Gemäß des Niedersächsischen Schulgesetzes strebt der im Schuljahr 2009/10 gegründete Kooperationsverbund Begabtenförderung Wunstorf (KOV) eine leistungsgerechte Förderung besonders begabter Schülerinnen und Schüler an. Wichtig ist dabei ein offenes und jahrgangsübergreifendes Angebot, das möglichst breit gefächert ist. Zu Beginn des neuen Schuljahres hat sich der Kooperationsverbund im Hölty-Gymnasium getroffen, um das Angebot für das erste Schulhalbjahr vorzustellen.
Zur KOV gehören neben der Kath. Kindertagesstätte St. Bonifatius die Grundschulen Albert-Schweitzer-Schule, Stadtschule und die Grundschulen in Klein Heidorn und Steinhude, die Otto-Hahn-Schule und das Hölty-Gymnasium. Mit Beginn des laufenden Schuljahres kommt als erste private Schule die Evangelische IGS zum KOV dazu. Denn erklärtes Ziel ist es, das Angebot möglichst breit zu streuen und viele Schülerinnen und Schüler zu erreichen, so Lars Kreye, Sprecher des KOV und Lehrer am Hölty-Gymnasium, im Rahmen der diesjährigen Auftaktveranstaltung. Ziel ist es auch, eine Kontinuität in der Förderung vom Kindergarten über die Grundschule bis zur weiterführenden Schule zu erreichen. Dieses Ziel ist in Wunstorf mit der KiTa St. Bonifatius erreicht.
„Unser Anliegen ist, besonders begabte bzw. interessierte Kinder und Jugendliche schulformübergreifend zu fördern und sie in ihren Bildungsbiografien zu begleiten“, so Kreye. Daher umfasst die Kooperation die wechselseitige Öffnung eines Teils der Arbeitsgemeinschaften (AGen) der IGS und der Einrichtungen des KOV. Schülerinnen und Schüler können diese dann schulübergreifend besuchen. So bietet die Albert-Schweitzer-Schule mit der Kinder-Uni ein offenes AG-Angebot für die Klassen 4 bis 6 an, wobei die Teilnehmerzahl auf vier Teilnehmer pro Schule begrenzt ist.
In der Grundschule Klein Heidorn bereitet man sich in einem offenen Angebot für dritte Klassen auf die Mathematik-Olympiade vor, während sich man in der Grundschule Steinhude in der dritten Klasse mit philosophischen Fragen auseinandersetzen kann. Auch das Hölty-Gymnasium bietet offene Angebote ab Klasse 4 an, so dass auch Grundschüler an der Mathe-AG im Rahmen des KOV teilnehmen können. Gleiches gilt für die AG „English Drama – Theatre and Science Show“, die ebenfalls für die Klassen 4 bis 7 offen ist. Das Begabung sich nicht nur in diesen Bereichen widerspiegelt, zeigen Angebote wie „Kunst und Kalligraphie“ (ab Klasse 4, Otto-Hahn-Schule) oder „Triathlon“ (Klasse 8 bis 10, Otto-Hahn-Schule). Insgesamt umfasst das Angebot 26 AGs, von denen die meisten offen für alle sind.
Schon diese paar ausgewählten Beispiele zeigen, dass der KOV ein überaus interessantes, breites und schulformübergreifendes Angebot zusammengestellt hat. Vor diesem Hintergrund wurde dann auch die Frage aufgeworfen, wie die Anmeldungen, Auswahl etc. erfolge soll. Dabei kristallisierte sich heraus, dass es kein einheitliches System gibt. Am Hölty kann man sich digital anmelden. An den Grundschulen werden Schülerinnen und Schüler gezielt angesprochen. Als Problem stellte sich heraus, dass vielfach das Stundenkontingent erschöpft ist.
Neben den AGs gibt es noch einen Projekttag und einen „Tag der Talente“, die abwechselnd stattfinden. Für die Arbeit des KOV stellt das Regionale Landesamt für Schule und Bildung nur 15 Stunden zur Verfügung. Solche Beschränkungen gibt es bei einer privaten Schule wie der IGS nicht, die ein naturwissenschaftliches Labor aufbauen und auch für die Grundschüler öffnen möchte.