Mit der Debatte zur assistierten Suizidhilfe beschäftigt sich ein Vortrag in der Nikolaikirche in Rinteln. Dazu hat der Kirchenkreises Grafschaft Schaumburg am Freitag, 15. März, ab 19 Uhr Professor Ulrich Körtner zu Gast. Am 26. Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht mit dem Urteil zum „Gesetz zur Strafbarkeit der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung“ erklärt, dass jeder Mensch über das Recht verfüge, über sein Sterben selbst zu entscheiden. Dies schließe auch das Recht ein, sich selbst das Leben zu nehmen und dafür die Hilfe von Mitmenschen in Anspruch zu nehmen.
Die vielfältigen Reaktionen auf dieses Urteil gehen von Zustimmung bis Ablehnung und von Erleichterung bis Schock. Dieses Thema betrifft uns alle so sehr, dass es der Politik bis heute nicht gelungen ist, den assistierten Suizid gesetzlich neu zu regeln. Auch in der evangelischen Kirche und in der Theologie wird die assistierte Suizidhilfe leidenschaftlich und kontrovers diskutiert. Ist die Suizidhilfe mit dem evangelischen Menschenbild vereinbar? Soll sie zum Beispiel auch in evangelischen Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen der Diakonie möglich sein? Darf von Mitarbeitern in Kirche und Diakonie erwartet werden, bei der Suizidhilfe mitzuwirken? Und welche Folgen hätte das für die Menschen, die sich in Einrichtungen der Diakonie und Kirchen betreuen lassen? Diese und viele weitere Fragen stellen sich in Gesellschaft und Kirche.
Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit zu Rückfragen und zu Gesprächen in der Kirche. Die Hospizvereine aus Rinteln-Hessisch Oldendorf, Obernkirchen-Auetal und Bückeburg Stadthagen sowie die Lebensberatung des Kirchenkreises Grafschaft und die Sozialstation Rinteln werden mit Ständen anwesend sein.