Der gebürtige Sulinger und frische Orgelbau-Geselle Ben Sedrik Oelke ist Deutschlands bester Orgelbauer. Nachdem er sich im diesjährigen Durchlauf der Deutschen Meisterschaft im Handwerk als Bester seines Faches den Titel eines Kammersiegers holte, was in seinem Fach einem Landessieger gleichkommt, wurde er beim Bundeswettbewerb in Ludwigsburg zum Bundessieger gekürt. Seine Ausbildung absolvierte er bei Orgelbau Bente in Suthfeld-Helsinghausen. Entsprechend groß ist die Freude beim Bundessieger Oelke, wie auch beim Firmeninhaber Jörg Bente. „Wir haben ihm die Daumen gedrückt und es hat geklappt“, sagt er begeistert. Wer Bundessieger in diesem Handwerk wird, der muss schon etwas können, fügte er hinzu. „Sonst könnte man dieses Ziel nicht erreichen.“
Vom Anlagenmechaniker über eine Steinmetzin, den Zweiradmechaniker bis zum Orgelbauer – die Bandbreite der Berufe, in denen die besten Nachwuchshandwerkerinnen und Nachwuchshandwerker im Kammerbezirk Hannover dieses Jahr ihr großartiges Können unter Beweis stellten, ist vielfältiger denn je. Insgesamt 34 Gesellinnen und Gesellen wurden für ihre hervorragenden Leistungen bei der diesjährigen Kammersiegerehrung im GOP Varieté-Theater Hannover gewürdigt. Zu ihnen gehörte auch Orgelbau-Geselle Ben Sedrik Oelke. „Es ist schon schön, es geschafft zu haben. Dafür hat man viel gearbeitet. Und man hat es schriftlich, was man erreicht hat“, sagte der junge Orgelbauer, während er sein Gesellenstück präsentiert und vorführt, worauf es bereits beim Landeswettbewerb ankam. Zum Kammerwettbewerb des Handwerks kommt der Nachwuchs über den Notendurchschnitt der Gesellenarbeit. „Bei einem Notendurchschnitt von mindestens 2,0 nimmt man automatisch daran teil. Und nur die Orgelbauer, die in diesem Jahr ihre Ausbildung beendet haben, können daran teilnehmen.“ Sein Sieg als Kammersieger im Orgelbau ebnete ihm den Weg zum Bundeswettbewerb. Deutschlandweit gibt es nur eine Berufsschule für Orgelbau, in Ludwigsburg bei Stuttgart. Dort lernen rund 40 Schüler den Orgelbau. Etwa fünf jeweils aus einem Bundesland.
Orgelspielen könne er nicht. „Das ist aber auch nicht zwangsläufig notwendig für den Beruf“, erklärt er, auch wenn man etwas spielen könnte, „reicht es nicht für ein Konzert“, fügt er lachend an. „Es gibt viele technische Dinge, die man anfertigen muss. Und für das Spiel sind mehr die Organisten zuständig.“ Wobei auch immer musikalischer Kontakt vorhanden ist. Jedes Orgelprojekt sei eine Herausforderung, die jetzt auch auf ihn vermehrt zukommt. „Wir sind gerade beim Neubau einer Orgel und bei einer Restaurierung einer weiteren. Der Neubau ist für die Musikhochschule in Bayreuth“, schildert Oelke begeistert. Und, worauf er unbedingt hinweisen möchte: „Das Unternehmen Bente Orgelbau sucht auch weiterhin Nachwuchs für die Ausbildung im Orgelbau.“