„Rettet die grüne Lunge” | Wunstorfer-Stadtanzeiger

„Rettet die grüne Lunge”

Übergabe: Bürgermeister Carsten Piellusch nimmt Unterschriftenlisten von Bürgern entgegen. (Foto: tau)
Übergabe: Bürgermeister Carsten Piellusch nimmt Unterschriftenlisten von Bürgern entgegen. (Foto: tau)
Übergabe: Bürgermeister Carsten Piellusch nimmt Unterschriftenlisten von Bürgern entgegen. (Foto: tau)
Übergabe: Bürgermeister Carsten Piellusch nimmt Unterschriftenlisten von Bürgern entgegen. (Foto: tau)
Übergabe: Bürgermeister Carsten Piellusch nimmt Unterschriftenlisten von Bürgern entgegen. (Foto: tau)

Die Bürgerinitiative „Rettet die grüne Lunge Wunstorfs“ wendet sich gegen eine Bebauung des Jahnsportplatzes und des ehemaligen Freibadgeländes. Mittlerweile unterstützen das auch 1858 Wunstorfer per Unterschrift, wie Sprecher Dieter Lange am Dienstag bei einem Treffen mit Bürgermeister Carsten Piellusch sagte. Ihm übergab die Bürgerinitiative rund 150 Unterschriftenlisten verbunden mit einem konstruktiven Vorschlag, was man stattdessen aus dem Filetstück oder dem „grünen Wohnzimmer“ der Kernstadt machen könnte.

Die Bürgerinitiative hat sich im April 2024 gegründet, nachdem die Ergebnisse eines Gutachtens bekannt geworden waren. Die Untersuchung beschäftigte sich mit der Frage, ob eine mögliche Bebauung Auswirkungen auf die Luftzirkulation in der Kernstadt hat. Der Grünzug inmitten der Stadt gilt als Frischluftschneise. Das Papier hatte wiederum bei Anliegern für Unruhe gesorgt, weil erstmals Baukörper in einer Zeichnung auf dem Gelände zu sehen waren. Eine Bebauung wollen die Anlieger aber nicht und stehen mit ihrer Meinung nicht allein.

Großes Interesse

Das Interesse an dem Thema ist groß. Bereits nach kurzer Zeit meldeten sich verschiedene Akteure mit ihren Einschätzungen zu Wort, darunter der Heimatverein und der BUND. Sie alle setzen sich für den Erhalt des Grünzuges ein. Die Unterschriftenkampagne der Bürgerinitiative war in diesem Zusammenhang ein Selbstläufer. In relativ kurzer Zeit kamen viele Unterschriften zusammen. Dieter Lange sprach von einem außergewöhnlichen Erfolg. ”Die Beteiligung zeigt, wie die Stimmung in der Stadt ist und das der Erhalt der grünen Lunge vielen Menschen ein Herzensanliegen ist”, so Lange.

Dass man in einer Stadt wie Wunstorf Erholung direkt vor Ort finden könne, sei etwas Besonderes. Das bestätigte auch Stadtführerin Roswitha Kranz. Besuchern, die vom Turm der Stadtkirche einen Rundumblick nehmen, falle immer als erstes die schöne Naturlandschaft und das viele Grün positiv auf, sagte sie und appellierte an Politik und Verwaltung, diesen Schatz nicht zu verspielen. ”Denn was einmal weg ist, bleibt auch weg”, so Kranz.

Arbeitskreis macht Vorschlag

Die Bürgerinitiative belässt es aber nicht nur bei der Ablehnung einer Bebauung, sondern hat auch einen Vorschlag erarbeitet, was man stattdessen mit dem Freibadgelände anfangen könnte. Eine Arbeitsgruppe hat sich Gedanken um eine nachhaltige Nutzung gemacht und sogar eine Finanzierung über Fördermittel geprüft. Dabei wurden auch die Entwicklungen des Klimas und Überlegungen zum Erhalt der Artenvielfalt berücksichtigt, wie Sprecher Friedhelm Selke sagt. Die Ergebnisse will der Arbeitskreis im Rahmen einer Infoveranstaltung vorstellen. Vorgesehen war der 21. Oktober, 18 Uhr. Das klappt aber nicht, da zeitgleich Fraktionssitzungen der SPD und der CDU stattfinden. Die Infoveranstaltung wird daher verschoben.

Bürgermeister Carsten Piellusch begrüßte das Engagement der Bürger und lobte auch den konstruktiven Vorschlag für eine künftige Gestaltung. Einen gemeinsamen Weg zu finden, sei das Ziel. Aktuell liege der Ball in den Reihen der Politik. Der Ortsrat hatte eine Bebauung des Jahnplatzes bereits abgelehnt und fasste Ende Mai dazu einen Beschluss. Beim Freibadgelände ist die Sache hingegen noch offen. Das weitere Vorgehen wird derzeit interfraktionell beraten.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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