Einigung zur Förderschule | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Einigung zur Förderschule

Braucht dringend mehr Räume: Die Paul-Moor-Schule. (Foto: tau)
Braucht dringend mehr Räume: Die Paul-Moor-Schule. (Foto: tau)
Braucht dringend mehr Räume: Die Paul-Moor-Schule. (Foto: tau)
Braucht dringend mehr Räume: Die Paul-Moor-Schule. (Foto: tau)
Braucht dringend mehr Räume: Die Paul-Moor-Schule. (Foto: tau)

Die Region Hannover und die Stadt Wunstorf haben sich mit Blick auf die dringende Erweiterung der Paul-Moor-Schule (PMS) auf einen Grundstücksdeal geeinigt. Die zusätzliche Fläche wird benötigt, um eine bauliche Erweiterung der Förderschule, die sich in Trägerschaft der Region Hannover befindet, umsetzen zu können. Eine aktuelle Vorlage, die am Freitag mit der Ratspost verschickt worden ist, gibt Aufschluss über die Details.

Verkaufspreis reduziert

Demnach erwirbt die Region für 442.000 Euro von der Stadt eine circa 3.400 Quadratmeter große Fläche, die bisher als Schulgarten der Otto-Hahn-Schule genutzt wurde. Der Preis entspricht 50 Prozent des maßgeblichen Bodenrichtwertes, weil es sich um einen Sonderfall mit der Festsetzung Gemeinbedarf (Schule) handelt, also nur eine eingeschränkte Nutzung vorgesehen ist. Statt der 260 Euro pro Quadratmeter werden daher nur 130 Euro pro Quadratmeter fällig. Die Reduzierung des Verkaufspreises entspreche den Empfehlungen des GAG (Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Niedersachsen), erklärt die Verwaltung. Die Stadt erhält von der Region aber eine grundbuchlich gesicherte Rückkaufoption für den Fall, dass die PMS an ihrem bisherigen Standort aufgegeben wird oder die bauliche Erweiterung der PMS entfallen sollte.

Außerdem hat die Region eine etwa 8.000 Quadratmeter große Fläche erworben, die westlich an das Schulgrundstück angrenzt und auf der ein neuer Schulhof für die PMS sowie Busaufstellflächen realisiert werden könnten. Dieser Vertrag beinhaltet allerdings ein Rücktrittsrecht, das am 19. März 2025 endet. Die Region werde das Grundstück demnach nur dann wirksam erwerben (also kein Rücktrittsrecht ausüben), sofern die grundsätzliche Realisierbarkeit des Projektes bis dahin geklärt ist.

Straffere Beratungsfolge

Dafür braucht es sowohl auf Seiten der Region wie auch der Stadt Wunstorf die entsprechenden Beschlüsse. Die Beratungsfolge in den städtischen Gremien ist daher straffer als sonst organisiert. So verzichtet beispielsweise der Finanz- und Wirtschaftsausschuss nach Rücksprache mit dem Vorsitzenden auf eine Befassung mit dem Thema. Auch der Ortsrat Wunstorf werde zunächst nur in Kenntnis gesetzt, bekommt aber im Nachgang noch eine ausführliche Vorstellung der Vereinbarung sowie des Bauvorhabens. ”Uns ist wichtig, dass es hier weitergeht”, so Ortsbürgermeister Thomas Silbermann zum Stadtanzeiger. Damit können die politischen Beratungen bereits in der nächsten Woche am 13. Februar im Bauausschuss und dem Schulausschuss beginnen. Beide Gremien tagen gemeinsam, weil ein Baubeschluss zur Umwandlung der Grundschule Steinhude in eine Ganztagsschule gefasst werden soll. Nun kommt mit der Paul-Moor-Schule noch ein weiterer Tagesordnungspunkt hinzu.

Weitere Details

Teil des Projekts ist auch der Anschluss der Erweiterungsfläche an das Bestandsgrundstück der PMS. Dafür muss der Barnegraben mit einem Brückenbauwerk überquert und die Fläche eingezäunt werden. Das soll die Region auf ihre Kosten bewerkstelligen. Eine etwa 2.000 Quadratmeter große Teilfläche des von der Region erworbenen Grundstücks könnte von der Stadt zur Wiederherstellung des Schulgartens der Otto-Hahn-Schule genutzt werden. Dafür ist wiederum ein gesonderter notarieller Kaufvertrag nötig. 90.000 Euro muss die Stadt für das Grundstück aufwenden, während die Region auf ihre Kosten die Wiederherstellung des Schulgartens übernimmt. Zur Erschließung des neuen Schulgartens muss der Barnegraben ebenfalls per Brücke (zum Beispiel Holzbrücke) gequert werden. Auch dafür soll die Region die Kosten übernehmen.

Da die Zeitspanne zur Abstimmung aller Punkte sehr kurz gewesen ist, konnten noch nicht alle erforderlichen Einzelheiten abschließend mit der Region verhandelt werden. Weitere Details soll daher ein Ergänzungsvertrag regeln. Um planungsrechtliche Sicherheit zu schaffen, wird die Region zeitnah eine Bauvoranfrage stellen, die seitens der Stadt schnellstmöglich geprüft wird.

Hintergrund

Die Region ist Eigentümerin eines 5.980 Quadratmeter großen Grundstücks am Paul-Moor-Weg 1. Dort befindet sich die Paul-Moor-Schule (PMS) für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Die PMS ist dem „Schulzentrum Barne“ angeschlossen, Schulträgerin ist die Region. Aufgrund der stark gestiegenen und prognostiziert weiterhin steigenden Zahl von Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf ist eine bauliche Erweiterung der Schule erforderlich.


    André Tautenhahn (tau)
    André Tautenhahn (tau)

    Freiberuflicher Journalist

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