Sofortmaßnahme zur Hochwasserprävention beschlossen | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Sofortmaßnahme zur Hochwasserprävention beschlossen

Land unter im Terrassenbereich vom Hotel Esplanade. (Foto: privat)
Land unter im Terrassenbereich vom Hotel Esplanade. (Foto: privat)
Land unter im Terrassenbereich vom Hotel Esplanade. (Foto: privat)
Land unter im Terrassenbereich vom Hotel Esplanade. (Foto: privat)
Land unter im Terrassenbereich vom Hotel Esplanade. (Foto: privat)

Nach vier Starkregenereignissen infolge, mit massiven Auswirkungen auf Landschaftsteile und Wohngebiete, gibt es besonderen und vorbeugenden Handlungsbedarf in Bad Nenndorf. Dazu hatte die Gruppe Freie Demokraten & Beiersdorfer einen Antrag in die letzte Ratssitzung eingebracht, der von dort in die jetzt eigens einberufene Umweltausschusssitzung weitergereicht wurde. Ein Antrag zu „Sofortmaßnahmen zur Hochwasserprävention im Erlengrund und dem gesamten Stadtgebiet, sowie langfristiger Präventionsplanung“. Mit diesem Antrag ist die Gruppe erfolgreich durch die Ausschusssitzung gegangen. Nach einer rund 90-minütigen Diskussion der Ausschussmitglieder und zahlreichen Auskünften der Stadtverwaltung zu bereits erfolgten Ad-hoc-Maßnahmen, fasste der Ausschuss den einstimmigen Beschluss, dass „der Umweltausschuss dem Verwaltungsausschuss empfiehlt, den Beschluss zu fassen, mit dem die Verwaltung der Stadt Bad Nenndorf beauftragt wird, ein „Handlungskonzept zur Starkregenvorsorge“ vorzubereiten.

Im Haushalt für das Jahr 2025 sollten für diese Konzepterstellung – für die ein externes Büro erst noch mit einer Ausschreibung gefunden werden muss – 80.000 Euro vorgesehen werden. Entsprechenden Fördermittel sollen beantragt werden, für die es derzeit aber noch keine Klarheit gibt, wann sie für entsprechende Starkregenkonzepte zur Verfügung stehen, betonten Annette Stang und Stadtdirektor Mike Schmidt seitens der Stadtverwaltung gleichermaßen. Da es sich nach den Starkregenerfahrungen durchaus um Ereignisse handelt, die unter dem Gesichtspunkt „Gefahr in Verzug“ fallen, wollte der Ausschuss auch nicht erst auf das kommende Jahr warten, bis entsprechende Fördergelder freigegeben werden, sondern schloss in seinem Beschluss mit ein, dass sofort mit der Erstellung eines Konzepts begonnen werden soll. Die finanziellen Mittel sollen dazu aus dem städtischen Haushalt vorgestreckt werden.

Die Starkregenereignisse hatten besondere Hochwasserauswirkungen mit entsprechenden Schäden im gesamten Bereich Galenberg (Kurpark) mit den angrenzenden Maisfeldern, sowie den dort unterhalb bestehenden Grundstücken des Wohnquartiers rund um die Erlengrundstraße. Massiv waren auch die Folgen für den Kurpark selbst. Dort konnten die die vom Galenberg kommenden Wassermassen ungehindert über die weite Fläche der Flaniermeile Esplanade stufenabwärts bis zum Hotel Esplanade strömen.

„Dies hätte nicht sein müssen“, so Schmidt, „wenn der Platz, wie von uns geplant, asphaltiert worden wäre“. Leider habe die Denkmalpflege auf diese bestehende Flächengestaltung bestanden, die das Wasser mit dem Flächengefälle zu diesem Verlauf führte. Deutlich wurde auf Nachfrage außerdem, dass es viele Unklarheiten in den Zuständigkeiten beispielsweise für den Haster Bach gegeben habe. „Wir sind lange davon ausgegangen, dass der Unterhaltungsverband Nr. 53 – West- und Südaue – dafür verantwortlich ist. Nach intensiven Recherchen ist jetzt aber klar, dass der Haster-Bach-Verband zuständig ist“, erläuterte Schmidt. Hier habe es in den zurückliegenden Jahren offenbar keine Tätigkeiten gegeben. Der Bach selbst und Entwässerungsgräben seien nicht ausreichend gepflegt worden, um den Wasserfluss kontinuierlich zu sichern. Hinzu kämen Vorschriften wie diese, „dass dort erst im Oktober, nach der Feldernte, mit entsprechenden Grabensäuberungsarbeiten begonnen werden darf“. Nach den Erfahrungen der Starkregenereignisse werde man auch Fragen der Entwässerung der Wege im Kurpark, besonders am Galenberg, im Zuge der Gestaltung zur Landesgartenschau, mit dem Planungsbüro überplanen, betonte Annette Stang.

Die Dringlichkeit des Antrags wurde offenbar auch vom Verwaltungsausschuss am folgenden Tag so gesehen. Denn auch er stimmte am vergangenen Mittwoch der unmittelbaren Konzeptentwicklung einstimmig zu. Damit muss die Stadtverwaltung jetzt in diesem Sinne aktiv werden und sich auf die Suche nach einem geeigneten Planungsbüro machen.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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