„Balu und Du” geht weiter | Wunstorfer-Stadtanzeiger

„Balu und Du” geht weiter

Haben über das Programm berichtet (v.li.): Elke Helma Rothämel, Mona Krysewski, die Balus Daliya, Lea, Mira und Nike sowie Annette Schönfeld und Anke Groß von der Stadtschule. (Foto: tau)
Haben über das Programm berichtet (v.li.): Elke Helma Rothämel, Mona Krysewski, die Balus Daliya, Lea, Mira und Nike sowie Annette Schönfeld und Anke Groß von der Stadtschule. (Foto: tau)
Haben über das Programm berichtet (v.li.): Elke Helma Rothämel, Mona Krysewski, die Balus Daliya, Lea, Mira und Nike sowie Annette Schönfeld und Anke Groß von der Stadtschule. (Foto: tau)
Haben über das Programm berichtet (v.li.): Elke Helma Rothämel, Mona Krysewski, die Balus Daliya, Lea, Mira und Nike sowie Annette Schönfeld und Anke Groß von der Stadtschule. (Foto: tau)
Haben über das Programm berichtet (v.li.): Elke Helma Rothämel, Mona Krysewski, die Balus Daliya, Lea, Mira und Nike sowie Annette Schönfeld und Anke Groß von der Stadtschule. (Foto: tau)

Die Evangelische IGS nimmt seit 2019 am bundesweiten Mentoringprogramm „Balu und Du“ teil. Das Programm ist im 11. Jahrgang freiwillig von Schülern anwählbar und bisher nicht im Lehrplan verankert. Die jungen Erwachsenen engagieren sich zusätzlich zu ihren sonstigen schulischen Verpflichtungen, welches ein hohes Maß an Selbstständigkeit, Organisation und Zuverlässigkeit bedeutet. Bisher haben sich jährlich zwischen zwei (in der Coronazeit) und acht Balus bereiterklärt, das Programm zu durchlaufen. Es fördert Grundschulkinder im außerschulischen Bereich. Die IGS kooperiert hier mit der Stadtschule. Schüler aus dem 11. Jahrgang übernehmen ehrenamtlich mindestens ein Jahr lang eine individuelle Patenschaft für ein Grundschulkind und begleiten ihren Mogli auf seinem Lebensweg.

Freundschaften entstehen

Die Programmdauer ist auf ein Jahr begrenzt, einige Tandems treffen sich aber weiterhin regelmäßig und es entstehen teilweise langjährige Freundschaften. Balu hilft Mogli durch persönliche Zugewandtheit und aktive Freizeitgestaltung, sich in der Gesellschaft zu entwickeln und zu lernen, wie man die Herausforderungen des Alltags erfolgreich meistern kann. Bei gemeinsamen Aktivitäten lernt das Kind ganz nebenbei vom großen Vorbild und auch die Balus entwickeln sich weiter. Jeder Mogli hat einen Mentor an seiner Seite, den sogenannten Balu, der sich einmal wöchentlich für ein bis drei Stunden Zeit nimmt, um Mogli zu begegnen. Dieses intensive Einlassen aufeinander ermöglicht neue Lebensperspektiven für beide.

Wirksames Mentoring

„Balu und Du” ist ein wissenschaftlich untersuchtes sehr wirksames Mentoring. Verschiedene Forschungsergebnisse beweisen die positiven Wirkungen für die persönliche Entwicklung der Kinder als auch der Mentoren. Diese zeigen sich bereits während der Programmteilnahme und auch noch Jahre im Anschluss. Die Moglis profitieren nachweislich in den Bereichen: Gesundheit, Motivation, Konzentration, Selbsteinschätzung, Bildung, Entscheidungsfähigkeit, Prosozialität und Ehrlichkeit. Die Balus verbessern ihre Schlüsselkompetenzen in den Bereichen: Empathie, Kommunikation und Konfliktlösefähigkeit. Die Balus werden an der IGS von zwei qualifizierten Pädagogiklehrerinnen, Petra Weilbacher und Mona Krysewski, angeleitet, die den Paten jederzeit beratend zur Seite stehen. Regelmäßige Begleittreffen sowie verschiedene Workshops zu Themen wie Resilienz und kindlicher Entwicklung sind fester Bestandteil des Programms. Der Caritasverband Hannover sensibilisiert die Balus als externer Kooperationspartner darüber hinaus mittels einer Präventionsschulung zum Thema Kindeswohlgefährdung.

Meilensteinmomente

Zudem sind die Balus verpflichtet, regelmäßig Tagebuch über ihre Treffen mit Mogli zu führen. Ins Tagebuchtool können neben den gemeinsamen Aktivitäten auch sogenannte Meilensteinmomente eingetragen und Fotos hochgeladen werden. Das Tagebuchschreiben ermöglicht zum einen Transparenz über die Abläufe der Treffen, zum anderen sichert es die Qualität des Programms und steigert die Verbindlichkeit der Tandems. Die IGS kooperiert bereits im 5. Jahr sehr zugewandt und zielführend mit der Stadtschule. Annette Schönfeld akquiriert als zuständige Kooperationspartnerin an der Grundschule achtsam und wohl überlegt jährlich neue Moglis und übernimmt das sogenannte „Matching”, welches die Zuteilung von Balu und Mogli beinhaltet.

Die Auswahl der Moglis fällt schwer, da die Plätze begrenzt sind und immer auch davon abhängt, wie viele Balus es gibt. Im vergangenen November hatten sich die fünf Mentorinnen Daliya, Lea, Mira und Nike bereiterklärt, bei dem Programm mitzumachen. Sie haben es nicht bereut. Die Erwartungen seien übertroffen worden, sagt zum Beispiel Mentorin Nike. In der Gestaltung ihrer wöchentlichen Treffen sind die Tandems frei. Es wird gebastelt, draußen gespielt oder einfach Zeit miteinander verbracht.

Großzügige Spenden

Das Interesse an dem Programm nimmt auch an anderen Schulen in Wunstorf zu. Das Angebot zu öffnen, wird daher überlegt. Finanziert wird das Mentoringprogramm seit Beginn durch den Lions Club Steinhuder Meer, der durch großzügige Spenden die Ausgabe des monatlichen Taschengelds sowie den Vereinsbeitrag für Balu und Du ermöglicht. Hinzugekommen ist in diesem Jahr die Calenberg-Grubenhagensche Landschaft als weitere Unterstützerin des Projekts. ”Damit wird ein Beitrag zur nachhaltigen pädagogischen Arbeit geleistet”, sagt IGS-Schulleiterin Elke Helma Rothämel.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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