„Allein nicht mehr zu stemmen“ | Wunstorfer-Stadtanzeiger

„Allein nicht mehr zu stemmen“

Martin und Manuela Günther vom Hotel und Restaurant „Buchenfürst” verabschieden sich zum Ende des Monats von ihren Gästen. (Foto: gk)
Martin und Manuela Günther vom Hotel und Restaurant „Buchenfürst” verabschieden sich zum Ende des Monats von ihren Gästen. (Foto: gk)
Martin und Manuela Günther vom Hotel und Restaurant „Buchenfürst” verabschieden sich zum Ende des Monats von ihren Gästen. (Foto: gk)
Martin und Manuela Günther vom Hotel und Restaurant „Buchenfürst” verabschieden sich zum Ende des Monats von ihren Gästen. (Foto: gk)
Martin und Manuela Günther vom Hotel und Restaurant „Buchenfürst” verabschieden sich zum Ende des Monats von ihren Gästen. (Foto: gk)

Das Hotel und Restaurant Buchenfürst schließt zum Ende des Monats seine Türen. Hintergrund ist dieselbe Problematik, die derzeit vielen Gastronomen zu schaffen macht. Der Fachkräftemangel lässt einen Weiterbetrieb zu risikoreich erscheinen.

„Am 28. April ist unser letzter Öffnungstag“, erklärten die Inhaber Manuela und Martin Günther. Es sei ihnen wichtig, die Gäste in Kenntnis zu setzen. Auch um diesen die Gelegenheit zu geben, noch vorhandene Gutscheine einzulösen. Seit fast 15 Jahren betreiben die beiden Gastronomen den „Buchenfürst“ im Bad Nenndorfer Ortsteil Waltringhausen, bis zuletzt erfolgreich. Feiern, das Einkehren der Gäste in das Restaurant sowie das Hotel, das familiengeführte Unternehmen fand einen regen Zuspruch. Allerdings verfügen Manuela und Martin Günther nicht mehr über ein ausreichend großes Team, um den weiteren Betrieb zu schultern. Azubis wie Fachkräfte seien kaum zu bekommen, schildern die beiden das Problem, das auch die Gastronomie landkreis- und bundesweit betrifft.
Es gehe auch darum, ein langsames Nachlassen im Service zu verhindern, wie Martin Günther ausführte. „Nicht dass die Leute unzufrieden werden, wenn sie zu lange auf das Essen warten müssen“, führte der Koch aus. Der Stress mit der engen Besetzung habe sich zuletzt deutlich erhöht, ergänzte seine Frau. Zudem bestehe das Risiko, bei Erkrankung in tiefe Probleme zu rutschen. „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Allein ist es für uns nicht mehr zu schaffen“, so Manuela Günther.
Schwierigkeiten würden den Gastronomiebetrieben auch die allgemeinen tüchtigen Preissteigerungen bereiten. Energie- und Transportkosten, Lebensmittelpreise, in sehr vielen Bereichen seien die Ausgabeb gestiegen. Es sei jedoch nicht möglich, diese an die Gäste weiterzugeben, dies würde kaum Akzeptanz finden. So sei es wiederum schwierig, auf dem engen Arbeitsmarkt Personal mit höheren Vergütungen anzuziehen. Im ländlichen Raum gelte dies umso mehr.
Beide haben sich nun neue Jobs gesucht und bleiben im bekannten Gebäude wohnen. Weiterhin wollen sie nebenberuflich einen Partyservice anbieten, Martin Günther zudem als „Leihkoch“ auf Events oder Feiern kochen. Natürlich gehe man auch mit einem weinenden Auge, erklärte das Gastronomen-Paar. Schließlich hätten sie noch viele Ideen gewälzt, etwa mit Blick auf die Landesgartenschau. Zu danken sei den vielen Stammgästen für die Treue. Zu mancher Familie hätten sie eine enge Beziehung über die Jahre entwickelt. Wenn diese etwa zu Feiern wie Konfirmation bis Silberhochzeit immer wiederkehrend das Restaurant als Ausrichtungsort gewählt hätten.
Foto: archiv gk


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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