: wb)
Bleibt ohne Restaurant: Hafenmeisterei (Foto: wb)
Bleibt ohne Restaurant: Hafenmeisterei (Foto: wb)

Nach rund acht Monaten der Insolvenz in Eigenregie haben Dennis Karle und Partner zum 1. August die Ferienservice Steinhuder Meer GmbH gegründet, zu der nun sowohl das Hotel „Hafenmeisterei“ als auch Gastronomie und Gästehäuser auf dem Wilhelmstein und das Hotel Garni „Haus Ottenlock“ gehören. Wie es dazu kam und wer sich dahinter verbirgt, hat Dennis Karle im Gespräch mit dieser Zeitung erläutert.

Unumwunden gibt Dennis Karle zu, dass hinter allen Beteiligten eine anstrengende Zeit liegt. Eine Zeit, die zur Sanierung und Anpassung des Konzeptes an die aktuellen Begebenheiten in der Gastronomie genutzt wurde. „Bei allen ist es dieses Jahr ein ordentlicher Kampf“, so Karle und verweist darauf, dass die aktuell herrschende Lage sowohl für Gastronomen als auch Gäste schwer zu lösen ist. Da ist zum einen die Mehrwertsteuererhöhung und zum anderen strukturelle Probleme und die Perspektive. Da Steinhude im Winter tot ist, ließ sich das Restaurant in der „Hafenmeisterei“, das bereits geschlossen ist, nicht mehr weiterführen. Auf dem Wilhelmstein konzentriert man sich auf ein Mittagsangebot. Eigentlich hatte er gehofft, dass durch die Steinhuder Personenschifffahrt auch abends Gäste auf den Wilhelmstein kämen, aber die Gäste scheuen den Fahrpreis für die Überfahrt. Oft spielt auch einfach das Wetter nicht mit. Gebuchte Angebote wie Hochzeiten oder Events laufen dagegen gut und bleiben im Angebot.

Die neue GmbH

Die neue Ferienservice Steinhuder Meer GmbH hat die alte GmbH übernommen. Das war der schnellste Weg, wie Karle erläutert. Wichtig war vor allem, dass alles wie Verträge etc. in der Saison weiterläuft. Hinter der neuen GmbH verbergen sich Dennis Karle und sein Partner Tom Weppler sowie zwei Investoren. Das sind die GLC Glücksburg Consulting AG aus Hamburg und Hendrik Seigwasser (HSE) aus Langenhagen. Mit Herrn Seigwasser konnte ein starker regionaler Partner gewonnen werden, der hier bestens vernetzt ist. Mit der 1994 auf Schloss Glücksburg von Prinz Christoph von Schleswig-Holstein und Martin Weigel gegründete GLC Glücksburg Consulting AG konnte ein umsetzungsorientiertes Beratungs- und Projektmanagementunternehmen gewonnen werden, das deutschlandweit eines der führenden Unternehmen im Destinationsmanagement ist. Beide waren von dem neuen Konzept so überzeugt, dass sie als Investoren in die neue GmbH einsteigen.

Neue Aufgaben

In der neuen GmbH werden die vorhandenen Objekte mit einem Serviceangebot zusammengelegt, das Ferienwohnungsbesitzern ebenso offen steht wie zukünftig auch Hotels. So die Planung. Der Gedanke, der dahinter steht ist, dass Karle und Partner das Personal haben, um bei Engpässen einspringen zu können, aber: „Wir wollen nicht nur bei Engpässen mit unserer Expertise und Service den Ferienwohnungsanbietern helfen, sondern das Objekt komplett managen“, so Karle, der noch ergänzt: „Solche Modelle gibt es bereits sehr verbreitet in Deutschland und die Wohnungseigentümer können sich mit uns auf einen starken Partner mit vollem Fokus auf Gästeservice verlassen.“

Bestenfalls könnte das auch dazu führen, dass Hotels, Pensionen etc., deren Besitzer sich gerne zur Ruhe setzen möchten, erhalten bleiben. In vielen Betrieben fehlen Nachfolger, wie Karle berichtet, dem es sehr wichtig ist, dass Steinhude sich vom Ort des Massentourismus zu einem Ort der Langzeittouristen entwickelt. Und dazu gehört auch ein entsprechendes Angebot an Unterkünften.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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