Bürgermeisterin Marlies Matthias konnte eine große Zahl von Gästen aus Wirtschaft, Kommunal-, Kreis-, Landtagtags- und Bundespolitik, Institutionen und Vereinen sowohl aus dem Staatsbad, als auch aus den Nachbargemeinden zum traditionellen Neujahrsempfang der Stadt Nenndorf im Bistro der Wandelhalle begrüßen. Den Neujahrsempfang sehe sie besonders als Würdigung des Ehrenamts in allen Bereichen, betonte Sie in ihrer Ansprache. Und das in einem Jubiläumsjahr. Denn vor 25 Jahren wurde die Stadt Bad Nenndorf gegründet. „Wir werden sehen, wie wir dies entsprechend festlich begehen können“, versprach Samtgemeindedirektor Mike Schmidt, in seiner Ansprache.
Bad Nenndorf sei eine lebendige und aktive Stadt, eine Kur- und Kulturstadt, „die gute Stube in der Samtgemeinde“, so die Bürgermeisterin. Eine Stadt mit seinen Kureinrichtungen als Gesundheitsstandort sowie mit den Programmen des Kulturforums und der Kur- und Tourismusgesellschaft Staatsbad Nenndorf mbH als ein Publikumsmagnet. Vieles wäre auch ohne die aktive Mitwirkung der örtlichen Vereine gar nicht möglich. Dafür dankte sie insbesondere den Vereinen. „Die heimische Wirtschaft ist uns ganz wichtig. Ihre Investitionen, Steuern und Spenden sind für die Stadt sehr wichtig. Sie erhalten und schaffen Arbeitsplätze.“ Auch wenn die Stimmung im Land schlecht sei, „so leben wir in Freiheit, Solidarität und Demokratie. Das müssen wir auch bewahren“, betonte Matthias in einer auffallend engagierten Rede.
Als Hauptredner kündigte die Bürgermeisterin den Samtgemeindedirektor Mike Schmidt an, der seine Ausführungen unter das Motto „Bad Nenndorf im Wandel der Zeit stellte“. Gleich zu Beginn stellte er fest: „Die politische Stimmung in der Samtgemeinde ist gut. Hier gibt es eine gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen.“ Erfolgreich bezeichnete er die Zusammenlegung der zehn Feuerwehren der Samtgemeinde, zu inzwischen vier Standorten, sowie die Neubauten und Einrichtungen der Feuerwehrhäuser. Schmidt: „Die Erfahrung zeigt jetzt schon, dass neue Räume, neue Technik auch neue Aktive anzieht.“ Eine große sachliche und finanzielle Herausforderung stelle der bevorstehende Neubau der Grundschule. Rundherum hätte man gelacht und die Kosten für den Neubau der Berlin Schule kritisch beäugt, als die Planungen dazu in der Kurstadt anliefen. Jetzt sei man allen anderen Kommunen im Landkreis voraus und es zeige sich, wie weitere Kommunen, „etwa in Rodenberg“, auf dem Weg der Umsetzung der Ganztagsschule, genau vor den Fragen der Finanzierung für ihre Schulen stehen, „wie wir sie in Bad Nenndorf bereits beschlossen haben“. Schmidt: „Wir brauchen moderne, gute Schulen mit guten Pädagogen. Daher sind die Investitionen in die Berlin Schule genau die richtigen.“
Er versicherte, dass das Geld auch weiterhin nicht nur in die Stadt, sondern auch entsprechend in die Gemeinden der Samtgemeinde investiert werden würde. Auf das Großvorhaben und entsprechende kritische Äußerungen gegenüber der Landesgartenschau (LaGa) 2026 bezogen betonte er: „Insgesamt 85 Prozent sind notwendige Projekte“, die die Stadt ohnehin im Laufe der Jahre hätte umsetzen müssen. Jahrzehnte wurde nichts in der Stadt und vor allem im Bereich des historischen Kurparks gemacht. Im Zusammenhang mit der LaGa erhalte man jetzt allein für den Kurpark 66 Prozent Fördermittel. Das werde jetzt eingesetzt, „um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Stadt für die nächsten Jahrzehnte gut aufzustellen“. Schon jetzt sei festzustellen, dass das Land und die Region auf Bad Nenndorf durch die LaGa sehr aufmerksam werden „und alle wollen jetzt mitspielen“. Auch das Gewerbegebiet entwickle sich weiter. Er warb für ein politisches Engagement innerhalb der Gemeinden. „Jeder kann Politiker werden. Es gibt keine besonderen Anforderungen.“ Gleichzeitig wandte er sich deutlich gegen die öffentlichen Anfeindungen von Politiker. „Sei es auf der Straße oder in den Medien.“ Es sei ihnen und ihren Leistungen gegenüber, „was sie für die Stadt, die Samtgemeinde und für die Demokratie leisten, mit mehr Respekt zu begegnen“. Er warb außerdem dafür, dass man „die Ellenbogen in Zukunft etwas kürzer hält“ und mehr miteinander als übereinander redet.
Landesgartenschau-Geschäftsführer Benjamin Lotz warb für breite Unterstützung des großen Events im Jahr 2026: „Unterstützen Sie uns. Wenn Sie sich mit ihrem Verein in das Laga-Konzept mit einbringen wollen, möchte ich Sie bitten, dies auch zu tun.“ Er erwarte rund 600.000 Besucher aus nah und fern. „Es wird eine Lifestyle-Veranstaltung, auf der man sich auch mit Freunden und Bekannten trifft und auf der auch an die Kinder gedacht wird.“
Schaumburgs Landrat Jörg Farr betonte in seiner bewusst kurz gefassten Ansprache, dass es wichtig sei, in die Schulen zu investieren. Die Vorbereitungen zur Erweiterung des Gymnasiums in Bad Nenndorf hätten bereits begonnen. Außerdem komme es in der Zukunft und für die Zukunft darauf an, Kontakte der jungen Menschen zu Handwerk und Betrieben für eine Ausbildung zu ermöglichen. Auch komme es im Gesundheitsbereich auf die Weiterentwicklung der stationären und anhaltenden Leistungen an. „Und bitte“, so Farr, „nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern aktiv bleiben.“