Die Spargelsaison ist gestartet, das Stangengemüse kommt nun in fast allen heimischen Restaurants ebenso wie in vielen Privathaushalten auf den Tisch. Dabei geht die Variationsbreite der Zubereitungs-Rezepte in die Hunderte, vom puristischen Genuss in geschmolzener Butter mit Bröseln bis hin zu verschiedensten Auflaufvarianten.
Die Spargelsaison beginnt klassischerweise im April, je nach Wetter früher oder später. Weil März und April in diesem Jahr überdurchschnittlich warm waren, startete die Ernte früh. Zwar ist über Importe auch der Spargelgenuss außerhalb möglich, zu bedenken ist hier jedoch die Umweltbilanz der beliebten Spezialität. Allgemein ist ein eher früher Termin in der Saison zu empfehlen, weil bei später gestochenem Spargel die Gefahr besteht, dass dieser holzig wird.
Für viele Liebhaber bleiben die Spargelklassiker der Renner. Das Gemüse selbst ist nach dem einigermaßen aufwändigen Schälen mit dem Sparschäler (oder man lässt sich die Arbeit vom Schälautomat gleich beim Kauf abnehmen) schnell zubereitet. Je nach Dicke werden die Stangen rund 10 bis 15 Minuten gekocht, idealerweise in einem Spezialtopf mit herausnehmbarem Sieb.
Viele schwören auf die Kombination mit Schinken, sei es rauchiger Katenschinken oder auch Schwarzwälder Schinken, Serrano oder Parma. Milder wird es mit Kochschinken. Dazu gibt es Salzkartoffeln und Butter. Wohl noch häufiger ist die Verbindung mit Sauce-Hollandaise.
Ebenso kann die Spargel-Schinken-Kombination zum Beispiel als Auflauf, Pfannengericht, überbacken auf dem Blech oder in weiteren Variationen serviert werden. Das Internet oder Kochbücher liefern hierzu eine gewaltige Zahl von Anregungen. Sehr beliebt ist zudem die Verbindung mit weiteren Fleischgerichten wie Schnitzel oder Schweinemedaillons. Aber auch zahlreiche Salate, vegetarische und vegane Gerichte sowie vieles weitere mehr ist zu finden. Dabei muss die Schale des Gemüses nicht weggeworfen werden. Sie kann schließlich als Grundlage für die Spargelcreme-Suppe dienen.
Besonders viel Nährwert bietet der Spargel nicht, das Gemüse beinhaltet über 90 Prozent Wasser. Für alle, die sich kalorienarm ernähren wollen ein dicker Pluspunkt. Um satt zu werden dienen ja die oben erwähnten Beilagen von der Kartoffel über das Schnitzel bis hin zur Sauce-Hollandaise. Gesund machen ihn besonders seine Spurenelemente und Vitamine wie Kalium, Kalzium, Phosphor sowie die Vitamine A, K und E.
Nach welchen Kriterien sollte der Spargel ausgewählt werden? Die Spargelköpfe sollten geschlossen sein, sagen Kenner. Zudem verspricht eine glänzende Schale mehr Genuss. Wiegt man die Stangen in der Hand, sollten sie sich biegsam und saftig anfühlen. Der Käufer kann die Stangen auch aneinander reiben. Entsteht dabei ein quietschendes Geräusch, spricht dies dafür, dass das Gemüse frisch und saftig ist.
Die Spargelsaison endet in Deutschland klassisch mit dem Johannistag, dies ist der 24. Juni. Es bleibt also einige Zeit, um verschiedene Spargelrezepte auszuprobieren. Doch wie kommt es zu diesem festgesetzten Termin, eigentlich könnte das Gewächs bis in den Juli hinein geerntet werden? Da ist einerseits das erwähnte im Laufe der Zeit tendenziell nachlassende Aroma. Für viele Verbraucher dürfte der Spargel allerdings auch so noch lecker genug sein. Hinzu kommt ein weiterer Grund. Zögern die Bauern die Erntephase zu lange hinaus, wird der Boden stärker belastet. Dies hätte in der folgenden Saison merklich geringere Erträge zur Folge. So meiden sie eine Erntephase über den Johannistag hinaus.