Zwei Konzepte – zwei Wege | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Zwei Konzepte – zwei Wege

Gewohnter Anblick: Überfüllte Parkplätze plus Parkplatzsuchverkehr. (Foto: wb)
Gewohnter Anblick: Überfüllte Parkplätze plus Parkplatzsuchverkehr. (Foto: wb)
Gewohnter Anblick: Überfüllte Parkplätze plus Parkplatzsuchverkehr. (Foto: wb)
Gewohnter Anblick: Überfüllte Parkplätze plus Parkplatzsuchverkehr. (Foto: wb)
Gewohnter Anblick: Überfüllte Parkplätze plus Parkplatzsuchverkehr. (Foto: wb)

Die Badeinsel Steinhude ist in der derzeitigen Ausrichtung in die Jahre gekommen. Ein neues Konzept ist in Arbeit. Für das Verkehrschaos, das an schönen Wochenenden regelmäßig über den Ort hereinbricht, ist kurz vor Saisonbeginn noch keine Lösung in Sicht.

Will man neue Wege gehen, beauftragt man heute entsprechende Fachleute. Hinsichtlich des Verkehrs ging man zunächst einen anderen Weg. Um Erkenntnisse zu Besucherverhalten und Besucherströmen in der Saison zu erhalten, fand seitens der Stadtverwaltung 2021 und 2022 unter dem Motto „Stadtexperiment“ eine entsprechende Erhebung samt Verkehrslenkung statt. Die Ergebnisse verschwanden nach Diskussion im Ortsrat größtenteils in der Schublade. Statt Flickschusterei setzte die Politik 2023 lieber auf ein Verkehrskonzept. In der Folgezeit erarbeitete der Arbeitskreis Steinhude die Ziele eines Verkehrskonzeptes, die im April 2024 im Ortsrat vorgestellt wurden. Was hier Zustimmung fand, fiel in der ersten Ausschreibungsrunde bei den angeschriebenen Firmen durch. Nach Modifizierung des Aufgabenkataloges erfolgte Ende 2024 eine neue Ausschreibung. Mittlerweile ist der Auftrag vergeben. Ebenso wie der für die Badeinsel.

Egal, wie die Veränderungen auf der Badeinsel oder in puncto Verkehr letztendlich aussehen werden, davon betroffen sind nicht nur die Besucher sondern auch die Anwohner. In Sachen Badeinsel konnte man in Form einer Online-Befragung am Entstehen des Konzeptes teilnehmen. Begleitend gibt es hier auch eine neu gegründete Arbeitsgruppe. Zahlenmäßig greift man auf die Ergebnisse des Stadtexperimentes zurück. Ganz anders das Verkehrskonzept. Hier ist beabsichtigt, die nötigen Verkehrserhebungen in dieser Sommersaison durchzuführen, so dass die Verwaltung auf Nachfrage damit rechnet, dass das Konzept im Frühjahr 2026 abgeschlossen werden kann. Vorher wird die Politik in Form eines nichtöffentlichen Workshops, der laut Aussage von Ortsbürgermeisterin Christiane Schweer (CDU) im April und somit vor den Erhebungen stattfinden wird, beteiligt. Die Öffentlichkeit soll dann im Rahmen einer Ortsratssitzung nach Fertigstellung informiert werden. Das Konzept Badeinsel kommt 2025. Das Verkehrskonzept erst Anfang 2026, wobei es auch noch zu Verzögerungen kommen kann, wie die Verwaltung mitteilte. Zwei Konzepte, die eigentlich zusammen gedacht werden müssten. Eine Ansicht, die die Politik teilt. So forderte der Ortsrat in seiner letzten Sitzung einen Austausch zwischen den Konzeptbeteiligten.

Kommentar: Alle Jahre wieder!
So wie die Sonne an jedem Sommerabend in einem Farbenspektakel an den Strandterrassen im Steinhuder Meer versinkt, so versinkt der Ort im Sommer im Verkehr. Untätigkeit kann man in diesem Punkt niemandem vorwerfen. Schließlich werden gerade zwei Konzepte erstellt. Nur Ideen und Konzepte gab es auch schon in der Vergangenheit. Geblieben ist nichts. Es hapert eher an der Umsetzung, Effizienz und vielleicht auch an Einsicht. Nun also gleich zwei Konzepte: Badeinsel und Verkehr. Ja, sie gehören zusammen. Zusammen betrachtet werden sie allerdings nicht. Ein Manko, denn ob der Austausch zwischen den Beteiligten klappt, wenn der zeitliche Rahmen für die Konzepte so unterschiedlich ist, darf angezweifelt werden. Während es bei der Badeinsel eine Online-Befragung gab, fehlt sie beim Verkehrskonzept. Warum eigentlich? Warum werden die Steinhuderinnen und Steinhuder da nicht eingebunden? Stattdessen gibt es den im April stattfindenden nichtöffentlichen Workshop. Dabei kann man in Steinhude nichts separat, sondern nur zusammen denken. Gerade bei so einem sensiblen Thema wie Verkehr.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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