Konflikte gemeinsam lösen | Wunstorfer-Stadtanzeiger

01.03.2025 16:19

Konflikte gemeinsam lösen

Sozialtraining in der Schule: Coaches arbeiten mit den Kindern. (Foto: tau)
Sozialtraining in der Schule: Coaches arbeiten mit den Kindern. (Foto: tau)
Sozialtraining in der Schule: Coaches arbeiten mit den Kindern. (Foto: tau)
Sozialtraining in der Schule: Coaches arbeiten mit den Kindern. (Foto: tau)
Sozialtraining in der Schule: Coaches arbeiten mit den Kindern. (Foto: tau)

In der Luther Grundschule hat ein weiteres !Respect-Sozialtraining stattgefunden. Bei dem Verhaltenscoaching wird auf spielerische Art und Weise ein wertschätzendes Miteinander geschult. Das Programm ist dank der Unterstützung von Sponsoren möglich und feierte im vergangenen Jahr an der Grundschule Premiere. Da die Unterstützung so groß ist, kann das Training auch in diesem Jahr wieder angeboten werden. Es soll künftig ein fester Bestandteil des Schulprogramms sein, so Schulleiterin Heike Pätzold.

Der gemeinnützige Verein !Respect fördert mit seinem Trainingsprogramm zum sozialen Lernen besonders wichtige Fähigkeiten. Hier lernen Grundschulkinder, anderen wertschätzend zu begegnen und Konflikte ohne körperliche Gewalt zu lösen. Mit !Respect wird der Zusammenhalt aller Kinder im Klassenverband gestärkt, und die Schul- und Lernatmosphäre verbessert sich noch einmal deutlich. Im Rahmen der Präventionsmaßnahme kommen alle Kinder der Schule in den Genuss des Trainings. Einige Kinder, die bereits im vergangenen Jahr teilnahmen, erinnerten sich an die einprägsamen Spiele. ”Wir stellen also eine Wirksamkeit des Trainings fest”, so Pätzold. Die Übungen zur Förderung von Kooperations- und Kommunikationsfähigkeiten machen nicht nur Spaß, sondern erzielen einen nachhaltigen Effekt.

Im Training lernen die Schüler, worauf sie achten müssen, damit sie in einem Konflikt ernst genommen werden. Und wie sie verbal reagieren und welche Körperhaltung sie dabei am besten einnehmen sollten, wenn jemand ihre Grenzen verletzt. Die Kinder wurden dazu animiert, in unterschiedlichsten Gruppenkonstellationen gemeinsam Aufgaben zu lösen. Dabei lernten sie auch, dass man sich in den meisten Streitfällen zunächst selbst behaupten kann und man sich erst bei weiterer Eskalation in einem letzten Schritt fremde Hilfe holen sollte. Im vergangenen Jahr war auch das Schulteam beteiligt und ließ sich unter anderem fortbilden. Das war in diesem Jahr nicht erforderlich, so dass das Training statt zwei, diesmal nur eine Woche dauerte.

Ideengeber Oliver Stichweh ist weiterhin begeistert von dem Projekt und der Umsetzung hier in Luthe. Denn in einem Dreiklang von Kindern, Kollegium und Eltern lasse sich gemeinsam Gewalt und Mobbing entgegenwirken. Professionelle Coaches wie Tina Uphoff, die unter anderem Übungen mit Schülern der ersten Klassen absolvierte, führen !Respect-Sozialtrainings seit 2016 an bundesweit mehr als 100 Schulen durch und tragen dort zu einer Stärkung der sozial-emotionalen Kompetenzen bei. Das Programm wird auch von offiziellen Stellen empfohlen, jedoch fehlt das Geld. Die knappen Schulbudgets reichen zur Finanzierung nicht aus. Daher funktionieren solche Projekte derzeit nur mit Unterstützung von externen Sponsoren. Die Hoffnung ist, dass es in Zukunft gelingt, eine Art Social Sponsoring zu schaffen. In Luthe ist man optimistisch, dass eine Finanzierung über Sponsoren wie etwa die Hannoversche Volksbank und weiterer Institute dauerhaft gelingt.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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