Hannover 96 steht im Nordduell mit dem Hamburger SV unter dem Druck, im Aufstiegsrennen keinen weiteren Boden zu verlieren. Das Unentschieden am vergangenen Wochenende gegen Aufsteiger Preußen Münster war zu wenig, um auf Kurs für die Erste Bundesliga zu bleiben.
Trainer André Breitenreiter sprach nach der Partie davon, dass seine Spieler es versäumt hätten, sich für eine gute Leistung zu belohnen. Der Coach wies auf das deutliche Plus an Torchancen hin, das sich seine Mannschaft erarbeitete.
Die „Roten“ starteten ordentlich in die Begegnung, erarbeiteten sich auch in dieser Phase ein Übergewicht. Außenverteidiger Sei Muroya hatte die beste Chance, als er den Ball an die Torlatte jagte. Münster kam ebenfalls zu Möglichkeiten und wenig später war es Joshua Mees der mit einer starken Aktion trotz enger Bewachung durch Muroya zum 1:0 für Münster traf.
Hannover zeigte sich nicht geschockt sondern spielte weiter nach vorn. Jannik Rochelt zeigte seine wohl bisher beste Leistung im 96-Dress und bereitete den Ausgleich vor. Nicolo Tresoldi köpfte die genaue Flanke zum Ausgleich ein.
Nach Wiederanpfiff hatte 96 seine beste Phase und setzte die Gäste aus Münster unter Dauerdruck. Allerdings verwerteten die „Roten“ gute Möglichkeiten zunächst nicht. Ein starker Spielzug ermöglichte es schließlich Enzo Leopold, die 2:1-Führung für seine 96er zu erzielen. Hannover griff weiter an und schien auf dem besten Wege, auch im zweiten Spiel unter Breitenreiter einen Sieg zu holen. Münster schaffte es jedoch nach Wechseln sich wieder etwas zu befreien. Florian Pick traf nach einer unglücklichen Abwehraktion von 96-Torwart Zieler zum 2:2.
Nun war die Begegnung wieder ausgeglichener, zu einem weiteren Tor langte es jedoch für keines der Teams.
96 holte vier Punkte aus den ersten beiden Begegnungen. Das ist derselbe Schnitt wie zu Beginn der Rückrunde. Mit einem 2:2 gegen Aufsteiger Münster auf eigenem Platz können die „Roten“ angesichts des Aufstiegsziels nicht zufrieden sein.
Damit haben sie nun einen Rückstand von drei Punkten auf das Spitzenduo Köln und Hamburg. Zu diesem Hamburger SV geht es nun am Sonntag (Anpfiff 13.30 Uhr). Auf das Duell mit dem Spitzenreiter folgen gegen Düsseldorf und Kaiserslautern zwei weitere Partie gegen starke Gegner.
Eine Niederlage in Hamburg würde nun einen herben Rückschlag bedeuten, ein Unentschieden würde 96 kaum voranbringen. Die Hamburger holten zuletzt in einem wilden hin- und herwogenden Spiel ein umjubeltes 3:2 in Berlin. Das Team aus der Hansestadt zeigte defensiv durchaus Schwächen, blieb jedoch nervenstark und effektiv. 96 setzte sich im Hinspiel mit einer starken Abwehrleistung und dem Glück des Tüchtigen im eigenen Stadion gegen Hamburg durch.
Fehlen wir den „Roten“ in Hamburg Stürmer Jessic Ngankam wegen einer Gelbsperre. Breitenreiter hatte gegen Münster auf eine Dreierkette in der Innenverteidigung mit Neuzugang Boris Tomiak als zentralen Part gesetzt. Enzo Leopold spielte nicht mehr im defensiven Mittelfeld auf tiefster Position, sondern etwas vorgezogen. Anzunehmen, dass Breitenreiter gegen Hamburg einen ähnlichen Ansatz wählt.
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