Auch wenn derzeit kein Wirtschaftaufschwung zu verzeichnen ist, viele Unternehmen leiden unter einem Mangel an Bewerbern. Betroffen sind fast alle Branchen, manche jedoch deutlich intensiver.
Vor allem Berufe im Lebensmittelbereich, Hotel- und Gaststättenberufe, Bauberufe und baunahe Berufe sowie Metallberufe finden kaum Bewerber, wie auch die Bundesregierung in ihrem Berufsbildungsbericht 2024 betont. Die Entwicklung ist allerdings sehr viel breiter gestreut.
Hintergrund ist die demographische Entwicklung. Die geburtenstarken Jahrgänge steigen aus dem Erwerbsleben aus. Weil im Vergleich dazu weit weniger junge Leute in den Arbeitsmarkt nachrücken, ergeben sich in den Betrieben Lücken. Diese Tendenz verstärkte sich in den vergangenen Jahren stetig und wird sich in der Zukunft fortsetzen. So werden die Unternehmen weiterhin einen erheblichen Bedarf an Nachwuchskräften haben. Industrie- und Handelskammer wie das Handwerk mahnen in diesem Zusammenhang mehr Anstrengungen in der Berufsorientierung an den Schulen an. Gelinge es, Jugendliche besser bei der Berufswahl zu betreuen, könnte manche Lücke geschlossen werden, so die Hoffnung.
Was Wirtschaft und Unternehmen belastet, bietet für junge Leute eine Chance. Ihre Arbeitskraft ist gefragt. Wer einen guten Schulabschluss ablegt, hat vielfältige Möglichkeiten, in das Berufsleben einzusteigen. Aber auch, wem die Schule nicht so leichtfiel, kann sich Chancen auf eine Auswahl an Ausbildungsplätzen ausrechnen. Trotz vielleicht nicht optimaler Noten, kann er nun mit seinem praktischen Können in der Ausbildung punkten.
Hier kommen besonders die Berufsfelder in den Blick, in denen ein besonders ausgeprägter Bewerbermangel herrscht.
Bäcker und Fleischer wie die Hotel- und Gaststättenberufe sind dringend auf Nachwuchs angewiesen. Hier wirken die Marktkräfte, die Verdienstmöglichkeiten steigen und es bieten sich auch hier attraktive Karrierewege. So betonen Berufsberater immer wieder, den Blick nicht nur auf das Studium zu verengen. Statt lange auf einen Studienplatz zu warten oder sich von Semester zu Semester zu quälen, mag es für viele erfüllender sein, sich für eine Ausbildung zu entscheiden. Auch hier bieten sich beispielsweise mit dem Erwerb des Meistertitels zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten.
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