Grund für den Außentermin war nach Aussage von Dezernentin Andrea Stüdemann, dass unter anderem über einen Zuschuss in Höhe von 8.000 Euro für die Einrichtung eine Beschlussempfehlung ausgesprochen werden sollte. Vor Beginn der Sitzung führte der Leiter der Station, Florian Brandes, die Mitglieder durch die Stationen und gab einen ausführlichen Einblick in die tägliche Arbeit. Eines der im Anschluss an den Rundgang zu besprechenden Hauptthemen befasste sich mit dem Dauerbrenner „Energie“. Kurz stellten Stüdemann und Dezernatsleiter Fritz Klebe wichtige Angelegenheiten stellvertretend für den Landrat dar. Andrea Stüdemann hatte an einer Konferenz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) teilgenommen, bei der es um „Schwung für Erneuerbare“ ging. Fritz Klebe schilderte kurz den Sachstand zur Gesetzgebung Klimaschutz mit der bevorstehenden Verpflichtung einer Wärmeplanung für alle Kommunen mit mehr als 10.000 Einwohnern. Nils Althoff, Energiemanager beim Landkreis Schaumburg, stellte im Anschluss den 25. Energiebericht vor. Darin werden die Energieverbrauchskennwerte der kreiseigenen Liegenschaften wiedergegeben. In dem vorliegenden Bericht für das Jahr 2022 wurde deutlich, dass der milde Winter sowie die 19 Grad Raumtemperatur-Regelung für öffentliche Gebäude, einen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtheizenergie hatten. Unter Berücksichtigung der milden Winter-Temperaturen (witterungsbereinigt), ist der Energieverbrauch zum Heizen 2022 um über 507.000 Kilowattstunden gesunken. Ohne diesen Faktor einzubeziehen, wurden über 3,5 Millionen Kilowattstunden eingespart. Ganz anders sieht die Situation nach Schilderung von Althoff beim Stromverbrauch aus. Dieser stieg um circa 10 Prozent auf knapp 560.000 Kilowattstunden an. Die Erklärung lieferte der Fachmann gleich mit. Die zunehmende Digitalisierung – jede Landkreis-Liegenschaft hat ein eigenes W-LAN -, die Wiederaufnahme des Vereinssports nach der Pandemie, sowie der Betrieb von zentralen Flüchtlingsunterkünften waren dafür verantwortlich. Dieselben Gründe führten zu einem erhöhten Wasserverbrauch. Auch die Behörde profitierte von der Wärme-Soforthilfe des Bundes und konnte für die 50 eigenen Liegenschaften über 128.000 Euro an Zuschuss verbuchen. Durch diese Soforthilfe reduzierten sich die Mehrkosten für Wärme, Strom und Wasser gegenüber 2021 auf 71.313,76 Euro. Ab Juli 2023 ist der vollständige 25. Energiebericht online unter: www.schaumburg.de/energiebericht abrufbar. Direkt nach der Vorstellung des Berichtes, beriet der Ausschuss über die Ausschreibung neuer Strom- und Erdgaslieferverträgen. Das wurde notwendig, da die bestehenden Verträge zum Jahresende auslaufen. Das EU-weite Ausschreibungsverfahren für den Landkreis und den Kooperationspartner Stadt Stadthagen wurde einem erfahrenen kommunalen Beratungsunternehmen übertragen. Der Ausschuss sprach sich dafür aus, ausschließlich Öko-Strom auszuschreiben, sowie den Zuschlag für Gas- und Stromlieferung dem wirtschaftlichsten Lieferanten zu erteilen. Ebenfalls einstimmig beschlossen die Mitglieder, dem Kreisausschuss ein Förderprogramm für Stecker-PV-Anlagen zu empfehlen. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Energieagentur Schaumburg, Horst Roch, gab Dezernatsleiter Fritz Klebe eine Einführung in das Thema „Balkon-Kraftwerk“. Um die Zahl von derzeit etwas über 200 in Schaumburg angemeldeten Anlagen zu steigern, soll durch den Landkreis eine Zuschussförderung von 150 Euro erfolgen. Die Energieagentur wird die Durchführung des Programms übernehmen und soll dafür mit bis zu 30.000 Euro ausgestattet werden. Weitere Tagesordnungspunkte beschäftigten die Mitglieder des Umwelt- und Klimaausschusses mit dem Biberschutz sowie Zuschussanträgen mehrerer Naturschutzorganisationen. Hierüber wird in der nächsten Ausgabe berichtet.