Rita Bauck, Vorsitzende des Freundeskreises Zehntscheune erklärte, dass sich das Organisationsteam sehr über eine Ausstellung mit „diesen drei herausragenden Künstlerinnen und Künstler“ in der Kreisstadt freue. „Stadthagen kann sich sehen lassen“, betonte sie. Auf die Besucher würden interessante Begegnungen mit zeitgenössischer Kunst warten. Auch Ulrike Koller, stellvertretende Bürgermeisterin, hielt in ihrem Grußwort fest: „Wir schätzen die Bereitschaft von Künstlerinnen und Künstlern sehr, mit ihren Kunstwerke – oft weit angereist - das kulturelle Leben unserer Stadt zu bereichern, ebenso wissen wir um das große bürgerschaftliche Engagement des veranstaltenden Freundeskreises“. Die Ausstellung ist jeweils am Sonnabend und Sonntag geöffnet. Partizia Casagranda aus Krefeld präsentiert in Stadthagen ihre expressiven Frauen-Portraits. Ihr Wirken geht auf Anregungen von einer Indien-Reise zurück. Aus der Nähe erscheint ein Werk als kaum mehr als ein abstraktes Relief. Tritt man nur ein paar Schritte zurück, setzen sich die einzelnen Fragmente plötzlich zusammen und aus dem Punktemeer manifestiert sich ein expressives Frauenportrait. Stoffelemente, Furchen und Gipsnoppen komplementieren die reliefartige Oberflächenstruktur der Bilder. „Die Kraft und Stärke von Frauen faszinieren mich“, so Casagranda. Die Künstlerin stellte in vielen Ländern Europas und in den USA aus, ist mehrfach ausgezeichnet für ihre Arbeiten. Cengiz Hartmann aus Detmold stellt ungewöhnliche Holz-Skulpturen vor: Dreibeinige Vasen, aus Baumstämmen herausgearbeitet, die den Farbton durch das Vergraben aus Mineralien in der Erde gewonnen haben, oder riesige Schalen und Platten, die Hartmann aus dicken Scheiben einer Eiche kreiert hat. Dazu sind kleine, ausdrucksstarke Ton- und Bronze-Skulpturen zu sehen. Auch er stellte seine Werke bereits bei mehreren Kunst-Ausstellungen vor, erhielt Stipendien und Auszeichnungen. Philipp Hiller ist wie Hartmann an der Hochschule Ostwestfalen Lippe in Detmold als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Er präsentiert in Stadthagen eine Serie von Landschaftsbildern und Glasmalereien. „Spaziergänge im Lipperland“, „Kirschblüten“ und „Rapsfeldern“ erscheinen auch vielen Schaumburgern vertraut. Romantisierend wirken die Landschaften allerdings nicht, auch wenn sie mit ihrer Palette an Farbnuancen eine wundervolle Atmosphäre schaffen. Zurück geht Hillers künstlerisches Schaffen auf Malreisen in West- und Osteuropa und die USA, auch wenn er nun in Stadthagen Bilder aus näher liegenden Regionen präsentiert. 2015 wurde er für „Reisedokumente – 5 Skizzenbücher aus 5 Jahren Studium“ ausgezeichnet. Die Ausstellung ist samstags und sonntags jeweils von 11-18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, die Ausstellungsräume liegen direkt neben dem Schloss und sind auch barrierefrei zu erreichen. Foto: privat