Wunstorf soll profitieren | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Wunstorf soll profitieren

Soll besser werden: Der Nahverkehr auf der Schiene. (Foto: gi)
Soll besser werden: Der Nahverkehr auf der Schiene. (Foto: gi)
Soll besser werden: Der Nahverkehr auf der Schiene. (Foto: gi)
Soll besser werden: Der Nahverkehr auf der Schiene. (Foto: gi)
Soll besser werden: Der Nahverkehr auf der Schiene. (Foto: gi)

Die ICE-Neubautrasse zwischen Hannover und Bielefeld ist derzeit Thema auf verschiedenen Regionaltreffen. Über insgesamt 12 Varianten wird dort mit dem Ziel gesprochen, diese auf drei bis vier zu reduzieren. Am Montag waren Vertreter der Bahn auch im Verwaltungsausschuss der Stadt zu Gast und stellten den aktuellen Sachstand vor.

Wunstorf wäre bei den Trassenvorschlägen 10 bis 12, da diese entlang der A2 geführt würden, nicht betroffen. Bei den Varianten 1 bis 9 sieht das anders aus. Hier würde ein kleiner Bereich in der Gemarkung Kolenfelds durchquert. Die Verwaltung will daher in einem Entwurf zu einer Stellungnahme festhalten, dass die Bahn die Trassenvarianten 10 bis 12 weiterverfolgen möge. Eine Vorlage hierzu werde gerade erstellt, sagte Bürgermeister Carsten Piellusch im Nachgang zur Sitzung des Verwaltungsausschusses.

Seinen Angaben zufolge betonten die Vertreter der Bahn, dass Wunstorf durch alle Varianten im Nahverkehr profitieren würde, da die Gleise durch das Stadtgebiet dann nicht mehr vom Fernverkehr belegt wären. Konkret könnten die bislang acht Abfahrten pro Stunde auf 16 erhöht werden, so Piellusch. Doch bis es soweit ist, vergehen noch Jahre. Ziel ist es zunächst, die besagten 12 Trassenvarianten auf maximal vier zu reduzieren und für diese dann eine Vorplanung zu erstellen und die Kosten zu ermitteln. ”Das wird rund drei bis vier Jahre dauern”, so Piellusch. Erst dann beschäftigt sich der Verkehrsausschuss des Bundestages mit den Alternativen und legt sich auf eine Variante fest, für die ein Planfeststellungsbeschluss angestrebt wird.

Generalsanierung

Vorher steht die Generalsanierung der Strecke Minden – Wunstorf an. Sie soll laut den Planungen der Bahn vom 7. Juli 2028 bis 8. Dezember 2028 stattfinden. Die DB InfraGO hat als Infrastrukturbetreiberin die Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie Vertreter aus Politik und Verbänden kürzlich darüber informiert. Mit der Vorstellung der Korridore für eine Generalsanierung im Jahr 2028 hat eine einjährige Konsultationsphase begonnen. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen können nun zu den Planungen Stellung nehmen. Änderungen bei Auswahl und Reihenfolge der Korridore sind im Rahmen der Konsultationsphase möglich. Zudem steht die Umsetzung der Projekte unter dem Vorbehalt, dass im künftigen Bundeshaushalt die Mittel in ausreichender Höhe zur Verfügung stehen.

Für mehr Qualität und Pünktlichkeit im Zugverkehr hat die DB in den kommenden Jahren über 40 Generalsanierungen vorgesehen. Sie ist ein wichtiger Baustein für den Betrieb und die Wirtschaftlichkeit der Bahn. Allein in den kommenden drei Jahren sollen rund 1.500 Streckenkilometer generalsaniert werden. Ziel ist es, den Zustand des Schienennetzes schnell zu verbessern und die Bahnhöfe zu modernisieren und aufzuwerten.

Wunstorfer Bahnhof

Dazu zählt auch der Wunstorfer Bahnhof mit dem Vorhaben, dort eine Toilettenanlage zu schaffen. Das ist bislang nicht geglückt, obwohl eine entsprechende Vereinbarung nun bereits drei Jahre zurückliegt.

Damals hatten Stadt und Bahn einen sogenannten Gestattungsvertrag unterzeichnet, damit die Stadt die Toiletten selbst bauen darf. Inzwischen ist die Bahn wieder umgeschwenkt und hat das Vorhaben komplett an sich gezogen. Die schlechte Nachricht: Das Ganze soll im Rahmen der Gesamtsanierung des denkmalgeschützten Bahnhofgebäudes geschehen, deren Abschluss erst für 2026 vorgesehen ist. Vorab würde die Toilette demnach nicht in Betrieb gehen. Einen aktuellen Sachstand will nun Jörn Tunat von der DB Station & Service AG am Mittwoch, den 27. November im Ortsrat Wunstorf vorlegen.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

north