In der Regel haben Tiny Häuser weniger als 50 m² Wohnfläche. Sie stehen für eine Rückbesinnung auf das Wesentliche. Weg vom „höher, schneller, weiter“ hin zu „weniger, bewusster und nachhaltiger“.
Der Beginn des Tiny House Movements wird häufig der Architektin Sarah Susanka zugeschrieben. 1997 veröffentlichte die gebürtige Engländerin das Buch „The Not So Big House – A Blueprint For the Way We Really Live“. Richtig trendy wurden die Mini-Häuser dann in der Finanzkrise in den USA. Mittlerweile gibt es auch in Europa verschiedene Anbieter und Modelle. Eines davon steht seit August 2023 in Steinhude.
Rona und Yianni – beide wohnhaft in Steinhude – sind in puncto Hausbau und Renovierung keine Anfänger sondern nahezu Profis. Auch der Stress mit diversen Handwerkern, der einfach zu einem Hausbau oder einer Renovierung dazu zugehören scheint wie Pinsel und Farbe, sind ihnen bestens vertraut. Vor diesem Hintergrund war schnell die Idee geboren, sich für die Bebauung eines bereits vorhandenen Grundstückes dem Thema „Fertighaus“ anzunehmen. Selber immer nur mit Handgepäck auf Reisen und somit erfahren im Fokussieren auf das Wesentliche, kam da selbstverständlich nur ein Tiny House in Frage. Ein Haus, dessen Größe dem Besitzer nicht so wichtig ist, wie die Natur auf dem Grundstück.
In ganz Europa haben sie sich Tiny Häuser angesehen und sich schließlich für ein Modell aus Rostock entschieden. Das Haus verfügt über 22 m² Wohnfläche auf zwei Ebenen. Umgeben ist es von einer Pergola mit Segeltuchbespannung und einladender Terrasse. Das Haus wurde komplett in Rostock angefertigt und dort auch vollständig mit sämtlichen sanitären Anlagen, Möbeln und elektrischen Geräten vom Backofen mit Mikrowelle, zwei Induktionsplatten und Geschirrspüler ausgerüstet. Selbst für eine Waschmaschine sind Anschlüsse vorhanden.Genügend Stauraum gibt es unterhalb der Treppe, die in den Schlafbereich führt.In der gemütlichen Sitzecke wäe sogar ein Anschluss für einen Kaminofen vorhanden, um das Feeling von Zweckmäßigkeit und Gemütlichkeit zu komplettieren. Besonders gut chillen kann man in einem Netz, das oberhalb der Sitzecke nagebracht wurde. Hierzu haben sie ihre Fahrten mit einem Katamaran animiert haben, wie Rona lächelnd erläutert. Das Haus ist absolut wetterfest. Ausgerüstet mit einer elektrischen Fußbodenheizung, die von den Solaranlage auf dem Dach gespeist wird und Klimaanlage, ist das Haus ganzjährig bewohnbar.
Das Aufstellen des Hauses war das Ereignis im „Von Münchhausen Straße“ im August 2023. Das Haus hat nämlich eine Straßenzulassung und wurde per Zugmaschine aus Rostock angeliefert. Innerhalb von 24 Stunden war es geliefert und stand auch schlüsselfertig an seinem Standort. Länger dauerte es da mit den notwendigen Anschlüssen für Wasser etc., wie beide berichten. Ende 2023 war es endgültig fertig. Das Haus konfrontiert den Besucher nicht nur mit der Frage nach dem Notwendigen, sondern ermöglicht auch größtmögliche Flexibilität. Ein Umzug ist mit dem Haus kein Problem mehr. Unter dem Haus befinden sich sowohl Reifen als auch Standfüße auf Punktfundamenten, die Yianni angefertigt hat. Will man das Haus versetzen, klappt man die Standfüße ein, koppelt das Haus an ein entsprechendes Fahrzeug und fährt einfach los.