ICE-Trasse könnte Bückeberg untertunneln | Wunstorfer-Stadtanzeiger

ICE-Trasse könnte Bückeberg untertunneln

Die Lindhorster Samtgemeindebürgermeisterin Svenja Edler sieht die Varianten mit Untertunnelung des Bückeberges als „Worst-Case-Szenario”.  (Foto: bb)
Die Lindhorster Samtgemeindebürgermeisterin Svenja Edler sieht die Varianten mit Untertunnelung des Bückeberges als „Worst-Case-Szenario”. (Foto: bb)
Die Lindhorster Samtgemeindebürgermeisterin Svenja Edler sieht die Varianten mit Untertunnelung des Bückeberges als „Worst-Case-Szenario”. (Foto: bb)
Die Lindhorster Samtgemeindebürgermeisterin Svenja Edler sieht die Varianten mit Untertunnelung des Bückeberges als „Worst-Case-Szenario”. (Foto: bb)
Die Lindhorster Samtgemeindebürgermeisterin Svenja Edler sieht die Varianten mit Untertunnelung des Bückeberges als „Worst-Case-Szenario”. (Foto: bb)

Für den Bau der neuen ICE-Trasse durch das Schaumburger Land sieht die Deutsche Bahn für den Raum Lindhorst-Stadthagen vereinfacht gesagt drei verschiedene Planungsversionen vor. Dies ist erstens der Bau dicht an der bestehenden Bahnlinie, zweitens das Abknicken nach Süden mit der Untertunnelung des Bückeberges sowie drittens die gänzliche Umgehung dieses Gebietes, falls die Trasse über die Route durch das Auetal verlegt wird.

Die größten Auswirkungen auf den Raum Stadthagen und den der Samtgemeinde Lindhorst hätte wohl die Trassenführung mit dem Tunnelbau durch den Bückeberg (Die Bahn informiert über ihre Planungen unter www.hannover-bielefeld.de im Internet). Dies sind die von der Bahn als V7, V8 und V9 bezeichneten Varianten. Sie sehen vor, dass die Trasse aus dem Raum Nenndorf kommend nicht parallel zur bestehenden Bahnlinie in Richtung Lindhorst, Stadthagen und Bückeburg führt, sondern nach Süden „abknickt“. Der Trassenverlauf soll sich dann nördlich von Beckedorf und zwischen Schöttlingen und Kobbensen hindurch durch das Gebiet der Samtgemeinde Lindhorst ziehen. Weiter wäre bei dieser Streckenvariante eine Querung der B65 etwa auf Höhe Heuerßen vorgesehen. Vorbei am Rittergut Remeringhausen soll die Strecke weiter in Richtung Bückeberg verlaufen, westlich am Stadthäger Ortsteil Reinsen vorbei. Etwa ab Blyinghausen ist der Einstich in den 9.800 langen Tunnel unter den Bückeberg vorgesehen, die Strecke würde dann im Auetal wieder „auftauchen“. Der Stadthäger Ortsteil Obernwöhren würde so teils untertunnelt. Bei diesen Planungsvarianten würde sich die neuen Trassen hinter dem Raum Lindhorst vor allem durch die westlichen Ortsteile Stadthagens ziehen.
Die Planungsvarianten V1 bis V6 sehen dagegen kein Abknicken nach Süden vor und somit einen Verlauf weitgehend entlang der Bestandsstrecke. Dieses käme also im Abschnitt Samtgemeinde Lindhorst / Stadthagen einer Verwirklichung weitgehend entsprechend den Forderungen des Landkreises und der Schaumburger Städte und Gemeinden nach. Diese Sprachen sich für einen Ausbau entlang der Bestandsstrecke aus. In diesen Varianten würden die Neubaustrecke aus dem Raum Nenndorf kommend etwas hinter Ohndorf auf die Bestandsstrecke treffen. Parallel zu den bestehenden Gleisen würde sie durch Lindhorst, Probsthagen, Stadthagen und Enzen führen. Dann weiter nach Helpsen-Kirchhorsten entlang der Bestandstrecke bis etwa nach Echtorf. Im Raum Bückeburg wäre dann wieder das Abweichen von der Bestandsstrecke geplant.

Auch Bestandsausbau mit merklichen Folgen

Dabei ist festzuhalten, dass auch die bestandsnahe Ausführung erhebliche Folgen für die anliegenden Gemeinden nach sich zieht. „Die neuen Gleise benötigen Flächen von Siedlungen und Gewerbe“, formuliert das die Bahn auf ihrem Informationsportal im Internet. Dies gelte insbesondere für Lindhorst und Stadthagen in diesem Teilgebiet. Beim Blick auf die Bestandsstrecke wird klar, was gemeint ist. Schließlich befinden sich manche Häuser und Unternehmen dicht an den Gleisen.
Nicht berührt würde der Raum Lindhorst und Stadthagen bei den Varianten V10 bis V12. Diese verlaufen durch das Auetal, also weiter südlich.

Bestandsnaher Ausbau:

Landkreis und Schaumburger Gemeinden haben sich grundsätzlich für die Stärkung der Bahnverbindung durch den Bau eines neuen doppelten Gleisstrangs ausgesprochen. Allerdings solle dieser möglichst bestandsnah, entlang der bestehenden Strecke erfolgen. Die Zerschneidung bisher nicht betroffener Gebiete solle vermieden werden, so die Forderung. Die Varianten V1 bis V6 kämen zumindest für den Raum Lindhorst Stadthagen dieser Idee weitgehend nach. Auch bei diesen Varianten allerdings nicht in den anderen Gebieten des Landkreises.

Einschätzung Svenja Edler: Die Bürgermeisterin der Samtgemeinde Lindhorst Svenja Edler hat auf Nachfrage die Varianten mit der Untertunnelung des Bückeberges Als „Worst-Caste-Szenario” eingeordnet. Eine weiter Zerschneidung des Samtgemeindegebietes neben der bestehenden Trasse sei problematisch. Auch die Variante über das Auetal könne nachteilig sein, hier bestehe die Befürchtung, dass auf der alten Trasse nur noch der Güterverkehr abgewickelt werde. „Man weiß ja nicht, was die Bahn genau plant”, so Edler. Der bestandsnahe Ausbau entspreche den Schaumburger Forderungen. Wobei klar sei, dass dieser gerade Auswirkungen auf Lindhorst habe. Foto: Deutsche Bahn/gi


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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