Lange ist es ruhig gewesen, nun beginnt eine erneute Diskussion darüber, was mit dem Gelände des ehemaligen Freibades und des Jahn-Sportplatzes an der Amtsstraße werden soll (wir berichteten). Der Heimatverein Wunstorf schaltet sich ebenfalls in die Debatte ein und hat eine Stellungnahme formuliert. Hier ist sie.
Wunstorf benötigt nicht nur Wohnungen, sondern auch Platz zum Leben, braucht Platz für Spiel, Sport, Spaß und Erholung sowie einen Treffpunkt für seine Bewohner, um der zunehmenden Vereinsamung entgegenzuwirken. Dazu sind Angebote nötig, die nutzbar sind ohne Vereinsmitglied zu sein. Ärzte und Politiker klagen über zu dicke Kinder, weil sie sich zu wenig bewegen. Leider wurden durch die Schließung des Freibades die Freizeitmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und auch Erwachsende reduziert. Deshalb spricht sich der Heimatverein gegen eine Bebauung des Jahn-Sportplatzes aus. Dieser Platz sollte zum Wohle der Kinder und zur Freude von Freizeitfußballern erhalten bleiben.
Die Plätze in der Barne sind viel zu weit weg. Auch das ehemalige Freibadgelände möchten einige bebauen. Besser wäre es jedoch, hier ein Volleyball-, Basketball- und Federballfeld, Tischtennisplatten, Boulebahnen und ähnliche Sportanlagen, einen Wasserspielplatz an der Aue, eine Liegewiese mit Ruhebänken, einen Grillplatz, ein großes Schachspiel am Boden sowie Tische mit Sitzgelegenheiten für Karten- und Brettspiele zu errichten. Derartiges fehlt in Wunstorf. Das vorgelegte Luftgutachten, das angeblich die Bebauung mit viergeschossigen Häusern als unproblematisch ansieht, ist in diesem Zusammenhang ohne Bedeutung. Hierzu ist zunächst zu klären, ob diese Frischluftschneise benötigt wird. Falls das zu erwarten ist, ist zu untersuchen, wie sie zu gestalten ist. Erst dann kann über eine Bebauung gesprochen werden.
Das Luftgutachten zeigt, dass mit hohen Windgeschwindigkeiten, wie auf der Mühlenkampstraße, eine Belüftung der Stadt möglich ist. Eine Randbebauung von Sportplatz und Freibad erschwert und verhindert die Nutzung des Restgeländes, da die neuen Bewohner sich durch Sport und Spiel in ihrer Ruhe beeinträchtigt fühlen dürften. Wird die Bebauung an der Amtsstraße bis zur Barnestraße fortgesetzt, so bleibt ein halber Sportplatz übrig. Dieser Rest eines wertvollen Geländes eignet sich nur noch als breiter Spazierweg, den in dieser Form niemand braucht. Dazu ist das Gelände viel zu schade. Eine lebens- und liebenswerte Stadt ist mehr als eine Fußgängerzone mit möglichst vielen Wohnungen drumherum.