Fischereiverein beklagt Ablauf der Schlossteichsanierung | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Fischereiverein beklagt Ablauf der Schlossteichsanierung

Es könnte die Teichsanierung beginnen: Eine eigens aufgeschüttete Zufahrt wurde eingerichtet und der Bagger steht bereit. (Foto: gk)
Es könnte die Teichsanierung beginnen: Eine eigens aufgeschüttete Zufahrt wurde eingerichtet und der Bagger steht bereit. (Foto: gk)
Es könnte die Teichsanierung beginnen: Eine eigens aufgeschüttete Zufahrt wurde eingerichtet und der Bagger steht bereit. (Foto: gk)
Es könnte die Teichsanierung beginnen: Eine eigens aufgeschüttete Zufahrt wurde eingerichtet und der Bagger steht bereit. (Foto: gk)
Es könnte die Teichsanierung beginnen: Eine eigens aufgeschüttete Zufahrt wurde eingerichtet und der Bagger steht bereit. (Foto: gk)

Massive Auswirkungen für den Fischereiverein Rodenberg e.V. hat auch weiterhin das derzeit in Reparatur stehende Leck im Schlossteich, selbst nach einer Abdichtung, wie Martin Schmeiche für den Verein und somit für den Hauptpächter des Teiches gegenüber dieser Zeitung betont. Schmeiche ist Ehrenmitglied des Vereins und aktiver Gewässerwart.

„Wir können vor allem unsere satzungsgemäßen Vereinsziele seit über einem Jahr nicht wahrnehmen. Zum Beispiel haben wir mit 23 Junganglern eine strake Jugendabteilung in unserem Verein. Wir müssen mit ihnen auf andere Gewässer zum Angeln ausweichen, verbunden mit entsprechenden Anfahrtszeiten. Wir konnten uns auch nicht an der Rodenberger „RoWoKi-Woche“ mit einem Angebot beteiligen“, erklärt Schmeiche gegenüber dieser Zeitung. Selbst wenn wieder Wasser im Schlossteich ist, braucht der Verein einen Vorlauf von ein bis zwei Jahren, „bis wir den Teich wieder mit Fischen besetzen können“. Das Gewässer müsse sich erst wieder regenerieren. Dazu stehe der Verein mit Fischbiologen im Kontakt. Aus allen Unwegsamkeiten heraus resultiere, so Schmeiche weiter, „dass wir erst wieder in zwei Jahren unsere Aktivitäten letztlich aufnehmen können“.

Der Verein kritisiert außerdem besonders das Verhalten und Vorgehen der Schlossteichsanierung. Ende September 2023 sollte der Teich mit Wasser aus der Rodenberger Aue mithilfe des Technischen Hilfswerkes „eigentlich wieder befüllt werden“, schildert der Gewässerwart. Doch dies wurde abgesagt. „Wir haben daraufhin die alte Wasserversorgung des Schlossteiches zur Sicherstellung des Wasserstandes genutzt, und mit einer Pumpe dem Teich testweise Wasser aus der Mühlenaue zugeführt.“ Daraufhin hätte der Verein am 27. September 2023 bei ansteigendem Wasserstand festgestellt, dass das Wasser im Bereich des alten Mönchablaufes in den kleinen Graben lief. Darauf hätte der Verein umgehend das zuständige Rodenberger Bauamt darüber informiert. „Doch danach war völlige Sendepause seitens des Bauamtes uns gegenüber“, beklagt Schmeiche. „Es war ein völliger Informationsstopp auf Seiten der Samtgemeinde, obwohl wir wiederholt nachgefragt haben.“

Am 16. Januar 2024 hat der Ausschuss für Bauen und Umwelt getagt, in dieser Sitzung brachte der Vereinsvorsitzende vom Fischereiverein Rodenberg e.V., Dr. Tobias Wehrhahn, die Frage ein: „Wann geht es am Schlossteich endlich weiter?“ Eine Antwort erhielt er nicht. Im Februar erfuhr der Fischereiverein, dass eine Gutachterfirma eine Bodenuntersuchung mache, um festzustellen, warum das Wasser aus dem Schlossteich herausläuft. „Was für den Verein völlig klar war. Im Zuge der Bauarbeiten am Teich, wurde das Bodengefüge der abdichtenden Bodenschichten im Bereich vom alten Mönch so beeinträchtigt, dass keine Dichtigkeit mehr gegeben war. Genau dies hat der Gutachter letztlich – und für viel Geld – festgestellt. Danach sei wiederum nichts geschehen.“

Das nicht Befüllen des Schlossteiches habe auch zusätzliche massive Auswirkungen, die über die Anliegen des Vereins hinausgehen, so der Wasserwart. Bei dem niedrigen Wasserstand, über die vielen Monate, konnte es zu keiner notwendigen Regeneration des Biotops kommen. Hierbei konnte auch der Fischereiverein aufgrund der Bedingungen nicht gegensteuern, was der Verein sehr bedauert. Schmeiche: „Wir haben als Verein mit dem Pachtvertrag, als Hauptpächter des Teiches, auch die Aufgaben zur Hege und zur Pflege mit übernommen. Aber all das kann schon lange nicht stattfinden. Darüber hinaus können wir keinen Fischbesatz ordern, noch bestellen oder gar durchführen.“

Erst am 13. August dieses Jahres habe der Verein eine schriftliche Nachricht aus dem Bauamt erhalten, dass in der ersten Septemberwoche mit der Abdichtung gestartet werden soll. Bis Oktober sollten demnach alle Arbeiten abgeschlossen sein. Das wird nicht ganz klappen. Aber die Abdichtungsarbeiten haben inzwischen begonnen.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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