Stadt.Punkt on Tour: Integration mit Herz, Verstand und Netzwerk | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Stadt.Punkt on Tour: Integration mit Herz, Verstand und Netzwerk

Britta Kunze arbeitet seit 2013 bei der Stadt Stadthagen.  (Foto: nd)
Britta Kunze arbeitet seit 2013 bei der Stadt Stadthagen. (Foto: nd)
Britta Kunze arbeitet seit 2013 bei der Stadt Stadthagen. (Foto: nd)
Britta Kunze arbeitet seit 2013 bei der Stadt Stadthagen. (Foto: nd)
Britta Kunze arbeitet seit 2013 bei der Stadt Stadthagen. (Foto: nd)

Auf dem Papier trägt sie den nüchternen Titel „Beauftragte für Migration und Integration“ – doch was Britta Kunze in Stadthagen seit Jahren leistet, lässt sich nicht in einer bloßen Amtsbeschreibung zusammenfassen. Integration bedeutet in ihrem Arbeitsalltag vor allem eines: zuhören, vernetzen, ermöglichen. Und zwar mit Ausdauer, einem feinen Gespür für Menschen – und mit einem weit verzweigten Netzwerk, das sie sich in über einem Jahrzehnt im Dienst der Stadt aufgebaut hat. Das Schaumburger Wochenblatt war für die Serie „Stadt.Punkt on Tour” nun bei Britta Kunze, um sich selbst einmal ein Bild von den Aufgaben zu machen.
Seit 2013 ist Kunze Teil der Stadtverwaltung, zunächst halbtags bei der Koordinierungsstelle Familie. Schon damals legte sie den Grundstein für ihre heutige Arbeit. Dort lernte sie, wo es an Unterstützung fehlt, wo es neue Wege braucht – und vor allem, wie wichtig der Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren ist.
2019 wurde die Projektstelle der Integrationsbeauftragten in Stadthagen geschaffen, ein Jahr später dann in eine Vollzeitstelle überführt. Seither ist Britta Kunze eine zentrale Figur, wenn es darum geht, Integration vor Ort mit Leben zu füllen. Die Umsetzung eines städtischen Integrationskonzepts gehört ebenso zu ihrem Aufgabenbereich wie die Entwicklung neuer Ideen, das Einwerben von Fördermitteln oder die Begleitung konkreter Projekte. Die Palette reicht dabei von der Förderung des BASTA Mädchen- und Frauenberatungszentrums bis hin zur Mitgestaltung des Netzwerks Integration, in dem sich Diakonie, Landkreis, AWO-Begegnungsstätte und der Rintelner „Start-Guide“ gemeinsam engagieren. Aber auch ganz konkret Spielplätze, Begegnungsstätten und mehr wurden schon gefördert.

Multiplikatoren, die Brücken schlagen

Ein wichtiger Baustein: Multiplikatoren. Menschen, die mit eigener Erfahrung und kulturellem Hintergrund Brücken schlagen können und genau wissen, welche Unterstützung Migrantinnen und Migranten brauchen – und welche Angebote auch wirklich angenommen werden.
Die Arbeit im Hintergrund ist vielfältig, oft kleinteilig – und kaum sichtbar. Fördermittel müssen beantragt, Partner überzeugt, Kontakte gepflegt werden. Und immer wieder geht es darum, neuen Herausforderungen schnell und flexibel zu begegnen. Das zeigte sich besonders bei der jüngsten Flüchtlingswelle aus der Ukraine.
„Die Menschen, die hier leben, sind toll“, betont Britta Kunze. „Es gibt derzeit viel Bewegung in Stadthagen. Wir haben schon viel angestoßen, viele tolle Angebote und viele neue Ideen entwickelt.“ Besonders beeindruckt zeigt sie sich vom Engagement der Ehrenamtlichen. „Das sind Helfer, die sich einbringen und auch am Ball bleiben.“
Denn genau das braucht es. Integration ist kein Projekt mit festem Endpunkt, sondern ein fortlaufender Prozess, der sich ständig verändert.
Die nächste große Aufgabe hat Britta Kunze bereits im Blick: Gemeinsam mit dem Fachbereich Planen und Bauen der Stadt will sie die Weichen für mehr – und vor allem passenden – Wohnraum stellen. Besonders migrantische Familien sind hier oft benachteiligt, nicht zuletzt wegen größerer Haushaltsgrößen und spezifischer Wohnbedarfe.
„Man darf das Große und Ganze nicht aus dem Auge verlieren. Das heißt aber auch, dass man Probleme ansprechen, aber nicht hochstilisieren sollte. Toll dabei ist die Hilfe aller Mitmenschen, die Integration wirklich leben“, sagt Kunze.


Nadine Dressler
Nadine Dressler

Redakteurin Schaumburger Wochenblatt

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