In den sozialen Medien diskutierten Nutzer die Geschehnisse von Anfang der Woche intensiv, über welche die Polizei zunächst in einer Pressemitteilung berichtet hatte. Mehrere Anwohner waren abends auf die Streitigkeiten aufmerksam geworden und hatten das Kommissariat informiert. Insgesamt drei Mal rückten Beamte aus, bei den ersten beiden Anfahrten waren die Heranwachsenden jeweils bis auf kleine Gruppen verschwunden. Zwischen 18.10 Uhr und 19 Uhr gingen mehrfach Meldungen zu den Streitereien ein. Beim dritten Mal trafen die Beamten eine größere Gruppe junger Männer an, wie Dirk Cholewa vom Polizeikommissariat Stadthagen auf Nachfrage schilderte. Unter den über 30 Heranwachsenden habe keine Bereitschaft bestanden, sich zum Sachverhalt zu äußern. Es seien auch keine verschiedenen Lager mehr auszumachen gewesen. Der Sachverhalt bleibe so vorerst ungeklärt. Sicher sei nur, dass es zwischen mindestens zwei Gruppen zum Streit gekommen sei, so die Pressemeldung. Offenbar hätten die jungen Leute, die Sache unter sich ausmachen wollen, so die Folgerung von Dirk Cholewa. So habe man keine Hinweise erhalten können.
Der Kontakt habe sich zudem nicht immer einfach gestaltet. Ein Polizeibeamter wurde beleidigt. Auch darüber hinaus hätten sich Jugendliche aus der Gruppe respektlos gegenüber den Beamten verhalten. Einzelne hätten geäußert, dass sie den Polizeibeamten zahlenmäßig überlegen seien. Dem herausfordernden Verhalten seien die Polizisten bewusst sehr konsequent begegnet, um ein Zeichen zu setzen, so Cholewa. Dabei stellten sie die Personalien von 23 Personen fest und stellten Platzverweise für die Stadthäger Innenstadt aus. Anschließend kam es zu keinen weiteren Meldungen von Anwohnern mehr bei der Polizei. Zu dem Einsatz waren auch Beamten aus den benachbarten Dienststellen ausgerückt.
Die Beteiligten seien Stadthäger gewesen. Es sei also nicht so, dass etwa eine Gruppe von außerhalb innerhalb des Konflikts der Jugendlichen eine Rolle gespielt habe.
Die Polizei erhöhte umgehend die Streifen und Kontrolltätigkeit in Innenstadt und Stadtgarten. Diese hatte das Kommissariat neben weiteren Maßnahmen ohnehin in Reaktion auf die Raubstraftaten vor einigen Monaen deutlich intensiviert. „Wir haben da jetzt noch einen draufgesetzt“, so Dirk Cholewa. Die CDU-Stadtratsfraktion hatte die Sicherheitslage in Stadthagen in Zusammenhang mit den Raubdelikten in der Vergangenheit mehrfach als problematisch eingeordnet. Eine Antwort auf eine entsprechende Anfrage erfolgte bis Redaktionsschluss nicht, dass Schaumburer Wochenblatt wird in der nächsten Ausgabe hierzu berichten. Foto: Symbolbild bb