Provisorische Markierung | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Provisorische Markierung

Offizielle Markierung aber nur provisorisch wegen des Festlichen Wochenendes: Die weißen Streifen werden wieder verschwinden. Der Pfosten bleibt. (Foto: tau)
Offizielle Markierung aber nur provisorisch wegen des Festlichen Wochenendes: Die weißen Streifen werden wieder verschwinden. Der Pfosten bleibt. (Foto: tau)
Offizielle Markierung aber nur provisorisch wegen des Festlichen Wochenendes: Die weißen Streifen werden wieder verschwinden. Der Pfosten bleibt. (Foto: tau)
Offizielle Markierung aber nur provisorisch wegen des Festlichen Wochenendes: Die weißen Streifen werden wieder verschwinden. Der Pfosten bleibt. (Foto: tau)
Offizielle Markierung aber nur provisorisch wegen des Festlichen Wochenendes: Die weißen Streifen werden wieder verschwinden. Der Pfosten bleibt. (Foto: tau)

Es sieht wie eine Markierung von Spaßvögeln aus, ist es aber nicht. Provisorisch sind die weißen Streifen in Form von Rauten rund um die Pfosten an der Fahrradbrücke Nordrehr aber dennoch.

Vor einigen Tagen ist eine 56-jährige Urlauberin auf der Fahrradbrücke zwischen Wunstorf und Klein Heidorn mit ihrem Fahrrad verunglückt. Sie blieb an einem der Poller hängen, stürzte zwar nicht, zog sich aber dennoch leichte Verletzungen an Knie und Fuß zu. Sie musste mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Poller werfen aber nicht erst seitdem Fragen auf, sondern sorgen allgemein für Kopfschütteln. Welchen Zweck erfüllen sie eigentlich? Die Brücke sei ja extra so schmal wie möglich konstruiert worden, damit keine falschen Anreize gesetzt werden und sich etwa Autos oder noch größere Fahrzeuge dorthin verirren. Schon dafür hatte sich die Stadt ordentlich Kritik anhören müssen, da viele Nutzer die Brücke für zu schmal halten. Jedoch waren auch beantragte Fördermittel an den umgesetzten Entwurf geknüpft, wie Stadtsprecher Alexander Stockum erklärt. Man hätte die Brücke demnach nicht einfach breiter bauen können, ohne die Fördermittelzusage zu gefährden.

Die Nordrehrbrücke ist Teil der Radvorrangroute von Wunstorf nach Steinhude und überspannt künftig die Nordumgehung. Inklusive der Rampen ist sie insgesamt etwa 250 Meter lang, hat eine Breite von 3 Metern auf den Rampen und 2,50 Meter zwischen den Brückenkappen. Das müsste eigentlich reichen, um ungebetene Verkehrsteilnehmer von einer Benutzung abzuhalten. Der Sinn der Poller erschließt sich daher nicht oder stellt zumindest bei erhöhtem Radverkehr ein sicherheitsrelevantes Hindernis oder sogar Risiko dar. Zumindest sah sich die Stadtverwaltung nach den zuletzt gemeldeten Unfällen genötigt, rund um das Festliche Wochenende provisorische Markierungen um die Pfosten herum vorzunehmen, um, wie es heißt, für zusätzlich Aufmerksamkeit zu sorgen.

Die Kreide werde sich in den nächsten Wochen wieder auswaschen, soll also verschwinden. Es bleibt dann aber die Frage, weshalb die Poller da überhaupt stehen. Schließlich soll eine Radvorrangroute möglichst barrierefrei, also ohne störende Hindernisse, zügig befahren werden können, auch in Gruppen. Der Stadtsprecher sagt, dass die Pfosten nach wie vor sinnvoll sind und bisher auch gut funktioniert haben. Sie sollen verhindern, dass kleinere Autos über die Brücke fahren. ”Unsere Erfahrung ist: was nicht abgepollert ist, wird auch befahren”, so Stockum. Dennoch traut man dieser These auch im Rathaus nicht mehr so ganz. Denn ob die Pfosten dauerhaft bleiben, ist zumindest wieder fraglich. Man wolle weiter beobachten und zu einem späteren Zeitpunkt überlegen, ob auf die Poller verzichtet werden kann. Ein strukturelles Problem werde trotz der zuletzt gemeldeten Unfälle noch nicht gesehen.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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