Hierbei wird die Zahl der Straftaten ins Verhältnis der Bevölkerung gesetzt und – damit Regionen vergleichbar sind – auf 100.000 Einwohner berechnet. Die Leiterin des Kriminalermittlungsdienstes, Vanessa Tomanek, gab die Zahl mit 4.567 Fällen pro 100.000 Einwohner an – der Landesdurchschnitt in Niedersachsen liegt bei 6.528 und damit nahezu ein Drittel über Stadthagen. Die Gesamtzahl der polizeilich erfassten Straftaten betrug 2.162 im Vergleich zu 2.124 aus dem Jahr 2021. „Wir liegen damit aber immer noch unter dem Niveau vor Corona,“ betonte Tomanek. Die Aufklärungsquote liegt mit 65,49 Prozent erneut auf einem hohen Niveau und hat sich in den vergangenen fünf Jahren nicht wesentlich verändert. In den Jahren 2013 und 2017 betrug sie knapp über 61 Prozent. In der Übersicht setzen sich die Delikte im Wesentlichen aus vier Bereiche zusammen. 26 Prozent machen einfache und Einbruchdiebstähle aus, gefolgt von Vermögens- und Fälschungsdelikten mit 21 Prozent. Rohheitsdelikte sowie Straftaten gegen die persönliche Freiheit schlugen mit 19 Prozent zu Buche, wobei der Anteil von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung etwa vier Prozent ausmacht. In einer besonderen Betrachtung der Sexualdelikte ist seit 2017 ein stetiger Anstieg zu beobachten – von 16 auf 91 Fälle im vergangenen Jahr. Wesentlich hierfür sehen Panitz und Tomanek in Änderungen im Strafrecht, wobei bestimmte Tathandlungen heute niederschwelliger in den Bereich der sexuellen Belästigung fallen. Ein letzter Anteil beim Gesamtaufkommen der Straftaten von 22 Prozent machen sonstige Straftaten aus, etwa acht Prozent außerdem die Verstöße gegen strafrechtliche Nebengesetze. Einen besonderen Schwerpunkt in der Kriminalitätsbekämpfung setzten Panitz und seine Kollegen im letzten Jahr auf die Aufklärung der auch in der Öffentlichkeit stark wahrgenommenen Raubdelikte in der Innenstadt. Die Ermittlungsgruppe „Stadtgarten“ konnte mehrere junge Tatverdächtige ermitteln und „… wir haben die Situation in den Griff bekommen,“ betonte der Dienststellenleiter. Eine letzte Tat aus diesem Komplex registrierte die Polizei im Januar 2023. Hier wurden bei einer Durchsuchung sogar Spezialkräfte eingesetzt. Die Zusammenarbeit mit der Stadt sowie weiteren, mit der Präventionsarbeit betrauten Institutionen, werde in diesem Jahr intensiviert; viele Gespräche seien bereits geführt worden, so Panitz. Die mit 29 auffallend hohe Zahl an Delikten bei den Raubtaten gegenüber zehn bis elf in den Vorjahren, ließ sich mit diesem Tatkomplex erklären, stellte Vanessa Tomanek die Situation dar. Der Anstieg bei tatverdächtigen Kindern auf einen bisherigen Höchststand von insgesamt 34 Tatverdächtigen könnte mit einem Anstieg bei den Bagatelldelikten, wie zum Beispiel Ladendiebstahl, zusammenhängen – ein Zusammenhang mit den Raubtaten schließt die Ermittlungsdienst-Leiterin aus. Mit den Worten:“ Das Internet bietet keinen Schutz vor Tatermittlung,“ stellten die beiden Führungskräfte der Stadthäger Polizei die Zahlen der Internet-Kriminalität dar. Die hohe Aufklärungsquote von knapp über 80 Prozent spiegelt den Erfolg wider. „Objektiv ist Stadthagen eine sichere Stadt,“ resümierte Michael Panitz die Kriminalitätslage vom vergangenen Jahr. Eine Darstellung der Verkehrsunfallstatistik folgt demnächst.