Im Sport gibt es nach der ersten Halbzeit eine Pause. Es ist Gelegenheit, sich zu erholen, den Körper zu stärken, die Spielstrategie zu überdenken und vielleicht sogar zu ändern. Denn die zweite Halbzeit soll schließlich zum Erfolg führen. Nun haben die wenigsten von uns einen Coach oder eine Trainerin, die uns für die zweite Spielhälfte gute Tipps geben könnten. Auch die Frage, welches Ziel angestrebt wird, ist nicht so leicht wie bei einem Fußballspiel zu beantworten. Aber einfach so weiterzumachen wie bisher, wird sich für die eine oder den anderen auch verkehrt anfühlen.
„In der Ruhe lieg die Kraft“, sagt die Volksweisheit. Ich stelle regelmäßig fest, wie Recht sie hat, wenn schon in meinem Alltagstun in lauter Hektik wieder etwas schief gegangen ist.
Andererseits ist zu lesen, dass immer mehr Menschen Schwierigkeiten hätten, Ruhe zu zulassen. Manche lenken sich bewusst ab, um über Fragen nach dem Ziel ihres Weges oder ein Verlassen von lähmenden Routinen nicht nachdenken zu müssen.
Natürlich kann man auch einfach so weitermachen. Bei einem Fußballspiel habe ich allerdings noch nie erlebt, dass die Halbzeitpause ausgelassen wurde.
Im Jahreslauf ist eine vom Schiedsrichter verordnete Halbzeitpause nicht vorgesehen. Aber die vor der Tür stehenden Sommerferien böten sich dafür an, bewusst Räume und Zeiten der Ruhe ohne Handy, Fernseher oder andere Ablenkungen zu suchen.
Die Bibel berichtet gleich in ihrem ersten Buch, dass Gott nach sechs Schöpfungstagen am siebten ruhte. Seine Gebote empfehlen, es ihm gleich zu tun und mindestens einmal die Woche die Arbeit ruhen zu lassen, um Kraft zu schöpfen - auch aus der bewussten Ausrichtung auf Gott, der Quelle und dem Ursprung des Lebens.
Ruhe braucht einen Ort. Der ist oft im Alltag nicht so leicht zu finden und zu verteidigen. Im Sport geht es in der Halbzeitpause in die Mannschaftskabine. Nutzen wir also die vor uns liegende Zeit, um unsere Kraftorte zu finden. Danach geht es wieder raus. Mit frischem Mut und neuer Kraft, in die zweite Halbzeit.