Das heimische Mitglied des Landtages Colette Thiemann (CDU) freute sich besonders, dass der CDU-Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban (CDU), den Landkreis Schaumburg besuchte, um sich in Stadthagen und Lauenau über verschiedene Projekte und Unternehmen zu informieren. Der aus Barsinghausen stammende Politiker betreut den Wahlkreis Nienburg-Schaumburg quasi nebenbei, da die CDU keinen eigenen Bundestagsabgeordneten im Parlament hat. Ein bis zwei Tage im Jahr versucht der Bundespolitiker, sich im Landkreis Schaumburg zu informieren. Gleich zu Beginn erklärte Kuban, dass er seine familiären Wurzeln in Lauenhagen habe und seine Mutter lange bei einer bekannten ehemaligen Fleischerei in der Niedernstraße gearbeitet habe. Stadthagen sei ihm somit nicht unbekannt. Colette Thiemann begleitete Kuban bei seinem Besuch und beide ließen sich vom städtischen Wirtschaftsförderer Lars Masurek, der Projektleiterin Jessica Lietzau sowie Melanie Bargemann und Holger Rabe von der Weserbergland AG über die Entwicklung vom ehemals geförderten Projekt „Living Care Lab“ zu einem Verein und die weitere Entwicklung zum Projekt „Gesunde Stadt. Für alle“ informieren. Dabei wurde für alle Beteiligten deutlich, dass grundsätzlich die Fördermaßnahmen sowohl vom Bund, wie auch vom Land zu kurzfristig angelegt seien. Stadthagens Bürgermeister Oliver Theiß (parteilos), stellte mit Blick auf das Livin Care Lab fest, dass die Stadt vor der Frage stand, es nach Förderende einzustampfen, oder es auf andere Beine zu stellen.

MdB Kuban, MdL Thiemann und Kommunalpolitiker informierten sich

Durch die Verbindung mit dem Thema Gesundheit, sei es gelungen, es zu erhalten. Colette Thiemann ergänzte, dass es zumindest fraglich sei, ob man wirklich über 2.000 Fördermaßnahmen im Land brauche. Gesundheit und Pflege gehe jeden etwas an und die Mittelvergabe sollte nach Sinnhaftigkeit und gezielter vorgenommen werden. Mit einer Anschubfinanzierung sei es nicht getan. Kuban bestätigte, dass sich in Deutschland eine „Förderitis“ gebildet habe und: „… Wir können uns das so nicht mehr leisten…!“ Die Idee, von Oliver Theiß geäußert, zukünftig weniger Projekte zu fördern dafür aber über einen längeren Zeitraum, nah der Bundestagsabgeordnete gerne auf. Er ergänzte den Vorschlag mit dem Gedanken, den Kommunen zukünftig mehr Geld zur Verfügung zu stellen und diese selbst entscheiden zu lassen, für welche Projekte zur Stadtentwicklung sie dieses ausgeben. Kuban betonte an der Stelle aber auch, dass die Haushaltslage für Stadt, Land und Bund sehr schwierig sei. Melanie Bargemann, Projektkoordinatorin des beim Living Care Lab angedockten Gesundheits- und Pflegeprojektes, beschrieb den anwesenden CDU-Politikern die Grundzüge der Maßnahmen. Stadthagen. Gesunde Stadt. Für alle, hat das Ziel, die Angebote aller im Bereich Gesundheit und Pflege Handelnden Personen und Einrichtungen zu bündeln, zu entwickeln und den Bürgerinnen und Bürgern zugänglicher zu machen. Wirtschaftsförderer Masurek stellte heraus, dass der Weg in Stadthagen auch in anderen Bereichen bereits Anerkennung gefunden habe. Besucher aus kommunen im Harz und aus Nordrhein-Westfalen belegten das – sogar Kontakte zu Dänemark hätten sich ergeben.

Kommunen wie Stadthagen müssen anders betrachtet werden, als Hannover

Colette Thiemann unterstützte die Forderung nach einem Umdenken in der Förderlandschaft und begrüßte den Weg der Kreisstadt. „Gesundheit ist die zweitgrößte Wachstumsbranche im Land, und betrifft jedermann,“ stellte sie fest. Holger Rabe von der Weserbergland AG machte abschließend noch deutlich, dass Förderungen für die Kommunen differenzierter betrachtet werden müssten. Ein Mittelzentrum wie Stadthagen müsse anders betrachtet werden, als beispielsweise Hannover. „Wie machen hier vieles anders, als andere, darum konnten wir Fördermittel bekommen,“ stellte er fest. Trotz eines engen Zeitplans und den vorgesehenen Besuchen von EDEKA sowie des Unternehmens XOX, beide in Lauenau, nahmen sich Kuban und Thiemann noch die Zeit und ließen sich Einzelheiten des Gesundheitsprojektes durch Melanie Bargemann erläutern.