Bautechnische Superlative | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Bautechnische Superlative

Blick hinunter: Wo später das Sprinklerwasser gespeichert wird, ist der Grundstein für das Großprojekt gelegt worden. (Foto: Oliver Seitz)
Blick hinunter: Wo später das Sprinklerwasser gespeichert wird, ist der Grundstein für das Großprojekt gelegt worden. (Foto: Oliver Seitz)
Blick hinunter: Wo später das Sprinklerwasser gespeichert wird, ist der Grundstein für das Großprojekt gelegt worden. (Foto: Oliver Seitz)
Blick hinunter: Wo später das Sprinklerwasser gespeichert wird, ist der Grundstein für das Großprojekt gelegt worden. (Foto: Oliver Seitz)
Blick hinunter: Wo später das Sprinklerwasser gespeichert wird, ist der Grundstein für das Großprojekt gelegt worden. (Foto: Oliver Seitz)

Der Bau des neuen Airbus-Wartungszentrums am Fliegerhorst geht gut voran, am Mittwochvormittag wurde der Grundstein für das Projekt gelegt, für das mehr als 100 Millionen Euro investiert und 300 neue Stellen geschaffen werden. Nach dem ersten Spatenstich im Oktober vergangenen Jahres (wir berichteten), erfolgte als zweiter symbolischer Akt die Grundsteinlegung - und damit der Startschuss für die Hochbauphase des Vorhabens. Das soll ab Mitte 2027 den Betrieb aufnehmen, bis dahin werden aus Sicht von Architekt Jörg Huhnholz noch einige bautechnische Superlative erreicht, in der Höhe bleibt das Gebäude gerade 30 Zentimeter unter dem flugtechnisch erlaubten Maximum. Die Breite der Dachträger geht mit 140 Metern über das bisher für Airbus verbaute Höchstmaß um 20 Meter hinaus. Bauunternehmer Jan Köster verriet zudem, dass jeder der drei benötigten Träger so viel wiegt wie ein Airbus A380 - das wären im leichtesten Fall immerhin 275 Tonnen.

Bürgermeister Carsten Piellusch bezeichnete das Projekt unter anderem als „Meilenstein für Stadt und Region“, dass „ein klares Zeichen für die zukunftsorientierte Partnerschaft zwischen militärischer und ziviler Infrastruktur“ sei. „Das ist die größte aktuelle Industrieansiedlung in der Region Hannover“, so das Stadtoberhaupt. Auch für Airbus ist das A400M-Wartungszentrum das größte, derzeitige Bauprojekt. Christian Sebran, Geschäftsführer der konzerneigenen Immobiliengesellschaft, freute sich zudem, dass es mit „minimalstem Einsatz fossiler Energieträger“ zu nutzen sein wird. Der Betrieb des Zentrums wird laut Oberst Markus Knoll die Grundlage sein, die knapp zehnjährige Erfolgsgeschichte des A400M fortzusetzen. „Kein anderes System, das die Bundeswehr in den vergangenen 20 Jahren eingeführt hat, kann eine derart steile Lern- und Leistungskurve aufweisen“, so der Kommodore. Für Askold Falkenberg, Serviceleiter A400M bei Airbus, dokumentiert das Engagement das Konzern-Ziel, den Flieger im Einsatz zu sehen. Dafür sei es „wichtig für uns, vor Ort zu sein“ - besonders angesichts steigender Anforderungen an die Bundeswehr und damit die Lufttransportflotte. „Als Hersteller der A400M tragen wir bei Airbus mit unserer Serviceunterstützung maßgeblich dazu bei, dass sie einsatzbereit ist, wann immer sie benötigt wird - etwa für lebensrettende Evakuierungsmissionen, Soforthilfe bei Naturkatastrophen oder zur Unterstützung der NATO-Luftstreitkräfte an der Ostflanke.“

„Vorschusslorbeeren“

Für die Prüfung der Planungen vergab die „Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen“ (DGNB) zur Grundsteinlegung bereits ein Vorzertifikat mit Goldstatus. Gemessen am höchstmöglichen Baustandard, um den CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, soll das A400M-Wartungszentrum mehr als 73 Prozent erfüllen, Christian Sebran, Geschäftsführer Airbus Real Estate, nahm von DGNB-Abteilungsleiter Ralf Pimiskern das Dokument entgegen. Sollten alle Maßnahmen - unter anderem Geothermie und Photovoltaik, die das Gebäude fast ausschließlich mit Strom betreibbar machen - wie geplant erfüllt werden, folgt zur Inbetriebnahme das richtige Gold-Zertifikat.


    Hans-Heiner Giebel (gi)
    Hans-Heiner Giebel (gi)

    Freier Journalist

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