Polizei berichtet über Zahlen | Wunstorfer-Stadtanzeiger

15.04.2025 11:03

Polizei berichtet über Zahlen

Leiter Kriminal- und Ermittlungsdienst Christopher Thürnau (Foto: gi)
Leiter Kriminal- und Ermittlungsdienst Christopher Thürnau (Foto: gi)
Leiter Kriminal- und Ermittlungsdienst Christopher Thürnau (Foto: gi)
Leiter Kriminal- und Ermittlungsdienst Christopher Thürnau (Foto: gi)
Leiter Kriminal- und Ermittlungsdienst Christopher Thürnau (Foto: gi)

Das Wunstorfer Polizeikommissariat hat Zahlen zur Kriminalitätsstatistik vorgelegt. „Die Gesamtzahl der Straftaten ist im Vergleich zum Vorjahr um 13,21 Prozent von 2876 auf 2496 Fälle gesunken“, sagte der Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes, Christopher Thürnau. Der Rückgang sei maßgeblich auf die Einführung des Cannabisgesetzes zurückzuführen. Gesunken sei auch die Aufklärungsquote im Vergleich zum Vorjahr von 60,22 auf 58,29 Prozent. Die Entwicklungen deckten sich mit dem Trend im Verbund der Polizeiinspektion Garbsen.

Die Bereiche im Einzelnen

  • Diebstähle sind 15 Prozent weniger und liegen jetzt bei 816 Fällen. Insbesondere die Ladendiebstähle gingen um 32,80 Prozent von 189 auf 127 Fälle zurück.
  • Taschendiebstähle sind um 26,19 Prozent auf 31 zurückgegangen, gestiegen ist dagegen die Zahl der Diebstähle aus Kfz um 30,65 Prozent auf 81 Fälle.
  • Ebenfalls rückläufig sind Fahrraddiebstähle, sie sanken um 22,69 Prozent von 260 auf 201 Taten. Trotzdem bleibt insbesondere der Bahnhof Wunstorf ein Brennpunkt für Fahrraddiebstähle und Gegenstand einer ständigen polizeilichen Bewertung.
  • Betrugsdelikte weisen stabile Fallzahlen auf, sie sind geringfügig um 0,64 Prozent von 311 auf 309 gesunken.
  • Unterschlagungen stiegen um 51,02 Prozent und liegen bei 74 Fällen.
  • Urkundenfälschungen sind um 59,57 Prozent rückläufig, es handelt sich um 19 Fälle.
  • Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte mit Widerstand und tätlichem Angriff sind erfreulich um 31,25 Prozent auf 11 Fälle gesunken. 2024 gab es wie schon im Vorjahr keine Fälle von Gewalt gegen Rettungskräfte. „Es freut mich sehr, dass wir in Wunstorf hier einen Rückgang der Fallzahlen verzeichnen können. Dennoch: Unzufriedenheit und Frustration in der Gesellschaft entladen sich mitunter gegenüber Polizeieinsatzkräften als Repräsentanten des Staates. Angriffe auf Einsatz- und Rettungskräfte, die sich in den Dienst der Gesellschaft stellen, sind keinesfalls zu tolerieren und werden konsequent verfolgt“, sagte Kommissariatsleiterin Britta Schwarz.
  • Sachbeschädigungen sind von 393 auf 260 gefallen, das ist ein Rückgang um 33,84 Prozent.
  • Rauschgiftdelikte sind um 59,27 Prozent maßgeblich bei den einfachen Besitzdelikten gefallen auf 76 Fälle. „Dies dürfte eine klare Folge der Einführung des Cannabisgesetzes sein“, so Christopher Thürnau.
  • Häusliche Gewalt ist leicht rückläufig entgegen dem globalen Trend und von 159 Taten aus 2023 auf 151 im Jahr 2024 gefallen.
  • Messerangriffe sind rückläufig, es gab 13 Taten.

Besondere Präventionsarbeit

„Im Bereich der Bekämpfung häuslicher Gewalt hat die Polizei in den letzten Jahren weiterhin ihre Bemühungen intensiviert, mit anderen Behörden und Netzwerkpartnern gemeinsam ganzheitliche Ansätze zu verfolgen. In Wunstorf ist besonders der ‚Runde Tisch Häusliche Gewalt‘ hervorzuheben, der von der Polizei mit zwei Bediensteten paritätisch besetzt ist“, sagte Thürnau. Im Bereich der Prävention von Straftaten zum Nachteil älterer Menschen habe sich besonders die Netzwerkarbeit zwischen dem Kontaktbereichsdienst und den „Sicherheitsberatern für Senioren“ (SfS) mit derzeit 13 Teilnehmenden bewährt, fügte Thürnau hinzu. „Menschen durch hinterlistige Tricks eine Notsituation vorzutäuschen, um an ihre Ersparnisse zu gelangen, empfinde ich als perfide. Hier werden wir nicht müde verhaltenspräventive Hinweise zu geben und die potenziellen Opfer in gesundem Misstrauen zu stärken. Ich bin sehr dankbar dafür, Wunstorfer Sicherheitsberatende für Seniorinnen und Senioren an unserer Seite wissen, die unsere Präventionsarbeit mit Leib und Seele unterstützen“, berichtete die Kommissariatsleiterin.

Regelmäßiger Kontakt zu Kitas und Schulen

„Im Bereich der Jugendprävention findet ein regelmäßiger enger und vertrauter Austausch zwischen dem Kontaktbereichsdienst und den örtlichen Schulen und Kindergärten statt, bei dem das Themenspektrum von der Prävention von Jugenddelinquenz bis zu Aufklärung über spezielle Kriminalitätsphänomene reicht“, betonte Thürnau.


Hans-Heiner Giebel (gi)
Hans-Heiner Giebel (gi)

Freier Journalist

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