Regionalverband übt Kritik | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Regionalverband übt Kritik

Haben im Naturerlebnisbad getagt (v.li.): Kassenwart Ulrich Grunert, Vorsitzender Sascha Zastrow und der stellvertretende Vorsitzende Dieter Matzke. (Foto: wb)
Haben im Naturerlebnisbad getagt (v.li.): Kassenwart Ulrich Grunert, Vorsitzender Sascha Zastrow und der stellvertretende Vorsitzende Dieter Matzke. (Foto: wb)
Haben im Naturerlebnisbad getagt (v.li.): Kassenwart Ulrich Grunert, Vorsitzender Sascha Zastrow und der stellvertretende Vorsitzende Dieter Matzke. (Foto: wb)
Haben im Naturerlebnisbad getagt (v.li.): Kassenwart Ulrich Grunert, Vorsitzender Sascha Zastrow und der stellvertretende Vorsitzende Dieter Matzke. (Foto: wb)
Haben im Naturerlebnisbad getagt (v.li.): Kassenwart Ulrich Grunert, Vorsitzender Sascha Zastrow und der stellvertretende Vorsitzende Dieter Matzke. (Foto: wb)

Auf der diesjährigen Jahrestagung des Regionalverbandes Hannover-Region des Fahrgastverbandes PRO BAHN im Naturerlebnisbad Luthe sprach sich der Vorstand nicht nur für eine Reaktivierung der Schienenverbindung zwischen Steinhude und Wunstorf aus, sondern übte auch Kritik am Zustand des Bahnhofs und des ZOB.

Schon die Stellungnahme des Landesverbandsprechers Malte Diehl zur Untersuchung der Ostfalia Hochschule zur Steinhuder Meer-Bahn fiel positiv aus (wir berichteten). Dieser Auswertung schloss sich der Regionalverband Hannover-Region an. Der Vorsitzende Sascha Zastrow und sein Stellvertreter Dieter Matzke hatten im Juni an der Vorstellung der Untersuchung in Steinhude teilgenommen und waren total begeistert. So lobte Zastrow, dass Probleme erkannt und angesprochen wurden. Favorisiert wurde auch hier die als Variante 4 ausgearbeitete Strecke, die keine Konkurrenz zum aktuellen Busverkehr darstellen würde.

Ebenfalls positiv hervorgehoben wurde, dass sich so die Reisezeit Richtung Hannover halbieren ließe. Außerdem hätte man den Fokus von vornherein auf eine Durchgangsstrecke ausgerichtet, so Zastrow lobend, der ebenfalls anmerkte, dass Umsteige die Akzeptanz einer Strecke negativ beeinflussen würden. Auch orientiert man sich bei den Haltestellen an aktuellen Standards, was ebenfalls sehr positiv gesehen wurde. Bei so viel positiver Resonanz war es nicht weiter verwunderlich, dass abschließend ein Unterstützungsbeschluss zur Reaktivierung der Strecke Steinhude-Wunstorf gefasst wurde. Den einzige Wermutstropfen sah man darin, dass sich die Strecke in der aktuellen Diskussion zur Reaktivierung alter Bahnstrecken nicht wiederfindet

Renovierungsbedarf

Scharf kritisiert wurde die augenblickliche Zugänglichkeit der Toiletten im Bahnhof Wunstorf. Wie Matzke berichtete, sind diese praktisch nur für die Angestellten zu nutzen. Das WC-Hinweisschild bezieht sich auf die Toiletten im ZOB. Für Auswärtige sehr unverständlich. Auch wurde kritisiert, dass der Bahnhof kein DB-Reisezentrum mehr ist. Das gilt nur noch für Transdev. Vor diesem Hintergrund wurde die Forderung nach Wiedereinrichtung einer vollständigen Fahrkartenausgabe und Toilettenanlage beschlossen. Auch der Zustand am ZOB wurde kritisiert. Es gibt zwar neue Busse, aber keine entsprechend mitgewachsene Infrastruktur, was zur Forderung nach Renovierung und zeitgemäße Neugestaltung führte.

Stadt plant Austausch mit der Region Hannover

Die Untersuchung von Studenten der Ostfalia Hochschule zur Machbarkeit und zum Potential einer Eisenbahnverbindung zwischen Steinhude und Wunstorf regt auf breiter Front zum Nachdenken an. In der vergangenen Ausgabe haben Nils Hoffmann vom Verein Steinhuder Meer e.V. und Malte Diehl, Pressesprecher von PRO BAHN e.V. dazu Stellung bezogen. Nun hat sich auch Stadtbaurat Alexander Wollny dazu im Gespräch mit dieser Zeitung geäußert.

Auch wenn er aus terminlichen Gründen nicht selber an der Vorstellung der studentischen Untersuchung teilnehmen konnte, so hat Alexander Wollny doch eine klare Meinung zur Präsentation. „Sehr gut gemacht“, so Wollny. Man darf zwar nicht vergessen, dass es sich dabei um eine studentische Untersuchung handelt, wie er weiter ausführt, aber man hat sich Gedanken gemacht und viele Überlegungen angestellt. Besonders überzeugend ist die Varainte 4, die Kombinationsmöglichkeiten mit dem vorhandenen ÖPNV zulässt.

Besteller des ÖPNV ist aber die Region, wie Wollny betont und verweist darauf, dass man sich gerne nach der Urlaubszeit mit der Region zu diesem Thema austauschen möchte. Die Kernfragen werden dabei sein: Ist das ein „nice to have“ oder kann man „nachschärfen?“ Denn bei allem Lob sieht man schon noch Defizite in der Untersuchung, da vieles auf Annahmen beruht. Als Realist zählen für ihn vor allem Zahlen. Daher war er selber schon immer der Meinung, dass man eine Reaktivierung der Eisenbahnverbindung Steinhude-Wunstorf einmal untersuchen sollte, um verlässliche Zahlen zu erhalten. Auch liegt der Fokus der Untersuchung zu sehr auf dem Tourismus. Eine neue Bahnlinie muss aber auch für den Pendlerverkehr attraktiv sein.

Fest steht aber auch, dass durch eine Reaktivierung der Steinhuder Meer-Bahn das bisherige Angebot nicht schlechter werden darf. Gerade aus Richtung Großenheidorn und Klein Heidorn kommen bei dem Thema immer wieder Bedenken auf. Die Untersuchung zeigt aber, dass das nicht so sein muss. Eine mögliche Reaktivierung wäre ein Gewinn für alle. Deswegen findet er die vorgelegte Untersuchung auch so spannend und strebt Gespräche mit der Region an.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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