Suchergebnisse (Kindergarten) | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Unter Anleitung durften die Kinder die Hunde durch den Parcour führen. (Foto: ab)

„Wer bellt denn da?“

Aufgeregt erwarteten die Kinder des städtischen Kindergartens „Jägerhof“, in dieser Woche tierischen Besuch in ihrer Einrichtung. Seit März 2024 besuchen regelmäßig drei bis fünf speziell ausgebildete „Servicehunde“ der Hundeschule Ana Hesse den Kindergarten an der Habichhorster Straße. Bis zu zehn Kinder werden auf die Veranstaltung vorbereitet. Dabei wird im Vorfeld mit den Eltern alles Wichtige besprochen, auch die theoretische Möglichkeit, dass ein Kind verletzt werden könne. Der Fall sei jedoch noch nie eingetreten und auch extrem unwahrscheinlich erläuterte Ana Hesse. Ana Hesse, seit elf Jahren Inhaberin der Hundeschule „Kids & Dogs“ in Helpsen, erklärte, dass die Servicehund-Gruppe aus den unterschiedlichsten Rassen bestehe. Ausschlaggebend für die Ausbildung und den Einsatz seien ein entsprechender Charakter, Spaß am Umgang auch mit Kindern, Geduld und Menschenfreude. Sabine Gorray, Leiterin des Kindergartens, will ihren Schützlingen mit dem Projekt eine Möglichkeit bieten, einen verantwortungsbewussten Umgang mit Tieren zu erlernen, sowie ihre sozialen Fähigkeiten zu fördern. Gemeinsam mit den Hundehalterinnen lernen die Kinder die Körpersprache der Hunde zu erkennen und zu verstehen, was der Hund gerne mag und was nicht. Jeder Hund hat besondere Vorlieben, wo er gern gestreichelt werden möchte. Daneben erfahren die jungen Teilnehmer einiges über die Bedürfnisse der Tiere. Was mögen sie als Futter, wie gibt man ein Leckerli, wo schläft der Hund und warum macht man Spaziergänge mit dem Tier. Die stellvertretende Leiterin des Jägerhof, Andrea Hölzel, berichtete, dass zur Vorbereitung der Besuche gemeinsam mit den Kindern, spezielle Hundekekse gebacken wurden, natürlich ohne Zucker. Nach dem Start der Veranstaltung im Garten mit einer Vorstellungsrunde, musste man schnell in die Halle umziehen, ein Starkregen verhinderte die Arbeit draußen. Mit verschiedenen Gerätschaften bauten die sehr interessierten Kindergartenkinder einen Parcour auf. Danach durfte sich jedes Kind einen Hund aussuchen und ihn dann sogar an der Leine durch den Hindernis-Parcour führen. Ana Hesse und Sabine Gorray bestätigten, dass immer einige Kinder Angst zeigen würden. Die Wahl eines kleineren Hundes oder eines Tieres mit hellem Fell hatte zurückliegend immer eine Lösung gebracht. Die Besuche der Hundehalterinnen mit ihren Tieren im Kindergarten „Jägerhof“ erfolgen ehrenamtlich, erklärte die Leiterin Sabine Gorray.
Viele Geschenke, liebe Worte und ein Wunschbaum zur Verabschiedung der Leiterin (Bildmitte). (Foto: ab)

Mit Gesang und etwas Wehmut in den Ruhestand

„Ich habe es immer mit Herzblut gemacht!“ resümierte die langjährige Leiterin der Integrativen Kindertagesstätte Bergkrug, Sabine Hage, an ihrem letzten Arbeitstag. Etwa die Hälfte der über 100 Kinder der Tagesstätte hatten sich mit ihren Betreuerinnen in einem Gruppenraum versammelt, um ihre Leiterin mit Gesang, Gitarrenbegleitung und vielen Geschenken in den Ruhestand zu schicken. „Ihr werdet mir fehlen“, waren ihre Worte, nachdem die Kinder mit Hages Kolleginnen gemeinsam den musikalischen Empfang beendet hatten. Im Anschluss daran gingen nacheinander kleine Gruppen von Kindern aus den insgesamt sechs Gruppe zu ihrer scheidenden Leiterin und überbrachten persönliche Geschenke. Zum Ende gab es dann noch ein gemeinsames Abschiedsgeschenk, einen Wunschbaum. Hieran hatten viele Kinder Wunschkarten mit lieben Worten für Sabine Hage aufgehängt und alle wurden vorgelesen. Birgit Politz hatte den Weg ihrer Chefin über 29 Jahre lang begleitet und konnte ebenfalls die Tränen nicht verhindern. „Sie wird die Kolleginnen, die Kinder und die Arbeit mit ihnen sehr vermissen,“ ist sich die Wegbegleiterin sicher. 1988 startete Hage ihre Berufszeit als staatlich anerkannte Erzieherin und plante die Kindertagesstätte in Seggebruch mit. Am 23. Juli eröffnete die Einrichtung mit 50 Kindern in zwei Gruppen. Die Tagesstätte entwickelte sich kontinuierlich weiter. 2011 wurde die Kita integrativ, 2014 sogar mit zwei Gruppen, die durch speziell ausgebildetes Fachpersonal betreut wurden. Seit Mitte der 1990er war Sabine Hage zunehmend mit der Leitungsfunktion ausgelastet, die sie mit der Erweiterung auf vier Gruppen ausschließlich übernahm. 2022 war sie für 20 Kolleginnen und 106 Kinder in sechs Gruppen verantwortlich. Auf die Frage, was sie besonders vermissen werde, antwortete die zukünftige Ruheständlerin:“ Das fröhliche Lachen der Kinder und zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln.“ Zurückblickend findet Hage, dass sich gerade die Eltern gegenüber früher verändert haben. Früher hatte es mehr miteinander gegeben und die Eltern waren mehr zuhause für die Kinder da. Heute würden viele Kinder auch nachmittags noch betreut. Die Förderung der Petra-Hautau-Stiftung durch die Finanzierung eines Musikprojekt und die Sommerfeste der Kita bleiben ihr in bester Erinnerung. Als nächstes steht ein Umzug nach Stadthagen an. Danach stehen Reisen gemeinsam mit ihrem Ehemann auf dem Plan. Die Nachfolgeregelung der Kita-Leitung hat ebenfalls etwas Besonderes. Sabine Hage hat in den Jahrzehnten in der Kita viele Eltern erlebt, die früher selbst in der Einrichtung waren. So verhält es sich auch mit ihrer Nachfolgerin. Die studierte Kindheitspädagogin Vanessa Schaal wurde in den vergangenen Wochen in ihr neues Amt eingearbeitet. Schaal war ehemals ein Kindergartenkind in der Kita Bergkrug. Die Veranstaltung in der Kita schloss eine Reihe von Verabschiedungen ab. Zuvor hatten sich die örtlichen Politiker, andere Kita-Leitungen, der Kindergartenausschuss Niedersachsen von ihr verabschiedet. Mit den Worten: „Das Beste kommt zum Schluss“, war Hage mit einem Ehrenspalier zu ihrem Auto begleitet worden.
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