Nur das Halten ist erlaubt | Wunstorfer-Stadtanzeiger

07.02.2024 14:04

Nur das Halten ist erlaubt

Zu einladend gestaltet? Autos parken neben der Straße auf dem Platz.  (Foto: tau)
Zu einladend gestaltet? Autos parken neben der Straße auf dem Platz. (Foto: tau)
Zu einladend gestaltet? Autos parken neben der Straße auf dem Platz. (Foto: tau)
Zu einladend gestaltet? Autos parken neben der Straße auf dem Platz. (Foto: tau)
Zu einladend gestaltet? Autos parken neben der Straße auf dem Platz. (Foto: tau)

Das ist nicht im Sinne des Erfinders: Seit der Fertigstellung des Barnemarktes wird der neugestaltete Straßenraum, der eine Ebene mit dem Platz bildet, gern als Parkfläche genutzt. So war das aber nicht gedacht. Die Verwaltung will nun nachbessern und zunächst an die Bürger appellieren.

Diskussionen vorprogrammiert

Das Halten mit dem Auto ist durchaus erlaubt, aber nur zum Be- und Entladen oder Ein- und Aussteigen. Mal eben in ein Geschäft gehen, um etwas zu kaufen oder ein Rezept einzulösen und abzuholen, geht eigentlich nicht. So sind die Regeln beim eingeschränkten Halteverbot, wie es auf der Barnestraße im Bereich des Barnemarktes angeordnet ist, um eben das Parken zu verhindern. Viele halten sich aber nicht daran, sondern parken wie früher am Straßenrand, auch wenn es nur wenige Minuten sind. Wenn man sich in Sichtweite zum Fahrzeug aufhält, um jederzeit weiterfahren zu können und nicht länger als 3 Minuten hält, wäre das sogar zulässig, erklären Experten.

Gewollt ist das längere Halten aber nicht. Denn es stehen Parkplätze An der Johanneskirche zur Verfügung. Die sollten bei Besorgungen und Arztbesuchen auch genutzt werden, wie Stadtsprecher Alexander Stockum auf Nachfrage sagt. Diese sind als Kompensation für den Wegfall der Parkplätze an der Barnestraße extra eingerichtet worden. Baulich sei das dennoch irgendwie blöd gelaufen, sagt Ortsbürgermeister Thomas Silbermann dem Stadtanzeiger. Am Montag sei darüber auch in der SPD-Fraktion gesprochen worden. Im Verwaltungsausschuss soll das falsche Parken an der Barnestraße ebenfalls Thema gewesen sein.

Man sollte also noch einmal nachbessern, doch von einem härteren Durchgreifen will die Stadt zunächst absehen. Stockum spricht von einer Übergangszeit und einem Gewöhnungseffekt, der sich erst noch einstellen müsse. Nun scheint es aber so, dass sich einige Verkehrsteilnehmer ein falsches Verhalten angewöhnen, was wiederum an der weichen Trennung der Verkehrsflächen liegt. Straße und Platz befinden sich auf gleichem Niveau und nur durch eine Rinne getrennt, das Parken auf dem Randstreifen wird also erleichtert, wirkt vielleicht sogar einladend. Stärkere Kontrollen des ruhenden Verkehrs und Ansprachen wird es daher mit Sicherheit geben müssen und dann sicherlich auch Diskussionen um die 3-Minuten-Regel.

Bürgerbeteiligung Barnestraße

Ein weiterer Punkt ist nach wie vor das Tempo in diesem Bereich. Erlaubt sind 30, die Politik hätte gerne eine weitere Reduzierung, obwohl bereits Rampen an zwei Stellen verbaut worden sind, die Autofahrer zum Abbremsen zwingen. Theoretisch wäre das möglich, da nur für diesen Bereich der Barnestraße ein Aufenthaltszweck geltend gemacht werden könnte, jedoch erfüllt die Straße als Ganzes eben auch eine Erschließungsfunktion für das gesamte Barneviertel. Heißt: die Straßenverkehrsordnung gibt eine weitergehende Geschwindigkeitsbegrenzung nicht her.

Die Umgestaltung der Barnestraße bleibt aber aktuell und soll im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses erörtert werden. Südlich des Barneplatzes sind schmale Fußwege, Mischverkehr auf der Fahrbahn und parkende Autos prägend. Wie die Anbindung des Schulzentrums, des Wunstorf Elements und der Sportanlagen sowie die Bedingungen für Radfahrer und Fußgänger verbessert werden könnten, soll Gegenstand eines ergebnisoffenen Prozesses sein. Die bereits angelaufene Überplanung des Schulzentrums biete außerdem die Möglichkeit, Flächen neu zu strukturieren, Verkehre umzuleiten und die Straße baulich an die veränderten Anforderungen anzupassen.

Unterstützung erhält die Stadt dabei durch das Mobilnetzwerk der Region Hannover. Geplant ist unter anderem eine mehrtägige Zukunftswerkstatt mit dem Arbeitstitel BarneLAB (LAB - kurz für Labor). Außerdem sollen Kunstinstallationen auf positive Art zeigen, wie eine alternative Nutzung des öffentlichen Raumes aussehen könnte. Im Anschluss sollen die Ergebnisse gesammelt und visualisiert werden. Anhand der Ergebnisse werden dann Ziele für die Zukunft der Straße formuliert und den Bürgern in einer Abschlussveranstaltung vorgestellt.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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