„Mit denen kann man schlecht zusammenarbeiten“ | Wunstorfer-Stadtanzeiger

„Mit denen kann man schlecht zusammenarbeiten“

Dauerstreitpunkt des Rates: Der Parkplatz in Hülsede, an der K57. (Foto: gk)
Dauerstreitpunkt des Rates: Der Parkplatz in Hülsede, an der K57. (Foto: gk)
Dauerstreitpunkt des Rates: Der Parkplatz in Hülsede, an der K57. (Foto: gk)
Dauerstreitpunkt des Rates: Der Parkplatz in Hülsede, an der K57. (Foto: gk)
Dauerstreitpunkt des Rates: Der Parkplatz in Hülsede, an der K57. (Foto: gk)

Ralf Eckel ist als stellvertretender Gemeindedirektor von Hülsede mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Für viele überraschend, für ihn selbst nicht. „Eigentlich wollte ich gemeinsam mit dem Gemeindedirektor Martin Schellhaus schon im März zurücktreten, weil wir ein Team sind. Aber dann wurde ich überredet weiterzumachen“, erklärt Eckel gegenüber dieser Zeitung. Und fügt deutlich an: „Das macht keinen Spaß mehr, in der Gemeinde Hülsede. Mit denen kann man schlecht zusammenarbeiten. Die vielen Streitereien untereinander. Ich hatte alle Aufgaben als stellvertretender Gemeindedirektor schließlich auch ehrenamtlich gemacht.“

Sein Rücktritt stehe nicht ausschließlich nur mit der neuen Mehrheitsentscheidung des Rates Hülsede, in der Ratssitzung vom 22. Oktober verfasst, im Zusammenhang. Die führte dazu, dass der als rechtswidrig von der Kommunalaufsicht monierte Beschluss zur „Sanierung des Parkplatzes an der K57“, von SPD/Gegenwind (wir berichteten), nicht zurückgenommen, sondern mit einem lediglich veränderten Antrag erneut beschlossen wurde. „Es war schließlich der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte“, so Eckel.

Es gibt einen neuen Beschluss zum Parkplatz, „bei dem die Eingangsformulierung geändert wurde. Einen Unterschied zwischen beiden Beschlüssen gibt es inhaltlich allerdings nicht.“ Gegenwind und SPD sind dabeigeblieben, bei dem was sie erreichen möchten. „Die wollen diesen Beschluss unbedingt umgesetzt haben. Und mit dieser kleinen Veränderung – lediglich die ersten drei Wörter sind anders, sowie der letzte Satz bezüglich der Kosten – hätte die Kommunalaufsicht nichts mehr zu beanstanden. Der neue Beschluss ist mit dieser Formulierung rechtsgültig. Er ist bereinigt und auch korrekter. Er kann jetzt so umgesetzt werden“, erläutert Eckel.

In der nächsten Ratssitzung muss in Hülsede ein neuer Stellvertreter gewählt werden. Die Person könnte sowohl aus der Verwaltung wie auch aus dem Rat kommen. Nach Informationen dieser Zeitung gibt es wohl schon eine Favoritin aus dem Rat. Namen wollte niemand nennen. „Aus dem Rathaus wird sich sicher keiner mehr finden lassen. Hülsede ist in diesem Punkt verbrannte Erde“, so die Einschätzung von Eckel.

Ob sich mit einem neu gewählten stellvertretenden Gemeindedirektor die Atmosphäre im Hülseder Rat verbessern wird, kann angezweifelt werden. Eine Neuwahl des Rates wäre sicherlich hilfreicher, so Meinungen im Ort. Die Wähler des Ortes würden nach den diversen Streitigkeiten im Rat sicherlich ihre Konsequenzen bei einer Neuwahl ziehen. Aber die Wahlen sind erst in zwei Jahren. Zur verqueren Situation gehöre sicherlich auch, dass der Bürgermeister des Ortes keine Mehrheit im Rat hat. Dieser Rat hat seine Wahlperiode bereits mit einem besonderen Start begonnen, als per Losentscheid über die Besetzung des Bürgermeister-Postens zugunsten Tobias Steinmeyers (CDU) entschieden wurde, und der unterlegene Thorsten Flügge (SPD) daraufhin anschließend sein Mandat abgab.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

north