„Wert-Schätze” in Steinhude | Wunstorfer-Stadtanzeiger

„Wert-Schätze” in Steinhude

Neben einem ihrer Werke: Künstlerin Jutta Witthinrich aus Bad Münder. (Foto: privat)
Neben einem ihrer Werke: Künstlerin Jutta Witthinrich aus Bad Münder. (Foto: privat)
Neben einem ihrer Werke: Künstlerin Jutta Witthinrich aus Bad Münder. (Foto: privat)
Neben einem ihrer Werke: Künstlerin Jutta Witthinrich aus Bad Münder. (Foto: privat)
Neben einem ihrer Werke: Künstlerin Jutta Witthinrich aus Bad Münder. (Foto: privat)

In der Kunstscheune sind vom 1. bis 23. Februar „Wert-Schätze“ zu sehen. Das ist der Name der neuen Ausstellung, in der durch upcycling Wertloses in neuen Wert gesetzt wird. Es ist eine Ausstellung der abstrakten Collagen und Assemblagen der Künstlerin Jutta Witthinrich aus Bad Münder. Die Vernissage ist am Sonntag, den 2. Februar um 11 Uhr.

Alles, was eigentlich weggeworfen wird, kann seinen Weg in die Arbeiten von Jutta Witthinrich schaffen. Ob abgebrannte Streichhölzer, rostige Nägel, Kaffee-, Ruß- oder Aschereste, Verpackungsmaterial oder Kalenderblätter werden gesammelt und im Sinne von upcycling, verbunden mit Acrylfarbe und vielen anderen Werkmaterialen in ihren abstrakten Arbeiten zusammengeführt. Selbst die Bildträger sind gebraucht und geben den neuen Arbeiten nicht nur ihren Hintergrund sondern auch Tiefe und eigene Substanz.

2007 hat Witthinrich bei einem Volkshochschulkurs die Kunst für sich entdeckt. „Damals war es Kompensation und auch Verbindung zum Beruf, meine Art der Psychohygiene, die mir half, bei den durchaus belastenden Geschichten meiner PatientInnen, die eigene Seele sauber zu halten“, sagt sie rückblickend zu ihren Anfängen. 2013 lernte Witthinrich den Künstler Matthias Kopka kennen, Leiter einer jährlichen Sommerwerkstatt. „Er setzte mich auf die Spur der Collagenarbeit, ermutige mich, experimentell alles auszuprobieren. Aus der Menge des möglichen Materials zu schöpfen erweiterte mein Tun um eine weitere Dimension.“ Vielleicht typisch für jemanden mit Jahrgang 1956, zur Sparsamkeit erzogen, habe sie Alltagsgegenstände immer geachtet, nie vorschnell weggeworfen, sondern versucht den Wert der Dinge zu erfassen. Scheinbar Wertloses wieder in neuen Wert, einen neuen Kontext zu setzen, ist Ziel ihrer kreativen abstrakten Arbeiten.

Witthinrich weiß dabei um die Eigenschaften des Stofflichen. „Pappe und Verpackungsmaterial sind eigensinnig, widersetzen sich der Gestaltung. Nur wenn ich ich Hände machen lassen, den Kampf aufgebe, fügt es sich.“ Geduld sei gefordert, bei der Aufbringung der Materialien ebenso wie beim Warten auf das Trocknen des Klebers. Fast entspannend sei das upcyling von Hochglanzkalenderblätter. „Kalender zählen unsere Zeit, sind aber nach einem Jahr veraltet. Diesen sehr schönen Kalenderfotos mit meiner Spezialtechnik ein verändertes und neues Bild zu geben, macht mir spielerisch großen Spaß“, schmunzelt Witthinrich. Die Arbeiten werden gerahmt oder in selbstgebauten Schattenfugen in Szene gesetzt.

Öffnungszeiten

Die Vernissage der Ausstellung ist am Sonntag, den 2. Februar um 11 Uhr. Die Kunstscheune hat immer samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Gezeigt werden die „Wert-Schätze” bis zum 23. Februar.


    André Tautenhahn (tau)
    André Tautenhahn (tau)

    Freiberuflicher Journalist

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