Die schlimmste Trockenheit seit 1959
Landwirte haben wie kaum ein anderer Berufszweig jedes Jahr mit dem Wetter zu „kämpfen”. Optimal sei es meistens nicht, irgendetwas beeinflusst immer die Vegetation. „Das Wetter ist ein Kommen und Gehen”, sagt Landvolk-Bezirkslandwirt Torben Wegener. Doch was in diesem Jahr passiert ist, sucht seinesgleichen. „Wir rechnen mit Ertragseinbußen beim Getreide um bis zu 50 Prozent”, sagt Wegener. Das Getreide ist verkümmert, der Boden auch nach dem Regen in der letzten Woche trocken. Gebracht habe der Regen nichts mehr für die Vegetation beim Getreide. Die Pflanzen reichten bis zum Knie, sie müssten eigentlich hüfthoch sein. Bereits das letzte Jahr lag ertragsmäßig unter dem Durchschnitt, aber dieses Jahr habe sich die Lage deutlich verschärft. Seit April, gerade wenn die Pflanzen Regen brauchten, sei der Niederschlag ausgeblieben. Im Herbst des letzten Jahres war es zu nass, im Januar und Februar zu mild, im März gab es Frost und Schnee, das Getreide habe ein zweites Mal was aufs „Dach” bekommen. Der Mai gehörte im Raum Wunstorf zu den trockensten im gesamten Bundesgebiet mit nur 2,6 Millimeter Niederschlag. Solch eine Trockenphase habe es seit 1959 nicht mehr gegeben, ein ebenfalls sehr trockenes Jahr sei auch 2003 gewesen. Schwer hätten es die Landwirte, die nicht breit aufgestellt seien. Wegener rechnet auch mit geringeren Erträgen beim Heu, bei Kartoffeln und Rüben. Der Liether ist seit 20 Jahren Landwirt und bewirtschaftet den Hof in vierter Generation mit seiner Ehefrau Regina. Angebaut auf 130 Hektar werden Getreide, Gemüse, Kartoffeln und Zuckerrüben. Darüber hinaus gibt es einen Hofladen und ein Café. Im Bereich der Stadt Wunstorf werden 5100 Hektar Fläche von den Landwirten bewirtschaftet, davon sind 1100 Hektar Grünland und 4000 Hektar Ackerland. Foto: gi