„Wunstorf in anderem Licht“ | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Das Forum Stadtkirche startet in das diesjährige Ausstellungsprogramm: Gemeinsam mit dem Hölty-Gymnasium zeigt der Kulturverein in der Stadtkirche als Auftakt „Wunstorf in anderem Licht“ – Werke von insgesamt 13 Schülerinnen und Schülern des Kunstkurses auf erhöhtem Niveau des 13. Jahrgangs. Die Ausstellung wird am Sonntag, den 2. März um 17 Uhr im Rahmen einer Vernissage mit musikalischer Umrahmung eröffnet.

Kunstlehrerin Katja Ippisch hatte zunächst als Einführung in das Thema „Licht und Raum im Wandel der Tageszeiten” den Bilderzyklus „Die vier Tageszeiten“ (um 1821/22) von Caspar David Friedrich besprochen. Diese – in den Themen des Zentralabiturs vorgeschriebenen – Gemälde konnte der Hölty-Kunstkurs direkt am Original im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover rezipieren. Dass ein und dasselbe Motiv in unterschiedlichen Tageszeiten eine besondere Anziehungskraft auf einen Künstler ausüben kann, wurde den Schülern anschließend mit Camille Pissarros „Boulevard Montmartre“ am Frühlingsmorgen und bei Nacht veranschaulicht. Von Februar bis April 1897 hat sich der Künstler in seinem Pariser Zimmer eingerichtet, um nicht weniger als 14 Varianten dieser Straßenansicht zu malen. Einige davon hängen heute in den großen Museen der Welt, beispielsweise im Metropolitan Museum of Art in New York.

Wenn es um die Thematisierung der Nacht als Erlebnisraum in der Malerei geht, darf natürlich auch die berühmte „Sternennacht“ (1889) von Vincent van Gogh nicht fehlen. Das Werk spiegelt die Faszination wider, die van Gogh für die Atmosphäre der Nacht empfand. Mit diesem Hintergrundwissen haben die Kursteilnehmer sich abschließend an ihre eigene malerische Interpretation eines Tag- oder Nachtbildes herangetraut. Um an ihre Lebenswirklichkeit anzuknüpfen, lautete die Aufgabe, ein Tageszeiten-Bild aus Wunstorf und Umgebung zu gestalten. So konnte der Blick aus ihrem eigenen Zimmerfenster bei Tag und Nacht thematisiert oder auch ein selbst geschossenes Foto des Stadtbildes malerisch übertragen werden. Katja Ippisch ist sich sicher: „Mit der Ausstellung präsentieren unsere Schülerinnen und Schüler ihre Heimatstadt definitiv aus einer neuen Perspektive.“ Sie legen dabei ihr besonderes Augenmerk auf außergewöhnliche Lichtmomente, die die träumerische, geheimnisvolle Atmosphäre der Nacht sowie die facettenreiche Lebendigkeit des Tages spiegeln, so die Pädagogin weiter.