Quartierzentrum der Bürgerhilfe wird nach Verkauf geräumt | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Quartierzentrum der Bürgerhilfe wird nach Verkauf geräumt

Die Senioren müssen ihre Wohnungen im Quartierzentrum am Galenberg verlassen. (Foto: gk)
Die Senioren müssen ihre Wohnungen im Quartierzentrum am Galenberg verlassen. (Foto: gk)
Die Senioren müssen ihre Wohnungen im Quartierzentrum am Galenberg verlassen. (Foto: gk)
Die Senioren müssen ihre Wohnungen im Quartierzentrum am Galenberg verlassen. (Foto: gk)
Die Senioren müssen ihre Wohnungen im Quartierzentrum am Galenberg verlassen. (Foto: gk)

Die Türen des Quartierszentrums für „Betreutes Wohnen“ am Galenberg, eine Einrichtung der Bürgerhilfe Niedersachsen e.V., werden Ende Juli für immer geschlossen. So sieht es der Kaufvertrag zwischen dem bisherigen und neuen Eigentümer vor.

Erst im Mai erfuhren die Bewohnerinnen und Bewohner von diesem Beschluss und der damit verbundenen Räumung. Völlig ungewiss ist, was der neue Eigentümer mit dem gesamten Gebäudekomplex plant. Denn neben der Senioreneinrichtung gehören auch die Gebäude mit „Hotel Hannover“, Gastronomieeinrichtungen am Eingang zur Fußgängerzone, ein Tanzlokal und Beauty-Salons im Denkmal geschützten Teil des ehemaligen Hotels, unmittelbar im Fußgängerbereich, dazu.

Was in dieser Situation niemandem hilft, sind Gerüchte. Aber gerade die kolportieren in ganz unterschiedlicher Weise durch die Stadt. So zum Beispiel, dass die Planungen der Landesgartenschau daran schuld seien, dass die Menschen ihre Wohnungen verlieren. Dem widerspricht der Samtgemeindedirektor Mike Schmidt deutlich. Der bisherige Eigentümer Georg Kotmann habe ihn vor 18 Monaten aufgesucht, um mit ihm über erhebliche Sanierungsmaßnahmen am Objekt zu sprechen. Vor allem aber ging es um Kotmann´s Wunsch, „einen Erweiterungsbau der Senioreneinrichtung auf dem Grundstück zu errichten“, erklärt Schmidt gegenüber dieser Zeitung. „Wir haben ihm dazu die Unterstützung zugesagt und auf mögliche städtebauliche Fördermittel verwiesen.“ Danach sei über lange Zeit Funkstille gewesen. „Wir haben nichts mehr vom Eigentümer gehört.“

Erst zu Beginn des Jahres sei die völlig überraschende Nachricht eingetroffen, „dass der Notartermin ansteht, da sich Kotmann aufgrund der hohen Sanierungskosten dazu entschieden hatte, das Objekt zu verkaufen“. Da das Objekt im städtebaulichen Sanierungsgebiet liegt, „haben wir den Notarvertrag zugesandt bekommen, weil wir im Sanierungsgebiet ein Vorkaufsrecht haben, dem wir bei diesem riesigen Komplex nicht entsprechen. Die Summen könnten wir gar nicht bezahlen.“ Gleichzeitig habe er sofort Kontakt mit dem neuen Eigentümer aufgenommen, um zu erfahren, was sie dort vorhaben. „Der Kontakt erfolgt auf Wunsch der neuen Eigentümer, wenn ihnen der Vorverkaufsverzicht der Stadt vorliegt. Das Gespräch ist für Juni anvisiert.“

Niemand wisse daher bisher, was mit dem Objekt passieren soll, betont Schmidt. „Wir beteiligen uns auch nicht an Gerüchten über ein Hotel. Wir distanzieren uns insbesondere davon, dass wir irgendetwas in diese Richtung forciert haben.“ Vor allem sei es völlig irrsinnig, etwas in Verbindung mit Planungen zur Landesgartenschau zu bringen. „Wir waren selbst über den Verkauf erschrocken.“ Er sei daher sehr gespannt darauf, was der neue Eigentümer, für Pläne präsentieren wird.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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