Am 20. Februar um 19.30 Uhr, hält Eberhard Kaus in der Abtei einen Vortrag mit dem Titel „Mangels Mitgliedern ist der Verein erloschen“. Mit diesem lapidaren Satz beendete die Verwaltung offiziell einen Teil jüdischen Lebens in Wunstorf. Es wird gezeigt, wie die Wunstorfer Stadtverwaltung mit den Überresten der jüdischen Gemeinde Wunstorfs nach 1945 umging. Nach der erzwungenen Auswanderung und Ermordung in den KZs gab es von der jüdischen Gemeinde nur noch bauliche und administrative Überreste, wie Vereine, Friedhöfe und anderes. In den Verwaltung mussten sich jetzt vielfach die gleichen Mitarbeiter mit diesen Resten beschäftigen, die vorher daran beteiligt waren, Wunstorf judenfrei zu machen. Der Vortrag beschäftigt sich auch mit der Frage, wie dieser Umgang zu einer Zeit aussah, die vielerorts von Schuldabwehr und Scham gekennzeichnet war.