Startschuss zur Sanierung von Altlasten am Georgschacht | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Startschuss zur Sanierung von Altlasten am Georgschacht

Kurz vor Weihnachten 2022 standen die Ampeln für die PV-Anlage auf dem Gipfel der Halde noch auf grün. (Foto: ab)
Kurz vor Weihnachten 2022 standen die Ampeln für die PV-Anlage auf dem Gipfel der Halde noch auf grün. (Foto: ab)
Kurz vor Weihnachten 2022 standen die Ampeln für die PV-Anlage auf dem Gipfel der Halde noch auf grün. (Foto: ab)
Kurz vor Weihnachten 2022 standen die Ampeln für die PV-Anlage auf dem Gipfel der Halde noch auf grün. (Foto: ab)
Kurz vor Weihnachten 2022 standen die Ampeln für die PV-Anlage auf dem Gipfel der Halde noch auf grün. (Foto: ab)

Mitte April wurde ein an das Unternehmen „Dr. Röhrs & Herrmann“ vergebener Untersuchungsauftrag einem ausgesuchten Kreis von Fachleuten und Politikern vorgestellt. Bei dem Auftrag an die unter anderem auf Altlastenuntersuchung und -sanierung spezialisierte Firma mit Sitz in Hildesheim, ging es um eine Machbarkeitsstudie zur Altlastensanierung von Hinterlassenschaften aus der Kohleförderung bis in die 60er Jahre am Stadtrand von Stadthagen. Auf Nachfrage bekräftigte Bürgermeister Oliver Theiß die Aussage, dass es sich bei der Arbeit des Büros Röhrs & Herrmann nicht um ein Gutachten zum Georgschacht, sondern um eine Machbarkeitsstudie zur Altlastensanierung handele. Im Wesentlichen ginge es dabei um eine mehrere Hektar große Fläche mit abgelagertem Kohlegrus, einem kleinkörnigen Kohleabfall, der in der Vergangenheit nicht für die Verbrennung geeignet war. Ein weiteres Sanierungserfordernis sehen die Fachleute an einer anderen Stelle der Halde, an der mit Teerrückständen verunreinigten Wasser ausgespült wird. Details zu den angeregten Sanierungsvorschlägen wollte Bürgermeister Theiß zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen.

”Das Sanierungskonzept wird jetzt geprüft. Danach werden wir über das Ergebnis berichten.”
Dazu sei zunächst eine Bewertung durch örtliche Fachleute erforderlich, erklärte das Stadtoberhaupt. Zwischenzeitlich hat dieses Blatt aus Kreisen von erfahrungsgemäß gut informierten Personen mögliche Einzelheiten zu den Sanierungspunkten erhalten. Bei den Kohlegrusablagerungen soll es sich um eine Gefahrenstelle handeln, die aus Sicht von Kennern möglichst schnell beseitigt werden müsse. Von dem Material gehe eine latent vorhandene Gesundheitsgefahr aus, da durch Wind und andere Umwelteinflüsse nicht ausgeschlossen wird, dass Staub auch in bewohnte Bereiche gelangen könne. Daneben sei nicht ausgeschlossen, dass die Ablagerung in Brand geraten könne. Ein im Jahr 2019, ebenfalls von dem Unternehmen Röhrs & Herrmann erstelltes Gutachten, wies bereits auf die möglichen Umweltbelastungen dieses Abraums hin. (das Gutachten liegt dem Schaumburger Wochenblatt vor). Eine vor Jahren aufgestellte Einzäunung des Abraumes ist zwischenzeitlich teilweise nicht mehr vorhanden. Klaus Heimann, Dezernent beim Landkreis Schaumburg, bestätigte auf Nachfrage die Angaben von Oliver Theiß. Das Bauamt seiner Behörde war an der Besprechung beteiligt und auch im Bauamt würde nun die Machbarkeitsstudie geprüft. Bürgermeister und Landkreisdezernent rechneten mit einer mehrere Wochen dauernden Prüfung der Möglichkeiten und kündigten eine umfassende Information der Öffentlichkeit für Mai an. Wenn sich eine Umsetzung von konkreten Maßnahmen zur Sanierung abzeichne, so sind sich beide einig, dann stehe in einem darauf folgenden Schritt eine Überbauung der Altlastenflächen mit Freiland-PV-Anlagen nichts mehr im Wege. Zur Verfügung stünden dann nach ersten Berechnungen Flächen von sieben bis acht Hektar zur Installation von Photovoltaik. Über eine zukünftige Nutzung der Halde Georgschacht mit einer Gesamtfläche von dann circa 30 Hektar wurde im Zusammenhang mit einem jetzt vorgestellten Sanierungskonzept für Altlasten nicht gesprochen. Zur Erinnerung: Vor fast genau zwei Jahren hatte Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil die Georgschachthalde besucht, um sich ein Bild von der damals geplanten größten Freiland-PV-Anlage Norddeutschlands zu machen. Der Leiter des Landkreis-Bauamtes, Fritz Klebe, hatte in einer späteren Besprechung mit Blick auf den hohen Besuch im April 2022, mit der Behandlung des Projektes als Sanierungsprojekt von einer:“… großen Chance auf Nachhaltigkeit …“ gesprochen (Schaumburger Wochenblatt v. 23.Februar 2023).


Axel Bergmann
Axel Bergmann

Freier Mitarbeiter

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