Das beste Heimteam der zweiten Liga gegen eines der erfolgreichsten Auswärtsteams, dies ist die Konstellation, wenn am Sonntag Magdeburg und Hannover 96 aufeinandertreffen. Die Partie findet in Magdeburg statt, 96 legt also nicht in seiner Festung „Heinz-von-Heiden-Arena“ los.
Die Roten haben gegen Schalke ihre lupenreine Heimbilanz gewahrt und in der fünften Partie daheim den fünften Sieg geholt. Um weiter an die Tabellenspitze heranzurücken, müssen nun aber auch endlich mehr Punkte auswärts her. Das Duell am Sonntag ist kurios, schließlich waren die Gastgeber aus Magdeburg bei ihren Fahrten in die Fremde weit erfolgreicher als im eigenen Stadion. Beide Mannschaften könnten mit einem Sieg eine Saisonpremiere feiern. Die Magdeburger den ersten Heimdreier, die 96er den ersten Auswärtserfolg.
Wobei die „Roten“ aus Hannover gegen den punktgleichen FC ein dickes Brett zu bohren haben. Magdeburg spielt eine starke Saison. Zwar holten die Gastgeber daheim erst vier Punkte, diese allerdings in vier Unentschieden. Bis zum letzten Wochenende waren sie insgesamt noch ungeschlagen. Gegen den Hamburger SV kassierten sie jedoch eine 1:3-Niederlage. Die Gastgeber sind eingespielt, wollen den Ball haben und die Begegnung gestalten.
Ein Grundansatz, den auch 96-Trainer Stefan Leitl verfolgt. Beim 1:0-Sieg gegen Schalke zeigten seine Mannen eine souveräne Partie. Für einen Start nach Maß sorgte der frühe Treffer von Fabian Kunze. Anschließend behauptete 96 weitgehend die Kontrolle und kam zu einer Reihe von Chancen. Schalke 04? Den Gästen aus dem Ruhrgebiet wollte offensiv fast gar nichts gelingen. Leitl lobte denn auch, der gesamte Defensivverbund der „Roten“ sei „extrem stabil“ gewesen. Hätten die Hannoveraner ihre Chancen konsequenter genutzt, sie hätten deutlich früher eine Entscheidung erzwungen.
Gegen die angriffslustigen und treffsicheren Magdeburger wird die 96-Defensive am Sonntag stärker gefordert sein (Anpfiff 13.30 Uhr). Länger verzichten müssen wird Coach Leitl auf Jannik Dehm, der sich eine Fußverletzung zuzog. Erstmals seit langem hatte der Außenverteidiger in der Startelf den Vorzug vor Sei Muroya erhalten. Nun wird Muroya in die Anfangsformation zurückkehren.
Gerade im Offensivbereich werden Stefan Leitl und sein Trainerteam an der richtigen Startformation knobeln. Ergeben sich gegen die spielstarken Magdeburger öfter Möglichkeiten zum Kontern? Dies würde schnellen Akteuren wie Thaddäus Momuluh (ohnehin zuletzt in der Startelf), Jannik Rochelt und Jessic Ngankam Chancen eröffnen. Gut möglich aber auch, dass Leitl den gegen Schalke erfolgreichen Startern erneut das Vertrauen gibt.
Angesichts der Klasse des Gegners wäre auch schon ein Punktgewinn in Magdeburg als Erfolg zu werten.
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