Stolz sind sie, auch ein bisschen aufgeregt. Neue Wege liegen vor ihnen- wir können sie nicht darauf begleiten, müssen sie gehen lassen.
Mit einem Gottesdienst beginnen sie heute den Anfang ihres Schullebens. Am schönsten finde ich es immer, wenn die Schulanfänger und Schulanfängerinnen sich unter dem Läuten der Glocken auf den Weg zur Schule machen.
Gott begleite sie auf ihren Wegen! Diese werden neu sein und mit Ungewissheit verbunden. Eine neue Klasse erwartet sie, eine neue Lehrerin oder ein neuer Lehrer. Es gilt, einen Platz in einer neuen Gemeinschaft zu finden. Es gilt, sich in eine Gruppe einzufügen; das fällt manchem nicht unbedingt leicht.
Wie selbstverständlich es ist, hier zur Schule zu gehen und einen Platz zu haben! Ich denke an eine Reportage über ein Mädchen in einem afrikanischen Staat. Kinder wie die elfjährige Esther gehen zu Fuß aus ihren Dörfern zur nächsten Schule. Der Weg kann bis zu zehn Kilometer lang sein und führt auf Trampelpfaden durch Buschland und an stacheligen Dornakazien vorbei. Die Eltern müssen Schulgeld bezahlen und empfinden es als ungeheuer wichtig und sind stolz darauf, dass ihre Kinder zur Schule gehen.
In jedem Fall weitet sich der Blick mit dem Besuch einer Schule. Wie dankbar können wir dafür sein, dass das hier bei uns so problemlos möglich ist!
Etwas zu lernen ist ein Privileg und ein Geschenk. Lesen und schreiben, rechnen. Etwas zu erfahren über andere Länder. Singen und ein Musikinstrument lernen. Sport machen und Beweglichkeit üben. Mit den Händen etwas schaffen.
Tatsächlich lernen auch die Jungs zu häkeln und zu stricken und stellen die schönsten Schals und Topflappen her. Manch ein verborgenes Talent wird in der Schule entdeckt: Eine Schauspielerin oder ein guter Vorleser. Eine Naturwissenschaftlerin oder ein Künstler.
Wir Eltern sollten das schätzen und loben und unbedingt fördern! Und- was vielleicht das Wichtigste ist: Die Kinder ihre eigenen Wege gehen lassen. Dann kommt bestimmt etwas Gutes und so manch eine Überraschung dabei heraus!