„Verlässliches Arbeitspferd” | Wunstorfer-Stadtanzeiger

„Verlässliches Arbeitspferd”

Vor dem A400M 54-01, der ersten in Wunstorf stationierten Maschine: Oberst Markus Knoll (li.) und Matthias Fink. (Foto: gi)
Vor dem A400M 54-01, der ersten in Wunstorf stationierten Maschine: Oberst Markus Knoll (li.) und Matthias Fink. (Foto: gi)
Vor dem A400M 54-01, der ersten in Wunstorf stationierten Maschine: Oberst Markus Knoll (li.) und Matthias Fink. (Foto: gi)
Vor dem A400M 54-01, der ersten in Wunstorf stationierten Maschine: Oberst Markus Knoll (li.) und Matthias Fink. (Foto: gi)
Vor dem A400M 54-01, der ersten in Wunstorf stationierten Maschine: Oberst Markus Knoll (li.) und Matthias Fink. (Foto: gi)

Das Transportflugzeug der Bundeswehr, der A400M, feiert seinen 10. Geburtstag am 19. Dezember. Aus diesem Grund lud das Lufttransportgeschwader (LTG) 62 zu einem Medientag auf den Fliegerhorst ein. Was beide Ereignisse gemeinsam hatten, war schlechtes Wetter, es war kalt und regnete. Dem Transportflieger machte das natürlich nichts aus. Zum feierlichen Anlass wurde der erste A400M, mit der Bezeichnung 54-01 auch mit einer entsprechenden Folierung versehen.

Lehrjahre

„Der A400M hat sich als verlässliches Arbeitspferd etabliert und ist als Allrounder sehr geschätzt“, sagte Kommodore Oberst Markus Knoll vom LTG 62. Die Anfangszeit seien Lehrjahre gewesen, jede Flugstunde sei hart erkämpft worden und jeder Handgriff musste sitzen. „In den ersten Jahren hatte der A400M einen schlechten Ruf in der öffentlichen Wahrnehmung, meiner Meinung zu Unrecht“, so Knoll. Es gäbe kein Waffensystem in der Bundeswehr, das eine derartige steile Karriere wie der A400M hingelegt habe. „Bereits nach wenigen Monaten konnten wir in einem Rutsch nach Washington fliegen. Das war mit der Transall nicht möglich. Und auch die Tonnage erhöhte sich von der Transall mit sieben auf 15 Tonnen bei dem A400M.

Feuertaufe

Doch die Feuertaufe des Flugzeuges habe es vor sieben Jahren mit der Evakuierung der Menschen aus der afghanischen Stadt Kabul gegeben. „Die Evakuierung geschah unter Bedrohung und konnte sich sehen lassen“, berichtete Knoll. Spätestens ab diesem Zeitpunkt sei das Flugmuster auch in der Öffentlichkeit akzeptiert und als erfolgreich angesehen worden. Natürlich werde sich nach zehn Jahren nicht ausgeruht, es wird die Betankung von Hubschraubern erprobt und das Selbstschutzsystem verbessert sowie taktische Fähigkeiten trainiert. Derzeit sind 48 Maschinen an die Bundeswehr abgeliefert, es werden noch weitere fünf folgen. „Der A400M ist eine Erfolgsgeschichte, auf die wir stolz sein können“, sagte der Oberst.

Spezialisten

Bei dem Medientag war auch die Herstellerfirma Airbus mit dem Programmmanager Matthias Fink anwesend. Er war vor zehn Jahren in Sevilla dabei, als die Auslieferung des ersten A400M an die Bundesrepublik Deutschland besprochen wurde. „Wir hatten die Maschine inspiziert und auf Kratzer sowie andere Beschädigungen kontrolliert“, sagte Fink. Die letzten Probleme wurden besprochen und gemeinsam gelöst, dann ging es am 19. Dezember 2014 nach Wunstorf. Airbus unterstützt das LTG 62 beim Betrieb des Flugzeuges mit Spezialisten und der Lieferung mit Ersatzteilen. „Die Kinderkrankheiten sind ausgemerzt, es sind viele Maßnahmen ergriffen worden, damit ist das Kapitel abgeschlossen“, so Fink. Laufend gäbe es Verbesserungen, unter anderem bei der Software oder in der Laserabwehr von Raketen. Vertraglich wurde eine Lebensdauer von 30 Jahren vereinbart, aber auch fünf Jahrzehnte A400M seien durchaus denkbar.


Hans-Heiner Giebel (gi)
Hans-Heiner Giebel (gi)

Freier Journalist

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