Ob Künstliche Intelligenz (KI) die teils düstere Stimmung im Handwerk aufhellen kann? Die Gastrede beim Martinsgansessen der Kreishandwerkerschaft im Schloss bot zumindest einen Blick auf die Möglichkeiten - vor allem im Marketing. Kreishandwerksmeister Thomas Hinze wurde jedoch auch in diesem Jahr nicht müde, den verbalen Finger in die Wunden zu legen und zu kritisieren, wo es nach seiner Ansicht in Handwerk und Mittelstand am meisten hakt. Das war an den Tischen, an denen sich in bewährter Weise Vertreter aus Handwerk, Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Kirchen, Blaulicht-Organisationen und Medien trafen, oft Thema. „Gähnende und lähmende Inaktivität“, beklagte Hinze als politische Signale. Die neue Regierung müsse auch „von Handwerk und Mittelstand her denken“, so der Malermeister.
Immerhin machen diese Wirtschaftsbereiche 90 Prozent in Deutschland aus. „Wir sind Ausbilder Nummer eins und zentraler Umsetzer in Sachen Energiewende und Klimaschutz“, legte er nach. Der Wunstorfer beklagte zudem ein „stilles Sterben“ von Betrieben, deren Inhaber keine Zukunftsperspektive sehen. „Die Arbeitslosigkeit ist wieder da“, so Hinze - trotz des Fachkräftemangels. Den wird auch die KI nicht beheben, kann aber in einigen Bereichen zumindest für Entlastung sorgen. Levke Walten vom „Mittelstand-Digital Zentrum Hannover“ stellte nicht nur die Institution vor, sondern auch die Möglichkeiten von Systemen, die aus Daten lernen. Die Expertin verschwieg aber auch die Tücken nicht. Man dürfe die KI immer nur als Co-Autorin verstehen und müsse die Richtigkeit von Texten und Fotos prüfen. Das Thema „Künstliche Intelligenz“ war anschließend auch Thema an den Tischen, die Bandbreite des Besprochenen reichte aber wie üblich weit darüber hinaus.