Dauerbaustelle in Aussicht | Wunstorfer-Stadtanzeiger

28.11.2024 07:43

Dauerbaustelle in Aussicht

Bedeutender Verkehrsknotenpunkt mit viel Geschichte: Der Bahnhof Wunstorf. (Foto: tau)
Bedeutender Verkehrsknotenpunkt mit viel Geschichte: Der Bahnhof Wunstorf. (Foto: tau)
Bedeutender Verkehrsknotenpunkt mit viel Geschichte: Der Bahnhof Wunstorf. (Foto: tau)
Bedeutender Verkehrsknotenpunkt mit viel Geschichte: Der Bahnhof Wunstorf. (Foto: tau)
Bedeutender Verkehrsknotenpunkt mit viel Geschichte: Der Bahnhof Wunstorf. (Foto: tau)

Mit dem Umbau des historischen Bahnhofgebäudes soll es im kommenden Jahr losgehen. Reisende und Pendler müssen sich demnach auf eine Dauerbaustelle bis 2028 einrichten, wie Vertreter der Bahn (konkret: DB InfraGO) im Ortsrat Wunstorf mitteilten.

Der Zustand des gesamten Bahnhofs, der aktuell von über 11.000 Reisenden pro Tag genutzt wird (Tendenz mit +36 Prozent steigend), ist schlecht. So bestehe ein offener technischer Bedarf in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro. Investieren wird die DB InfraGO in das Gebäude aber rund 5,7 Millionen Euro. Ein Problem ist die Bausubstanz und hier insbesondere das Dach. Dort habe man bei einer Prüfung im östlichen Turm Hausschwamm (ein holzzerstörender Pilz) im Gebälk gefunden. Eine Sanierung des Dachtragewerks in diesem Teil ist daher nötig. Insgesamt schränke der Denkmalschutz die Möglichkeiten, am Dachstuhl etwas zu verändern, aber ein. Eine Herausforderung, da geplant ist, eine PV-Anlage auf dem Gebäude zu installieren.

Mit der Beseitigung des Hausschwamms soll es spätestens am 1. August 2025 losgehen. Die DB InfraGO hofft, bereits ab Juni mit entsprechenden Vorarbeiten beginnen zu können. Fest steht nur, dass die Sanierung des Dachs und der weitere Umbau des Gebäudes am 31. Dezember 2026 abgeschlossen sein muss, da sonst Fördergelder des Bundes verfallen würden. Während dieses Zeitraums, und das ist die schlechte Nachricht, wird die Empfangshalle des Bahnhofes gesperrt. Sie dient dann als Lagerraum für Baumaterial. Für Reisende soll es auf den beiden Bahnsteigen neben dem Gebäude daher Wetterschutzhäuschen geben.

Saniert und umgebaut wird von oben nach unten. Das Dachgeschoss bleibt leer. Eine Nutzung ist nicht vorgesehen. Auf der Ebene darunter werden Büros und Wohnungen modernisiert. Im Mittelturm entsteht ein beheizter Warteraum. Außerdem sind im öffentlichen Bereich ein „Service Store” (Kiosk), Technikraum und die Toilette vorgesehen. Eine Aktualisierung des Gestattungsvertrages, der vor drei Jahren unterzeichnet wurde, werde derzeit mit der Stadt verhandelt. Auf jeder Seite des Gebäudes sollen zudem die historischen Zugänge sowie die Lichtschächte zum Kellergeschoss wieder geöffnet werden. Bei der Heiztechnik werde auf Wärmepumpen umgestellt.

Wenn das Gebäude Ende 2026 fertig ist, schließen sich ab 2027 Bauarbeiten an den Bahnsteigen an. Dort werden weitere Bereiche auf 76 Zentimeter angehoben, um einen längeren Ein- und Ausstiegsbereich zu erhalten. Außerdem werden die Aufzüge erneuert. Sie sollen breiter werden, was statische Umbauarbeiten an den Tunneln erforderlich macht. Das bedeutet, dass dann für rund ein Jahr keine Aufzüge zur Verfügung stehen.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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