Nicht immer können Planungen und Beschlüsse innerhalb eines angestrebten Zeitraumes von Politik und Verwaltung in und für die einzelnen Ortschaften umgesetzt werden. Dann heißt es neu zu entscheiden, was als wichtige Wiedervorlage im neuen Jahr Vorrang vor anderen Dingen haben soll. Nicht zuletzt auch aus der Sicht der Zufriedenheit der Bürgerrinnen und Bürger sowie einer funktionierenden Verwaltung. Denn eine zeitnah beachtete Wiedervorlage ist elementar für eine gute Verwaltung. Wird die Wiedervorlage nicht beachtet, so entstehen fast immer finanzielle Nachteile. Daher wollten wir vom Samtgemeindebürgermeister und den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in Rodenberg wissen, was aus ihrer Sicht besonderen Vorrang als Wiedervorlage für das Jahr 2024 hat. Samtgemeindebürgermeister Thomas Wolf – Rodenberg
„Einen großen Teil der politischen Diskussionen in unserer Samtgemeinde Rodenberg hat in 2023 das Thema Windkraft eingenommen. Bisher haben sich vier Projektierer gemeldet, die bei uns neue Windparks errichten möchten. Wenn wir diese Anlagen selbst planerisch steuern wollen, müssen wir unseren Flächennutzungsplan anpassen. Windenergie ist bei uns ein ganz heißes Eisen! Hier stehen sich in der Stadtgesellschaft die Befürworter und Gegner bisher unversöhnlich gegenüber. Eindeutige Mehrheiten sich nicht erkennbar. Diese unterschiedlichen Ansichten spiegeln sich natürlich auch im Rat der Samtgemeinde wider, der die erforderlichen Beschlüsse fassen muss. Wegen des strittigen Themas hat es diese Beschlüsse aber bisher nicht gegeben. Daher hat dies die Priorität zur Wiedervorlage, wozu wir am 13. Februar 2024, 18 Uhr, im Sägewerk Lauenau eine große Informationsveranstaltung durchführen werden. Dabei wird der Landrat Jörg Farr persönlich für den Landkreis Schaumburg als zuständige Behörde die konkrete Rechtslage zur Genehmigung von Windenergieanlagen vorstellen. Die Energieagentur Schaumburg wird zum Bedarf an erneuerbaren Energien in unserer Samtgemeinde Rodenberg referieren, und die beiden Netzbetreiber Westfalen Weser und Avacon werden zum Netzanschluss von Windenergieanlagen vortragen. Hochspannend.“
Bürgermeister Ralf Sassmann - Rodenberg
„Wichtig wäre eine Erweiterung der Grundschule. Dazu haben für eine Schulerweiterung die Samtgemeinde Rodenberg und Stadt Rodenberg zwei Grundstücke erworben. Da wäre es mir ein besonderes Anliegen, dass man den Kindern schnellst möglichst eine Perspektive anbieten kann, die für beide Schulen gut wären. Aber Planung die Planung ist noch nicht soweit.
Wir stehen mitten im Prozess für das Projekt „Stockholm“. Hier gab es schon ein erstes Treffen mit dem Investor. Bei der Ratskellerscheune wäre es schön gewesen, eine mit dem Denkmalschutz abgestimmte Variante des Aus- oder Umbaus hätten zeigen können, denn davon hängt die Unterschrift vom Basar ab. Aber dieser Prozess steht gerade in der heißen Phase zwischen Hopp oder Flop. Beim „Medizinisches Zentrum“ sind wir im Prozess der Erarbeitung des Kaufvertrages. Das läuft also auch.“
Bürgermeister Wilfried Mundt - Lauenau
„Mit einer Wiedervorlage kann ich leider nicht dienen. Selbst wenn, dann wäre das angesichts der schmalen personellen Lage im Rathaus Rodenberg ein Öl ins Feuer gießen. Es gibt zwar das eine oder andere Projekt, was schon hätte erledigt sein können und wo wir in 2024 weiter daran arbeiten werden; diese Projekte hätten aber auch nicht unbedingt umgesetzt werden müssen. Aber wie angedeutet, geht vieles nur mit der Verwaltung, was zurzeit leider unter den gegebenen Voraussetzungen nicht möglich ist.“
Bürgermeister Frank Witte - Messenkamp
„Zunächst haben wir den Kindergarten, den wir seit Jahren planen, und der hoffentlich im Jahr 2024 begonnen wird zu bauen. Dazu haben wir das Feuerwehrhaus, was in den Planungen steht, aber sich auch schon ziemlich lange hinzieht. Der Bauantrag wurde 2016 gestellt. Immer wieder wurden wir dabei vom Kreis ausgebremst, wenn es um die Statik ging. Wir hofften eigentlich, damit in diesem Jahr abschließen zu können. Aber jetzt setzten wir auf das neue Jahr. Ein Sportplatz, der nicht mehr gebraucht wurde, wurde von der Gemeinde gekauft und wird jetzt als Bauland für Einfamilienhäuser ausgewiesen. Ansonsten schieben wir nichts vor uns her, wir sehen zu, dass das, was wir uns vornehmen auch umsetzen.“
Bürgermeister Andreas Kölle - Apelern
„In Apelern diskutieren wir schon seit mehreren Jahren über die Ausweisung eines neuen Wohngebiets „An der Sandkuhle“. Am nördlichen Ortsausgang in Richtung Soldorf wollen wir etwa 20 bis 30 neue Bauplätze gerade für junge Familien entwickeln. Lange Zeit haben wir in der Gemeinde nach Ausgleichsflächen gesucht, um die unter Artenschutz stehenden Vögel umsiedeln zu können, die bisher auf dem Gelände des angedachten Wohngebiets heimisch sind. Als wir dann mit großem Mühen endlich diese Ausgleichsflächen gefunden hatten, macht uns die Rechtsprechung einen Strich durch die Rechnung. Nach einer Entscheidung vom Bundesverwaltungsgericht im Juli dieses Jahres haben sich die Anforderungen an den erforderlichen Bebauungsplan um ein Vielfaches verschärft. Wir müssen nun unser ganzes Bauleitverfahren wieder von vorne aufrollen. Das ist sehr ärgerlich. Wir werden es aber mit hoher Dringlichkeit im Jahr 2024 vorantreiben.“
Bürgermeister Tobias Steinmeier – Hülsede
„Besonders wichtig ist, dass wir mit dem Haushalt im kommenden Jahr zurechtkommen. Liegengeblieben sind zum Beispiel die Straßenarbeiten in der Steinecker Straße. Zunächst hat es die Baufirma aus Zeitgründen nicht geschafft, in diesem Jahr konnte sie die Arbeiten aufgrund des Wetters, der vielen Niederschläge, nicht umsetzen. Wir haben aber von der Firma zugesagt bekommen, dass es im nächsten Jahr gemacht wird. Was mir noch wichtig ist, dass wir die Glasfaserverlegung im nächsten Jahr zu Ende bringen.“
Bürgermeister Jürgen Wilkening – Pohle
„An erster Stelle steht für uns die Ermittlung des Sanierungsbedarfs unseres Dorfgemeinschaftshauses
(DGH). Da es in Pohle keine gastronomischen Einrichtungen mehr gibt, ist das DGH der zentrale
Versammlungsort und Treffpunkt im Dorf. Regelmäßig wird es von Pohler Bürgern und Vereinen für
verschiedene Veranstaltungen genutzt: Jahreshauptversammlungen, Chorproben, Turnen und Tanzen
sowie Blutspendentermine sind nur einige davon. Umso wichtiger ist es, diesen örtlichen Treffpunkt
betriebsbereit zu erhalten. Verschiedene Räume des DGH weisen erhebliche Feuchtigkeitsschäden auf. Das Alter des Gebäudes sowie Heizungsausfälle im vergangenen Winter unterstreichen, dass erheblicher Sanierungsbedarf des 1929 gebauten Schulgebäudes besteht.“