Zusätzliche Belastung für dichtbesiedeltes Gebiet | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Zusätzliche Belastung für dichtbesiedeltes Gebiet

Alle Varianten mit der Spangenlösung hätten ganz erhebliche Auswirkungen auf die Samtgemeinde Eilsen. (Foto: Deutsche Bahn)
Alle Varianten mit der Spangenlösung hätten ganz erhebliche Auswirkungen auf die Samtgemeinde Eilsen. (Foto: Deutsche Bahn)
Alle Varianten mit der Spangenlösung hätten ganz erhebliche Auswirkungen auf die Samtgemeinde Eilsen. (Foto: Deutsche Bahn)
Alle Varianten mit der Spangenlösung hätten ganz erhebliche Auswirkungen auf die Samtgemeinde Eilsen. (Foto: Deutsche Bahn)
Alle Varianten mit der Spangenlösung hätten ganz erhebliche Auswirkungen auf die Samtgemeinde Eilsen. (Foto: Deutsche Bahn)

In der Mehrzahl der Planungsvarianten der Bahn für die neue ICE-Trasse ist das Gebiet der Samtgemeinde Eilsen zumindest berührt. Bei den Versionen, die eine Spange zur Anbindung Mindens vorsehen, wird die Samtgemeinde durchschnitten.

Diese Planungsvarianten (V7 bis V12) sehen für den Verlauf von Osten aus dem Auetal kommend ein Wiederauftauchen aus dem Tunnel bei der Gemeinde Buchholz vor. Die neue Trasse soll dann oberirdisch zwischen Buchholz und Heeßen nach Westen verlaufen, um etwa vor Luhden wieder in einem langen Tunnel zu verschwinden. Dieser führt nördlich an Rinteln vorbei in Richtung Porta Westfalica (in manchen Varianten auch weiter südlich unter die Nordstadt Rintelns in einer kürzeren Tunnelversion).
Verbunden sind diese Versionen mit einer sogenannten Spangenlösung, die eine zusätzliche Abzweigung von der Neubaustrecke zur Anbindung Mindens vorsieht. Diese Verzweigung findet auf dem Gebiet der Samtgemeinde Eilsen statt. Die „Anbindungsspange“ weicht hinter Buchholz von der eigentlichen Ost-West-Trasse ab und soll in nordwestlicher Richtung verlaufen. Sie wird zwischen Luhden und Bad Eilsen oberirdisch entlanggeführt und trifft dann wieder auf Bückeburger Gebiet.
Somit würde diese Trassengabel mitten in das Gebiet der Samtgemeinde Eilsen fallen und die Gemeinden Buchholz, Luhden, Heeßen/Bad Eilsen in gewisser Weise trennen. Tunnel-Ein- beziehungsweise -Austritte wären bei Buchholz und Luhden nötig mit entsprechenden aufwändigen Bauarbeiten für Trog-Lösungen.
Weit weniger Auswirkungen hätten die Varianten V5 und V6 die keine solche „Spangenlösung“ nötig machen. Hier wird die Strecke zwischen Bückeburg und der Samtgmeinde Eilsen vorbeigeführt. Von Norden kommend taucht sie zwischen Bückeburg und Ahnsen in eine Tunnelstrecke ein. Die Strecke kommt wieder an die Oberfläche bei Sellendorf voraussichtlich in einiger Entfernung zu Luhden.
Die Strecken V1 bis V4 führen nördlich um Bückeburg herum, hier würde es zu keiner Berührung mit dem Gebiet der Samtgemeinde Eilsen kommen. Die Bahn hat die Planungsvarianten auf ihrem Internetportal www.hannover-bielefeld.de veröffentlicht.
„Spangenlösung wäre bitter“
Samtgemeindebürgermeister Hartmut Krause ordnete in einer Stellungnahme ein, dass die Trassenvarianten mit der Spangenlösung zu einem bitteren Ergebnis für die Samtgemeinde Eilsen führen würden. Ganz grundsätzlich sei er enttäuscht, dass die Bahn die Version eines trassennahen Ausbaus überhaupt nicht in ihren Planungen berücksichtige. Obwohl sich hierfür alle Schaumburger Kommunen ausgesprochen hätten. Was die Samtgemeinde Eilsen betreffe, sei einerseits hervorzuheben, dass es hier um ein sehr dichtbesiedeltes Gebiet gehe. Zudem sei diese mit der Autobahn, zwei Bundesstraßen und zwei Landesstraßen schon von einer Reihe von Verkehrsadern durchzogen. Komme nun noch eine ICE-Trasse hinzu, sei dies schon eine „erhebliche Belastung“. Hinzu komme die bedeutende Aufgabe, den Status von Bad Eilsen als Kurort zu erhalten. Durch eine zusätzliche Bahntrasse könne dieser in Frage gestellt werden. Entsprechend werde die Samtgemeinde engagiert versuchen, sich in den Planungsprozess einzubringen, um negative Auswirkungen möglichst zu verhindern. Die Samtgemeinde strebe in diesem Rahmen auch eine eigene Informationsveranstaltung mit der Bahn in Bad Eilsen an, höchstwahrscheinlich wird dies am 24. Oktober im Palais im Park stattfinden.
Foto: privat/Deutsche Bahn


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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