So trostlos wird es erst einmal bleiben | Wunstorfer-Stadtanzeiger

14.03.2025 09:27

So trostlos wird es erst einmal bleiben

Von Weitem sieht der Bahnhof in Bückeburg noch einladend aus. (Foto: nd)
Von Weitem sieht der Bahnhof in Bückeburg noch einladend aus. (Foto: nd)
Von Weitem sieht der Bahnhof in Bückeburg noch einladend aus. (Foto: nd)
Von Weitem sieht der Bahnhof in Bückeburg noch einladend aus. (Foto: nd)
Von Weitem sieht der Bahnhof in Bückeburg noch einladend aus. (Foto: nd)

Von Weitem sieht das Bahnhofsgebäude in Bückeburg imposant aus - doch wer näher herankommt oder sich per Bahn von der Rückseite nährt, sieht dem traurigen Verfall ins Auge. „Den Bahnhof nutzen durchschnittlich rund 765 Ein-und Aussteiger:innen täglich”, so eine Bahnsprecherin.

Ein Denkmal im Niedergang

Der Bahnhof Bückeburg, errichtet im Jahr 1847, zählt zu den architektonisch bedeutenden Bahnhöfen Niedersachsens. Das von Julius Eugen Ruhl geplante Empfangsgebäude war einst ein repräsentativer Bau mit Fürstenzimmern für hochrangige Reisende. Heute jedoch zeigt sich ein anderes Bild: Verfall, Hausschwamm und geschlossene Serviceeinrichtungen prägen den Eindruck des historischen Bauwerks. Schon 2021 sorgte die Schließung des Reisezentrums für Unmut unter den Fahrgästen. Seither nimmt der bauliche Zustand weiter ab. Wer mit dem Zug in die Stadt kommt – ob Pendler, Touristen oder Tagesgäste – wird von einem Bahnhof empfangen, dessen äußere Erscheinung wenig einladend wirkt.

Historisches Erbe verfällt – Sanierung in Aussicht

Laut der Deutschen Bahn steht eine umfassende Sanierung des Bahnhofsgebäudes in Aussicht – allerdings nicht vor 2028. Im Zuge der Generalsanierung der Strecke Minden-Wunstorf soll auch der Bahnhof Bückeburg modernisiert werden. Dies umfasst sowohl die Personenunterführung als auch die Erneuerung der Stellwerkstechnik.
Eine Sprecherin der Deutschen Bahn teilte auf Nachfrage des Schaumburger Wochenblatts nun mit, wie es weitergehen wird: „Uns ist der Erhalt des Empfangsgebäudes (EG) am Bahnhof Bückeburg wichtig. Eine ganzheitliche Sanierung der kundengenutzten Bereiche wie auch der Gebäudestruktur im Zusammenhang mit der Sanierung der Personenunterführung und des Korridors Minden/Wunstorf ist in Planung. In diesem frühen Stadium liegt eine Kostenschätzung noch nicht vor.”

#### Hausschwamm und baulicher Verfall

Neben dem generellen Verfall des Gebäudes wurde in einem Raum ein Befall mit Hausschwamm festgestellt. Die Bahnsprecherin betont jedoch, dass dies keinen Einfluss auf die Stabilität des Bauwerks habe. „Das Gebäude weist dem Alter geschuldeten Verschleiß auf. Ein Sanierungskonzept hierfür wurde von einer Fachfirma erstellt. Die Umsetzung ist im Zuge der ganzheitlichen Sanierung des EG vorgesehen.“ Dazu wollte die Bahn aber nichts Genaues mitteilen.
Trotz der geplanten Maßnahmen bleibt die Frage, wie lange das historische Gebäude noch dem Verfall trotzen kann. Während die Deutsche Bahn betont, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein, bleibt für viele Bürger der Eindruck, dass das Bahnhofsgebäude bereits viel zu lange dem Schicksal überlassen wurde, zumal seit der Schließung des Reisecenters 2021 auch die Sauberkeit und Pflege ganz allgemein nachgelassen habe.

Ganz anders sieht es übrigens beim ehemaligen Bahnhofshotel aus. Schon in den 1950er-Jahren kaufte das Land Niedersachsen das Hotel gegenüber dem Bahnhof, baute um und bewahrte den Komplex so vor dem Verfall.

Schon der Eingangsbereich zeigt den Verfall. (Foto: nd)
Die Unterführung soll ab dem Jahr 2028 erneuert werden. (Foto: nd)
Reisende erhalten keinen guten ersten Eindruck von Bückeburg. (Foto: nd)
Die Unterführung soll ab dem Jahr 2028 erneuert werden. (Foto: nd)
. (Foto: nd)

Nadine Dressler
Nadine Dressler

Redakteurin Schaumburger Wochenblatt

north