Natürlich passiert alles im Rahmen des individuell Möglichen, was der Geldbeutel und der Gesundheitszustand zulassen. Dennoch legen sich viele Menschen enorm ins Zeug und eifern auf dieses Fest hin. Fast schon verkrampft soll eine Gemeinschaft erzeugt werden, die es nicht immer gibt – niemand kann sich die Verwandtschaft aussuchen.
Und so wird es auch an den kommenden Feiertagen auch mal Streit geben. Oder das Essen brennt an. Oder die Lichterkette fällt aus. Irgendetwas passiert, nicht weil wir es wollen, sondern weil es so ist. Und das stört enorm unsere Ambitionen zum Fest der Liebe und Familie.
Erinnern wie uns an damals: An Maria und Josef und die Krippe. Im Stall. Nichts war überambitioniert, alles war improvisiert und dennoch funktionierte die Geburt Jesu. Ganz ohne Entbindungsstation und Babybett: Da kommt jemand zur Welt, der Vieles ändern wird: Unsere moralischen Vorstellungen bis heute bis hin zum Sieg über den Tod. Dieses Kind, dessen Geburtstag wir an den nächsten Tagen feiern, hat ganz neue Perspektiven eröffnet. Und das beginnend in einfachsten Verhältnissen.
Vielleicht geht Ihnen das durch den Kopf, das nicht das perfekte Essen Weihnachten ausmacht, sondern mehr eine intensive Umarmung, nicht die immergleichen Rituale, sondern das unvorhergesehen Außergewöhnliche: Rufen Sie einen Menschen zu Weihnachten an, mit dem Sie mindestens 2 Jahre nicht mehr gesprochen haben. Oder klingeln Sie bei den Nachbarn und bringen ein paar Kekse: Nichts ist vorbereitet und kann doch so schön sein. Nichts braucht überambitioniert zu sein, wenn wir uns an Jesu Geburt erinnern, nur herzlich. So herzlich wie Jesus mit seinen Mitmenschen auch umgegangen ist.