Mit dem Sieg über den 1. FC Nürnberg klopft Hannover 96 bei der Spitzengruppe der Zweiten Liga an. Gelingt es nun, auch den Erzrivalen aus Braunschweig niederzukämpfen, wäre das Team von 96-Trainer Stefan Leitl im Aufstiegsrennen voll dabei.
Wie schon gegen Nürnberg gehen die „Roten“ auch als Favorit in das Derby gegen Braunschweig (Anpfiff Sonntag, 13.30 Uhr in Braunschweig). Wobei die Eintracht im Lokalduell alles in die Waagschale werfen wird, was die Mannschaft zu geben hat. 96 wird sich wie schon gegen Nürnberg einer massierten Abwehrreihe gegenübersehen. Schon gegen Ulm gingen die Braunschweiger zuletzt bissig zur Sache, was sie aber nicht vor einer Niederlage bewahrte. In einer mäßigen Partie gewann Ulm gegen am Ende in Unterzahl agierende Braunschweiger mit 3:1. Braunschweig belegt somit weiterhin den vorletzten Tabellenplatz. 96 hat sich bisher in der Fremde schwergetan. Nur zu gern würden die „Roten“ ihren erste Auswärtserfolg dieser Serie im Niedersachsenderby holen.
Dabei dürfte 96 am Sonntag in Braunschweig eine ähnliche Partie bevorstehen wie gegen Nürnberg, als die „Roten“ versuchten, eine massive Abwehrreihe auszuhebeln. Neuen Schwung in die etwas verfahrene Begegnung brachte erst die Einwechslung von Thaddäus Momuluh, der mit seinen explosiven Antritten die Nürnberger Hintermannschaft in Schwierigkeiten stürzte. Momuluh, in der 60. Minute eingewechselt, erarbeitete sich Torchancen, ehe 96 die Partie endgültig auf seine Seite zog. Zunächst war Phil Neumann im Strafraum Nürnbergs am Fuß getroffen worden, den fälligen Elfmeter versenkte Marcel Halstenberg zum 1:0. Rund 60 Sekunden später schloss Momuluh zum 2:0 ab, in Szene gesetzt durch den ebenfalls kurz zuvor eingewechselten Fabian Kunze. Momuluh unterstrich damit den positiven Eindruck, den er bereits zuvor bei Joker-Einsätzen hinterlassen hatte.
Im ersten Durchgang hatte 96 die Partie fast durchgängig unter Kontrolle. Einen geordneten Spielaufbau der Gäste unterdrückten die „Roten“ zumeist im Keim. Sie setzten diese früh unter Druck, eroberten den Ball oftmals postwendend zurück, wenn Nürnberg in die Offensive schalten wollte. Die „Roten“ ließen den Ball denn auch flüssig laufen. Nürnbergs Torwart Jan Reichert entschärfte Kopfballchancen von Nicolo Tresoldi und Jessic Ngankam. Im Laufe der Halbzeit stellte sich die Hintermannschaft der Nürnberger jedoch besser auf die Angriffe der „Roten“ ein. 96 näherte sich dem Kasten von Reichert immer wieder an, erspielte sich jedoch keine Großchancen mehr. Um die dichtgestaffelte Abwehr der Nürnberger mit Kurzpässen auszuspielen, fehlte die Genauigkeit. Im zweiten Durchgang ging es zunächst so weiter, bevor die Einwechslungen neuen Schwung brachten.
Momuluh gegen Braunschweig in der Startelf zu bringen, wäre eine Überlegung wert. Andererseits entwickelt er seine Wirkung möglicherweise besonders als Joker. Leitl neigt dazu, seiner Startelf nach Erfolgen erneut das Vertrauen zu geben.
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